Wölfinnen gegen UWCL-Rekordsiegerinnen gefordert - Alle Infos zum letzten Spiel des Jahres
Olympique Lyon gegen den VfL Wolfsburg: Es ist eine Partie, die die UEFA Women's Champions League bereits neun Mal gesehen hat. Ein Duell mit ordentlich Prestige also, bei dem es allerdings um nicht viel mehr als einen erfolgreichen Jahresabschluss geht. Während Lyon den Gruppensieg schon sicher in der Tasche hat, konnten sich auch die Wölfinnen durch den überzeugenden Sieg gegen Rom als Tabellenzweiter der Gruppe A für das Viertelfinale qualifizieren.
Die Eckdaten
Anstoß der Partie ist am Dienstag, den 17. Dezember um 21 Uhr im Groupama Stadium in Lyon. Wie gewohnt übertragt DAZN das Spiel auf seiner Plattform. Einen kostenfreien Livestream auf YouTube gibt es diesmal nicht.
Bilanz spricht für Olympique
Am kommenden Dienstag werden die beiden europäischen Powerhouses zum zehnten Mal in der UWCL aufeinandertreffen - einzig die Partie Lyon gegen Paris Saint-Germain gab es in diesem Wettbewerb öfter. Im direkten Vergleich müssen sich die Wölfinnen ihren französischen Kontrahentinnen allerdings deutlich geschlagen geben: Während OL sechs Siege einfahren konnte, bleiben lediglich zwei Mal die drei Punkte bei den Wölfinnen - zuletzt im UWCL-Viertelfinale der Saison 2026/17. Ein Unentschieden komplettiert die Statistik.
Das Hinspiel in der Gruppenphase dieser Saison war die letzte Begegnung der zwei Teams. Der VfL Wolfsburg startete schwach in die diesjährige Königinnenklasse. Im zweiten Gruppenspiel gegen Olympique Lyon blieb dem Team von Cheftrainer Tommy Stroot kaum eine Chance und so verloren die Grün-Weißen schlussendlich verdient mit 0:2. "Es war vielleicht eine kleine Lehrstunde, wie es ist, gegen Topspielerinnen auf europäischer Bühne zu spielen", sagte Alexandra Popp nach der Partie.
Die aktuelle Form der Wölfinnen
Augenscheinlich haben die Wölfinnen ihre Lehren aus dem eher mittelmäßigen Saisonstart gezogen. Die Krisen der ersten Spiele wurden überwunden und so zeigt das Team von Tommy Stroot wieder überzeugendere Leistungen. In den letzten zehn Spielen konnten die Wölfinnen neun Mal als Siegerinnen vom Platz gehen. Nur auswärts in Leverkusen musste sich der VfL der Werkself geschlagen geben. Dennoch: Tommy Stroot scheint seine Mannschaft wieder in die richtige Spur geführt zu haben. Allerdings muss gegen Lyon eine Bestleistung her, um sich die Chance auf einen Punktgewinn zu wahren. In der Defensive gilt es stabil zu bleiben. Das ist den Wölfinnen in letzter Zeit durch Unkonzentriertheiten und Abstimmungsfehler nicht immer gelungen.
Dafür kommt besonders die Offensive der Grün-Weißen in Fahrt: 18 Tore in fünf Spielen spricht für die flexible Vorderreihe. Von allen Teams in der Champions-League gelingen dem VfL Wolfsburg die meisten Abschlüsse (141), dicht gefolgt von niemand Geringerem als Olympique Lyon. Außerdem erobern die Wölfinnen im Teamvergleich die meisten Bälle, aber auch hier ist Lyon dem VfL dicht auf den Fersen.
Gegner-Check: Olympique Lyon
Viele verbinden die Champions League der Frauen wohl automatisch mit Olympique Lyon. Die Französinnen sind neben dem FC Barcelona das Nonplusultra im europäischen Frauenfußball. Das Team ist gespickt mit Top-Stars wie Ada Hegeberg oder Tabitha Chawinga. Der Anspruch der Les Gones ist es, die Champions League zu gewinnen - das gelang ihnen auch acht Mal, wodurch sie mit Abstand die Rekordsiegerinnen des Wettbewerbs sind. Sowohl offensiv als auch defensiv steht die Mannschaft von Cheftrainer Joe Montemurro sicher: Vier Mal konnte Lyon im laufenden Wettbewerb die Null halten. Doch nicht nur in der Champions League, sondern auch in der heimischen Liga trumpfen die Rekordsiegerinnen auf. Mit drei Punkten Vorsprung vor Paris Saint-Germain überwintert OL auf dem ersten Tabellenplatz und das mit einer beeindruckenden Statistik: Bei 50 geschossenen Toren in elf Spielen kommt Lyon auf gerade einmal drei Gegentore. Die Wölfinnen haben also einen harten Brocken vor der Brust, den es zu knacken gilt. Zudem kommt es zu einem Wiedersehen mit zwei bekannten Namen: Sara Däbritz und Dzenifer Maroszan.
Das Personal
Tommy Stroot wollte sich auf der Pressekonferenz vor dem Spiel nicht in die Karten schauen lassen. Zwar wird der Niederländer gegen Lyon definitiv rotieren, welche Spielerinnen aber für den Kader nominiert werden, wollte Stroot nicht verraten. Der 35-Jährige wolle das Abschlusstraining abwarten und dann eine Entscheidung treffen. Sicher ist allerdings, dass Kristin Demann, Camilla Küver, Luca Papp und Lisa Schmitz fehlen werden. Auch auf Sarai Linder müssen die Wölfinnen verzichten, da sich die Nationalspielerin im Bundesligaspiel gegen Bremen eine kleine Verletzung zugezogen hat. Nachdem Sveindis Jonsdottir vergangene Woche gegen Rom noch mit vier Toren glänzen konnte, ist auch bei ihr ein Einsatz aufgrund von leichten Knieproblemen fraglich.
Die Stimmen vor dem Spiel
"Ich habe einen Riesenrespekt vor der Mannschaft von Olympique Lyon. OL schafft es jedes Jahr, stabil zu sein und immer wieder ins Halbfinale einzuziehen. Wir wissen, was auf uns zukommt und dass der Gegner eine hohe individuelle Qualität besitzt. Das gilt es anzunehmen, in gewissen Phasen aber auch zu akzeptieren. Gegen den Ball werden wir mehr investieren müssen als in anderen Partien und Eins-gegen-eins-Situationen konsequent zu verteidigen. Das alles ist Teil eines Prozesses, den wir brauchen, um uns weiterzuentwickeln", betonte Tommy Stroot vor der Partie.