Wück gibt eine Debüt-Garantie - und fordert mehr Qualität in der Breite

Christian Wück sprach vor seinem dritten Spiel als Bundestrainer gegen die Schweiz über seinen Verjüngungskurs: Wück lobte die Spielerinnen, die ihr Debüt geben könnten, gab eine Garantie - aber fand auch Grund zur Kritik.
Christian Wück fährt weiter einen Verjüngungskurs
Christian Wück fährt weiter einen Verjüngungskurs / Alex Grimm/GettyImages
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Die DFB-Frauen treffen am Freitagabend (29. November, 20 Uhr, ZDF) in einem Freundschaftsspiel auf die Schweiz. Schon vor dem Anstoß hat Bundestrainer Christian Wück für Schlagzeilen gesorgt: Für die beiden Spiele gegen die Schweiz und am Montag gegen Italien nominierte er zwei Neulinge.

Die beiden Offensivtalente Cora Zicai (SC Freiburg) und Alara Sehitler (Bayern München) dürfen sich bei den DFB-Frauen zeigen, Routiniers wie Sara Däbritz und Lina Magull mussten dagegen zuhause bleiben. Wück sprach vor dem Spiel über seinen Verjüngungskurs und lobte die Toptalente, bemängelte aber die Qualität in der Breite.

Er wolle einen "Pool von 30, 40 Spielerinnen haben , aus denen ich greifen kann. Von dieser Anzahl an Spielerinnen sind wir aber leider noch weit weg", so Wück. Besonders in der Defensive sieht er ein "Nadelöhr". In der ersten Reihe ist Deutschland dort mit Giulia Gwinn, Kathrin Hendrich und Co. gut besetzt. Aber ein Umbruch steht an, und noch ist nicht klar, welche Spielerinnen etwa die Fußstapfen der jüngst aus dem Nationalteam zurückgetretenen Marina Hegering füllen können.

Wück ist als ehemaliger U17-Trainer des DFB ein zertifizierter Experte für die Erkennung und Ausbildung von Talenten. Schon bei seinen ersten zwei Spielen als Trainer der DFB-Frauen hatte er zwei Spielerinnen - Lisanne Gräwe und Giovanna Hoffmann - zu ihren Debüts verholfen.

Er kündigte nun an, dass bis zur EM 2025 noch einige weitere Spielerinnen die Chance bekommen werden, sich zu zeigen. "Wir müssen von diesem Denken wegkommen, dass junge Spielerinnen nicht in der Lage sind, Spiele entscheiden zu können", kritisierte er.

Zicai und Sehitler lobte er für ihre jüngsten Auftritte in der Frauen-Bundesliga: "Sie setzen trotz ihres jungen Alters Akzente", so der Bundestrainer über das Duo. Beide zeigten sich aufgeregt über ihre erste Einladung zum Nationalteam. Sehitler berichtete, dass sie beim Anruf der unbekannten Nummer "am ganzen Körper gezittert" habe. Freiburgs Angreiferin Cora Zicai ist ebenfalls "aus allen Wolken gefallen, weil es völlig unerwartet kam."

Eine Debüt-Garantie bekommen die zwei jedoch nicht, im Gegensatz zu einem weiteren DFB-Talent: Torhüterin Sophia Winkler von der SGS Essen wird gegen die Schweiz den deutschen Kasten hüten, da legte sich Wück bereits fest. Stammtorhüterin Ann-Katrin Berger, die vor Kurzem in der amerikanischen Liga NWSL die strapaziösen Playoffs absolvierte, bekommt gerade eine Pause.

"Ich persönlich schätze ihr Auftreten auf dem Platz, voller Energie mit sehr viel Sicherheit ausstrahlend im Sechzehner. Sie wirkt sehr, sehr souverän, auch wenn sie sehr jung ist", lobte Wück die 21-jährige Winkler.