Wölfinnen mit "Gewinnermentalität" - Die Stimmen vor dem Spiel gegen Bayern

Vor dem Bundesliga-Topspiel gegen den FC Bayern beantwortete VfL-Cheftrainer Tommy Stroot die Fragen der Medienvertreter.
Können die Wölfinnen am Freitag gegen Bayern wieder jubeln?
Können die Wölfinnen am Freitag gegen Bayern wieder jubeln? / Selim Sudheimer/GettyImages
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Der Kracher der Frauen-Bundesliga steht bevor! Am Freitag empfängt der FC Bayern niemand geringeren als die Wölfinnen aus der Autostadt (14. März um 16.55 Uhr). Mit einem Sieg könnte der VfL Wolfsburg punktgleich mit den amtierenden Meisterinnen aus München ziehen, während die Bayern-Frauen ihren Vorsprung durch drei Punkte weiter ausbauen und sich einen großen Vorteil im Meisterschaftsrennen erarbeiten könnten. Nach dem Abschlusstraining geht es am Donnerstagnachmittag für die Wölfinnen in die bayerische Landeshauptstadt. Für die Heimreise hätten die Rekordpokalsiegerinnen gerne drei Punkte mit im Gepäck.

Die Wölfinnen haben die Trainingswoche genutzt, um offensive sowie defensive Abläufe zu trainieren. "Das Ziel ist, dass wir im Spiel alle die gleichen Ideen haben und gut vorbereitet sind", begründet die Torfrau Anneke Borbe vor dem Showdown gegen München. An den überzeugenden 2:0-Erfolg im Hinspiel erinnert sich die 24-jährige Schlussfrau des VfL gerne zurück: "Wir sind in das Spiel mit Feuer reingegangen. Wir waren alle von Anfang an da, haben gut Druck gemacht und alle das gleiche Spiel gemacht." Würde ihr Team im Rückspiel auch so auftreten, könne das natürlich helfen.

Stroot will in München gewinnen

Tommy Stroot, der nach überstandener Krankheit rechtzeitig wieder an der Seitenlinie stehen kann, hat ein klares Ziel für die Partie gegen die Bayern vor Augen: "Wir fahren nach München, um ein Spiel zu gewinnen." Wichtig sei es, dass sein Team eine "Top-Performance" auf den Rasen bringt. "Es geht darum, sich in den richtigen Rhythmus zu spielen. Wir wollen die Möglichkeit auf drei Punkte so hoch wie möglich gestalten", so Stroot weiter.

Dafür müssen die Wölfinnen aber ein hohes Hindernis überwinden. Die amtierenden Meisterinnen werden es den Wolfsburg-Frauen nicht einfach machen. Doch dessen ist sich der Cheftrainer bewusst: "Die Bayern haben gute Ballbesitzphasen, sie sind im defensiven Verbund sehr kompakt und haben eine große individuelle Qualität." Wie bereits vor einem halben Jahr sieht Stroot die Münchenerinnen als Favoritinnen auf die Meisterschaft. Es überrascht Stroot allerdings, dass das Rennen um den Titel noch so eng ist. "Die Münchenerinnen haben den einen oder anderen Punkt liegengelassen, und da gilt es anzusetzen. Wir sehen, dass sie immer mal wieder Möglichkeiten für die Gegner zulassen, wie zum Beispiel in ihrem Hoffenheim-Spiel oder im Pokal gegen Frankfurt. Sie waren nicht in allen Phasen so dominant, wie ich es erwartet hätte", sagt der 36-jährige Cheftrainer.

Tommy Stroo
Tommy Stroot möchte in München gewinnen / RONNY HARTMANN/GettyImages

Grund für den Hinspiel-Erfolg gegen die Bayern war auch die taktische Umstellung auf einer Fünferkette in der Abwehrreihe. Diesen Kniff möchte Stroot aber nicht überbewerten: "In der damaligen Situation war es so, dass wir schnellstmöglich eine gewisse Stabilität benötigt haben, um das Spiel gegen München anzugehen. Es ging nicht darum, die Bayern zu überraschen, sondern unsere Möglichkeiten auf den Erfolg zu erhöhen" - das ist ihnen auch gelungen. Stroot ist überzeugt davon, dass sich seine Wölfinnen in der Zwischenzeit weiterentwickelt haben und "Qualitäten" für sich entdeckten, die ihnen am Freitag helfen würden.

"Wir wissen, was wir für eine große Gewinnermentalität bei uns im Team haben. Diese Mentalität gilt es auch am Freitag wieder zu zeigen und dahingehend ein gewisses Grundvertrauen zu haben", betont der VfL-Coach. Diese Mentalität sei ein großer Faktor im Spiel der Wölfinnen. Stroot wisse, dass er sich in wichtigen Spielen komplett auf seine Mannschaft verlassen könne.

Ansetzung ist "nicht würdig"

Einen Aufreger gibt es für Stroot aber schon vor der Partie. Der VfL-Cheftrainer kritisierte die Ansetzung des Spitzenspiels auf 16.55 Uhr scharf: "Rein von der Uhrzeit können wir halbwegs mit der Ansetzung leben, aber für viele Fans ist das alles andere als optimal. Das Schlimmste ist, dass mich die Ansetzung nicht mal mehr überrascht. Das ist die schlimmste Botschaft und da mache ich auch keinen Hehl daraus." Normalerweise findet das Freitagsspiel der Bundesliga um 18.30 statt. Der DFB begründet, dass die Terminierung in Absprache beider Vereine aufgrund des anstehenden Viertelfinale-Hinspiels in der UEFA Women's Champions League getroffen wurde. Außerdem könne die Frauen-Bundesliga nicht immer den "favorisierten Programmplatz" einnehmen, da auch andere Sportarten existieren, wie aus einem Schreiben zu den Ansetzungen zitiert wird.