Vier Deutsche kassieren mehr: Deshalb gehört Reus nicht zu den Topverdienern der MLS

Im Sommer verließ Marco Reus seinen langjährigen Arbeitgeber Borussia Dortmund und wechselte zu LA Galaxy in die MLS. Zu den Topverdienern gehört der 35-Jährige dort allerdings nicht. Doch warum ist das so?
Marco Reus
Marco Reus / Shaun Clark/GettyImages
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In diesem Sommer hat Marco Reus den BVB endgültig verlassen. Der Jugendspieler der Borussia hatte den Verein zuvor nur für seine ersten Profistationen bei Rot-Weiß Ahlen und Borussia Mönchengladbach verlassen. 2012 kehrte der Stürmer jedoch zurück und schnürte anschließend zwölf Jahre lang seine Schuhe für die Dortmunder. Mit 429 Pflichtspielen gehört er zu den Rekordspielern des Vereins, ohne die zahlreichen Verletzungen wären wohl noch einige hinzugekommen. Doch schon in den vergangenen Spielzeiten zeichnete sich ab, dass Reus' Zeit bei der Borussia zu Ende gehen würde. Immer seltener stand der 35-Jährige auf dem Platz. Das hätte ihm letztlich den Abschied erleichtert, wie Reus zuletzt erklärte.

Nun lässt der Stürmer seine Karriere in den USA ausklingen. Es gibt sicher schlechtere Orte als die 3,8-Millionen-Einwohner-Metropole Los Angeles, um noch ein bisschen zu kicken - und dabei ein üppiges Gehalt zu kassieren. Rund 1,2 Millionen US-Dollar (etwa 1,1 Millionen Euro) verdient der Stürmer bei LA Galaxy, so die neuesten Zahlen der Spielergewerkschaft der MLS. Das ist zwar ein sehr ordentliches Salär, aber Reus gehört damit nicht zu den Topverdienern der amerikanischen Profiliga.

Vor Reus rangieren unter anderem vier weitere deutsche Profis. An der Spitze der deutschen MLS-Spieler steht Hany Mukhtar, der in Nashville 5,2 Millionen Dollar kassiert. Vor dem Ex-Dortmunder liegen Marcel Hartel (2,2 Millionen), Eduard Löwen und Rafael Czichos (beide 1,3 Millionen). Alles vermeintlich kleinere Namen als Reus. Warum kassieren sie also allesamt mehr Gehalt als Reus?

Die Erklärung dafür liegt in den Regeln der MLS und der Gehaltsstruktur bei LA Galaxy. Anders als im europäischen Spitzenfußball gibt es in den USA einen so genannten Salary Cap. Dieser besagt, dass die Vereine ihren Spielern nur ein maximal festgelegtes Gehalt zahlen dürfen. Pro Mannschaft dürfen jedoch drei Spieler, die so genannten "designated players", ein höheres Gehalt beziehen. Reus gehört im Gegensatz zu anderen deutschen Spielern wie Muhktar und Hartel nicht zu diesen Spielern seines Vereins. Diese Regelung ermöglicht auch den mit über 20 Millionen Dollar dotierten Vertrag von Lionel Messi, dem Topverdiener der Liga. Bei LA Galaxy sind diese Plätze bereits mit Riqui Puig, Joseph Paintsil und Gabriel Pec besetzt gewesen.

Bei den Einnahmen von Reus ist zudem zu beachten, dass in der Auflistung nur die reinen Gehälter berücksichtigt wurden. Zusätzliche Zahlungen von Sponsoren sind nicht enthalten. Durch das sogenannte "Targeted Allocation Money" können Spieler zusätzliche Einnahmen erzielen. Bei Reus sei dies der Fall, wie das Branchenportal Transfermarkt auf Instagram äußerte. Das sei beispielsweise auch bei Zlatan Ibrahimovic der Fall gewesen, der zwischen 2018 und 2020 ebenfalls bei LA Galaxy unter Vertrag stand. Auch er kassierte nur etwas mehr als eine Million Dollar an Gehalt, stieg dafür aber bei der Anschutz Entertainment Group, dem Besitzer des Klubs, mit ein.


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