Warum Werder von Europa träumen darf
Von Simon Zimmermann
Am Osterdeich darf man wieder von sportlich erfolgreicheren Zeiten träumen. Nach dem dritten Pflichtspielsieg in Serie kann der SV Werder das erste Saison-Halbjahr bereits als Erfolg verbuchen. In der Bundesliga steht Grün-Weiß mit 22 Punkten nach 14 Spieltagen in der oberen Tabellenhälfte. Im DFB-Pokal hat das Werner-Team beste Chancen aufs Halbfinale. Anfang Februar sind die Bremer im Viertelfinal-Duell gegen Drittligist Arminia Bielefeld klarer Favorit.
Blickt man auf die Situation in der Bundesliga, könnte Werder sogar gleich zwei Chancen auf die Rückkehr nach Europa haben. Neben der Möglichkeit über einen Pokalsieg in die Europa League einzuziehen, liegt Werder in der Liga auf Tuchfühlung zu den Top Sechs. Der SC Freiburg auf Rang fünf ist lediglich zwei Zähler entfernt.
Umso wichtiger wäre es, den positiven Trend auch am kommenden Samstag gegen Union Berlin fortzusetzen. "Wenn wir das Spiel positiv bestreiten, ist es klar: Wenn wir da oben stehen, wollen wir da oben bleiben", gab sich Marvin Ducksch bereits selbstbewusst. Schon jetzt könnte der Punkteschnitt am Ende für einen Europa-Platz reichen.
Hochgerechnet käme Werder auf über 53 Punkte - mit denen man in der vergangenen Saison auf Platz sechs gelandet wäre. Mit einem Sieg im letzten Spiel des Jahres wären es sogar hochgerechnet knapp 57 Zähler.
Bei den Werder-Bossen will man dennoch Zurückhaltung weilen lassen. Am Saisonziel soll sich vorerst nichts ändern. "Ich freue mich, wenn Spieler ambitioniert und gierig sind. Ich finde gut, was er sagt. Gleichzeitig tun wir gut daran, unser Saisonziel nicht zu verändern. Das sind 40 Punkte. Wenn wir sie haben, schauen wir weiter", erklärte Leiter Profifußball Peter Niemeyer gegenüber der Bild.
Setzt man wieder bei der Hochrechnung an, würde Werder dieses Ziel schon nach 24 Spieltagen erreicht haben (sollte man gegen die Eisernen gewinnen). Spätestens dann würde wohl auch Niemeyer von der Europa-Rückkehr träumen.
Dass Fußball nicht auf Hochrechnungen basiert, wissen sie in Bremen aber auch. Für Ducksch und Co. heißt es daher: Fleißig Punkte sammeln und den Trend auch 2025 fortsetzen. Dann ist mit Grün-Weiß im oberen Tabellendrittel durchaus zu rechnen...