Watzke wettert gegen Unzufriedenheit rund um den BVB
Von Hendrik Gag
Borussia Dortmund produziert in jüngster Vergangenheit immer wieder Negativschlagzeilen. In der vergangenen Spielzeit spielte der BVB eine enttäuschende Bundesliga-Saison, wurde Fünfter und konnte sich nur wegen einer neu eingeführten Regel für die Champions League qualifizieren.
In dieser Saison verlor die Mannschaft wettbewerbsübergreifend sechs Auswärtsspiele in Folge. Eine Serie, die es so in Dortmund letztmals 2006/07 gab - damals musste sich der BVB zwischenzeitlich Sorgen um den Abstieg machen.
Dennoch empfindet Noch-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke die Stimmung rund um seinen Klub als zu negativ. "Ich habe manchmal das Gefühl, dass Solidarität bei uns durch Ungeduld ersetzt wurde. Spielen wir gegen den Abstieg? Wir kommen gerade aus dem CL-Finale, standen das Jahr davor Millimeter vor der deutschen Meisterschaft. Wir sind finanziell stabiler als die allermeisten Klubs", polterte der scheidende Boss auf der Mitgliederversammlung am Sonntag.
"Trotzdem hast du das Gefühl, dass immer ein Unfrieden wabert. Die Sozialen Medien sind gnadenlos, die Medien und auch wir lassen uns ein bisschen davon treiben. Das dürfen wir als BVB aber nicht. Unsere Stärke war immer Solidarität. Borussia Dortmund heißt nicht, einen Shitstorm zu machen, sondern zusammenzuhalten", setzte Watzke seine Brandrede fort. "Wir beschönigen damit etwas nicht. In der Ewigen Buli-Tabelle sind wir Zweiter, im Ranking der letzte 5 Jahre sind wir Zweiter. In der CL sind wir derzeit Siebter, um uns herum nur Weltmetropolen.“
Eine der häufigsten Kritiken, die auf die Dortmunder in den letzten Jahren eingeprasselt ist, dass der Klub nur Funktionäre mit Stallgeruch einstelle. Der neue Geschäftsführer Lars Ricken, Sportdirektor Sebastian Kehl und Trainer Nuri Sahin haben allesamt bereits als Spieler beim BVB gespielt. Auch der vorherige Trainer Edin Terzic und der Technische Direktor Sven Mislintat waren bereits vor ihrer Einstellung einmal im Verein tätig.
Das sei laut Watzke jedoch keine Schwäche, sondern eine Stärke des Klubs. "Wir sollten dagegenhalten, wenn die Leute sagen: Der BVB siecht in seinem eigenen Saft! Wir sind stolz, dass unser Sportchef und Trainer aus unserer eigenen Akademie kommen, Sebastian Kehl ist seit 23 Jahren Borusse. Die drei haben alles gewonnen. Das soll streng riechen? Das ist Borussia Dortmund! Diesen Geruch hätten die meisten Klubs gerne jeden Tag", wehrte sich der 65-Jährige.
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