Zukunft offen: So kämpft Niko Kovac um seinen BVB-Verbleib
Von Franz Krafczyk

Nach dem Aus von Trainer Nuri Sahin wollte der BVB eigentlich eine Übergangslösung auf der Trainerbank bis zum Saisonende verpflichten, am Ende unterschrieb Niko Kovac aber einen Vertrag bis 2026. Der Deutsch-Kroate würde wohl gerne über den Sommer hinaus im Ruhrpott bleiben, doch dafür muss Kovac bis Ende Mai richtig abliefern.
Die Ergebnisse zum Start von Kovac waren eher durchwachsen, allerdings fand der neue Trainer eine verunsicherte und formschwache Mannschaft vor, die ungemütliche Auswärtsspiele wie beim VfL Bochum (0:2) wohl auch unter Sahin verloren hätte. Siege wie das 3:0 in der Champions League bei Sporting Lissabon und das jüngste 6:0 gegen Union Berlin waren derweil zwei Schritte in die richtige Richtung.
Gemeinsam mit seinem Trainerteam hat sich Kovac einige Maßnahmen überlegt, wie er seine Mannschaft wieder in die Erfolgsspur zurückbringen kann. Laut Sport Bild standen zu Beginn seiner Amtszeit einfache Tugenden wie Disziplin und harte Arbeit auf der Agenda, auf die er wegen des eng getakteten Spielplans in erster Linie zurückgreifen musste. Auch redete Kovac seine Spieler, die ihn in der Kabine duzen dürfen, absichtlich stark und setzte auf eine klare Stammelf, um ihr Selbstvertrauen wieder aufzubauen. Spielerische Elemente spielten erst einmal eine untergeordnete Rolle.
Zu seiner Anfangszeit konnte Kovac damit ein positives Erscheinungsbild erzeugen, doch nun müssen so langsam aber sicher die großen Baustellen angegangen werden. Da der BVB laut des Berichts in nur acht der bislang 23 gespielten Bundesliga-Partien mehr Kilometer abspulte als der Gegner, soll dringend die Fitness verbessert werden. Noch in dieser Woche soll ein Laktattest stattfinden, der sonst üblicherweise zu Beginn der Sommer- und Wintervorbereitung auf dem Programm steht.
Kovac benötigt jedoch Vergleichswerte und eine höhere Fitness seiner Spieler, auch um ein weiteres System mit einer Dreierkette spielen lassen zu können. Dabei soll auch Niklas Süle eine Rolle spielen, der unter Kovac, der ihn bereits zum möglichen Nationalspieler für die WM 2026 ernannte, gute Fortschritte machen soll. Bleibt abzuwarten, ob der Innenverteidiger unter dem neuen Trainer endlich wieder in Form kommt.
Klar ist aber auch: Das große Vertrauen kann sich Kovac bei den Verantwortlichen nur mit Ergebnissen abholen. Am Samstag geht es erst einmal mit dem nächsten Auswärtsspiel beim FC St. Pauli weiter - ein echter Härtetest für das viertschwächste Auswärtsteam der Bundesliga.
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