Verzweifelte Vereinssuche: Christoph Kramer gibt ehrliche Einblicke
Von Jan Kupitz
33 Jahre, ablösefrei, ein gestandener Bundesliga-Spieler mit jeder Menge Erfahrung - auf dem Papier sollte Christoph Kramer für so manchen Verein interessant sein. Doch die Wahrheit ist, dass der Ex-Gladbacher seit seiner Vertragsauflösung im Sommer keinerlei Erfolg bei der Vereinssuche hat.
"Dieser Markt Ü30, der ist irgendwie nicht so richtig da. Und ich habe es auch falsch eingeschätzt. Ich dachte, wenn ich auf den freien Markt komme, sagen alle: Bitte komm zu mir. Das war gar nicht so", gestand Kramer nun im Podcast 'Copa TS' von Tommi Schmidt.
Dabei hat Kramer alle Hebel in Bewegung gesetzt, um nochmal die Fußballschuhe schnüren zu können: "Ich bin schon proaktiv auf den einen oder anderen Verein zugegangen und habe gesagt: Ey, habt Ihr nicht Lust? Ich brauche auch kein Geld mehr. Ich hätte einfach Bock auf die ganze Nummer", erläuterte Kramer. Doch selbst die Vereine, denen Kramer angeboten habe, "für Nüsse" zu spielen, hätten ihn am Ende abgelehnt.
"Ich muss auch sagen, dass das krass was gemacht hat mit mir. Dieses Gefühl zu haben, dass ich als Spieler nicht mehr so richtig gewollt werde, das tat mir richtig weh", gab Kramer einen Einblick in seine Gefühlswelt. "Ich hasse nichts mehr, als das Gefühl, nicht richtig gewollt zu werden."
Der Mittelfeldspieler ist sich dabei bewusst, dass die Chancen, doch noch bei einem Verein unterzukommen, immer geringer werden. "Wenn wir der Realität ins Auge gucken, wissen wir auch, dass ein Verein, der mich im Sommer nicht wollte, mich jetzt wahrscheinlich auch nicht will", so der 33-Jährige, der in seiner bekannten Art humorvoll hinzufügte: "Außer er hat Kleinfeld-WM geguckt. Drei Spiele mit mir, drei fulminante Siege, 18 Tore. Wo ich einen Markt habe im Moment, ist im Oman. Deswegen habe ich mein Handy auch an, laut."
Hintergrund: Kramer nahm für Deutschland zuletzt bei der Kleinfeld-WM im Oman teil. Dort konnte er zeigen, dass er es immer noch drauf hat - genauso wie als TV-Experte, wo er sich einer deutlich größerer Beliebtheit erfreuen kann als auf dem Markt der vereinslosen Fußballer.
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