Wirtz-Transfer wird zum Finanzproblem: Macht der FC Bayern einen drastischen Schritt?
Von Dominik Hager

Wie weit geht der FC Bayern für Florian Wirtz? Klar ist, dass besondere Spieler manchmal besondere Maßnahmen nötig machen. Die Münchner wissen, dass Wirtz mindestens 100 Millionen Euro und enorm viel Gehalt kosten würde. In Zeiten des kleiner werdenden Festgeldkontos stellt das für den FC Bayern ein finanzielles Problem dar.
Die Bild spekuliert folgerichtig über eine doch recht drastische Aktion der Bayern, die Budget freisetzen könnte. Demnach wird es für möglich gehalten, dass der Verein einen kleinen Teil seiner 75-prozentigen Beteiligung an der Profi-AG verkaufen könnte, um einen vierten Investor ins Boot zu holen.
Stand jetzt besitzen Allianz, Audi und Adidas jeweils 8,33 Prozent, was in Summe also 25 Prozent entspricht. Der FC Bayern München e.V. besitzt folgerichtig noch 75 Prozent der Anteile an der FC Bayern München AG. Es wäre allerdings der Satzung des Klubs entsprechend möglich, weitere fünf Prozent der Anteile ohne die Zustimmung der Mitglieder zu verkaufen.
Müssen die Bayern für einen Wirtz-Transfer ihre Prinzipien über Bord werfen?
Entscheidet sich der FC Bayern zu einer solchen Maßnahme, würde sich die Kontrolle des Muttervereins über die AG verringern. Zudem wären einige Mitglieder sicherlich nicht glücklich, weil die Unabhängigkeit des Vereins als hohes Gut angesehen wird. Eine weitere Möglichkeit für die Münchner wäre es, keine Anteile zu verkaufen, sondern für einen Wirtz-Transfer einen Kredit aufzunehmen. Auch das ist aber mit dem eigentlichen Kurs des Vereins kaum vereinbar. Die Münchner haben immer einen großen Wert darauf gelegt, sich anders als andere Top-Klubs nicht zu verschulden.
Man darf jedenfalls gespannt sein, wohin sich der FC Bayern diesbezüglich entwickelt. Es ist schließlich auch nicht lange her, dass man in München noch ausgeschlossen hatte, 100 Millionen Euro für einen Spieler zu zahlen, ehe man für Harry Kane genau das getan hat. Die Zeiten ändern sich im Profi-Fußball eben auch ziemlich drastisch. Trotzdem verfolgt der Verein ja eigentlich das Ziel, den Etat nach unten zu schrauben. Nur die absoluten Top-Spieler sollen auch die Top-Gehälter abgreifen. Sollten Akteure wie Sané, Coman, Gnabry und Goretzka eines Tages nicht mehr ihre knapp 20 Millionen Euro im Jahr einstreichen, könnte hier zumindest Geld frei werden - vielleicht ja sogar für Florian Wirtz.
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