Von diesen 7 Stars sollte sich der BVB trennen
Von Simon Zimmermann
![Lars Ricken (l.) und Sebastian Kehl Lars Ricken (l.) und Sebastian Kehl](https://images2.minutemediacdn.com/image/upload/c_crop,w_4746,h_2669,x_0,y_0/c_fill,w_720,ar_16:9,f_auto,q_auto,g_auto/images/GettyImages/mmsport/german_site_de_international_web/01jm9g9ax3gbp8f5797g.jpg)
Ratlosigkeit trifft es wohl am besten, wenn man versuchen möchte, die Situation von Borussia Dortmund zu beschreiben. Die konstante Inkonstanz der Mannschaft hat in dieser Saison den Höhepunkt erreicht. Egal ob unter Nuri Sahin oder Nachfolger Niko Kovac, das Urteil über diese BVB-Mannschaft bleibt: Eigentlich talentiert, bringt aber zu selten das Potenzial auf den Rasen.
Das Ergebnis sind immer wieder Highlights, vor allem in der Champions League. Aber viel zu häufig auch unterirdische Leistungen. In der Bundesliga ist man deshalb abgeschlagen im grauen Mittelfeld. Der sportliche GAU ist näher als zuvor: Der BVB droht das internationale Geschäft zu verpassen.
Spätestens dann wird es im Sommer zu einem Einschnitt kommen (müssen). Trotz der Einnahmen durch die Klub-WM wird man in Dortmund den Rotstift ansetzen müssen. Diese sieben Stars sollte das dann betreffen:
1. Niklas Süle
Vertrag bis: 2026
Niklas Süle ist einer der Sinnbilder der Dortmunder Lage. Eigentlich vom FC Bayern geholt, um zusammen mit Nico Schlotterbeck das unumstrittene Abwehrduo zu bilden. Den Ansprüchen gerecht werden konnte der Topverdiener aber nie. Gewichtsprobleme bestimmten zunächst seine BVB-Zeit, dann wurde er für seine neugewonnene Fitness vor der laufenden Saison gefeiert und als "Neuzugang" bezeichnet.
Auch Neu-Coach Niko Kovac schürte wieder Hoffnungen und sah Süle in Topform schon zurück im DFB-Team. Kurz nach seinem Comeback nach längerer Verletzung hat Süle diese schon wieder eingerissen. Sein katastrophaler Fehlpass vor dem 0:2 in Bochum passt ins Bild.
Der BVB und Süle: Ein totales Missverständnis, das im Sommer beendet werden muss!
2. Emre Can
Vetrag bis: 2026
Ja, Emre Can ist Kapitän dieser Mannschaft. Und auch ja, der 31-Jährige hat zuletzt als Innenverteidiger ordentlich gespielt. Niko Kovac bezeichnete Can sogar als derzeit besten Abwehrspieler der Mannschaft und stellte nach dem 3:0-Sieg in Lissabon klar, dass der Kapitän künftig im Abwehrzentrum eingeplant sei.
Dennoch bleibt: Can ist eines der Gesichter der Mannschaft. Und hat es als dieses nie geschafft, das Team konstant zu den gewünschten Leistungen zu führen. Er selbst hat in Dortmund schon viele Tiefen erlebt und steht quasi ständig in der Diskussion. Bei der nächsten schwächeren Leistungen werden diese wieder neu aufbranden - garantiert.
Mit Blick auf Alter und Gehalt macht es schlicht keinen Sinn mehr, weiterhin mit Can zu planen. Aus Dortmunder Sicht wäre es demnach das Beste, sich im Sommer vom Kapitän zu trennen. Es wäre auch ein Zeichen an alle, den "Resest-Knopf" zu drücken.
3. Salih Özcan
Vetrag bis: 2026
Im Winter beorderte der BVB Salih Özcan von seiner Leihe zum VfL Wolfsburg zurück, um den Ausfall von Felix Nmecha aufzufangen. Özcan war bei den Wölfen zuvor Dauer-Reservist. Ein klares Zeichen, dass der 27-Jährige einfach nicht das Niveau hat, um Schwarzgelb weiterzuhelfen.
Auch für den Spieler selbst wäre ein kompletter Neuanfang im Sommer die richtige Wahl.
4. Marcel Sabitzer
Vetrag bis: 2027
Als man Marcel Sabitzer vom FC Bayern verpflichtete, ging das auch mit der Hoffnung einher, im Österreicher einen Mentalitätsspieler gefunden zu haben, der die Mannschaft aus dem Mittelfeld heraus führt.
Zeigen konnte das Sabitzer aber nur in Ansätzen. Etwa beim Lauf ins Champions-League-Finale vergangene Saison. Diesem kurzen Hoch folgte diese Saison aber ein langes Tief, in dem sich Sabitzer zunächst eher in Positions-Debatten zu verstricken schien, denn mit Leistungen seinen Status im Team zu untermauern. Kovac setzt nun wieder auf Sabitzers Lieblingsposition auf den 30-Jährigen. Der "dankt" es mit uninspirierten Leistungen und ganz wenig von der erhofften Mentalität und Führungsstärke.
Für den BVB macht es schlicht keinen Sinn, weiter an Sabitzer festzuhalten. Kurz-, mittel- und langfristig nicht.
5. Julian Brandt
Vetrag bis: 2026
Neben Emre Can der kontroverseste Spieler im BVB-Kader. Julian Brandt war als Spielmacher unter Nuri Sahin gesetzt und ist das auch unter Niko Kovac. Das Vertrauen zahlt er mit seinen gewohnten Leistungsschwankungen zurück. An guten Tagen sicher in der Lage, sich auf eine Stufe mit Musiala und Wirtz zu hieven. An schlechten Tagen wirkt er dagegen wie ein bedröppeltes Phantom ohne Einfluss aufs Spiel. Leider gibt es im Spiel von Brandt viel zu häufig die schlechten Tage. Deutlich ist auch, dass er nicht in der Lage ist, die Mannschaft aus einem Loch zu holen, wenn es mal nicht gut läuft.
Brandt ist und bleibt ein begnadeter Mitläufer. In einem anderen Umfeld kann das wertvoll sein. In Dortmund nicht mehr. Die letzte Chance sollte man im Sommer daher nutzen, um für den 28-Jährigen noch eine gute Ablöse zu kassieren.
6. Karim Adeyemi
Vetrag bis: 2027
Man kann sich bisweilen verwundert die Augen reiben, wie groß das internationale Interesse an Karim Adeyemi ist und welche Ablösesummen für den 23-Jährigen aufgerufen werden. Das dürfte am vorhandenen Potenzial liegen. Adeyemi ist pfeilschnell und kann für viel Torgefahr sorgen. Allerdings ist er auch extrem verletzungsanfällig und schafft es kaum, seine Qualitäten auch regelmäßig zu zeigen.
Adeyemi scheint in Schwarzgelb in einer Sackgasse zu stecken. Für beide Seiten wäre eine Trennung die beste Lösung. Wahrscheinlich kann der BVB sogar noch mit einem guten Transferplus herauskommen.
7. Gio Reyna
Vetrag bis: 2026
Gio Reyna war mal ein großes Zukunftsversprechen in Dortmund. Viele Verletzungen haben dieses Versprechen aber verschüttet. Nach einer unglücklichen Leihe auf die Insel kommt der US-Amerikaner beim BVB nicht mehr über die Rolle des Edel-Jokers hinaus. Mal ehrlich: Wer hat noch Hoffnung auf den großen Reyna-Durchbruch in Dortmund?
Ein Jahr vor Vertragsende scheint ein Verkauf der logische Schluss zu sein - für beide Seiten.
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