Vertrag ohne Ausstiegsklausel: Schmid ist Werders Goldgrube

Romano Schmid entwickelt sich immer mehr zu Werders größtem Trumpf. Bringt der Österreicher dem SVW eine Millionensumme ein?
Romano Schmid
Romano Schmid / Christian Bruna/GettyImages
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Es gibt wohl keinen Spieler im Werder-Kader, der eine so rasante Entwicklung hinter sich hat wie Romano Schmid. Zunächst galt Schmid nach seinem Wechsel zum SVW im Winter 2019 als körperlich zu schwach, dem 24-Jährigen fehlte es an Durchsetzungsvermögen. Der Schritt in die Bundesliga schien vielleicht doch zu groß. Nur einen Monat nach seinem Wechsel an die Weser folgte eine Leihe zurück nach Österreich zum Wolfsberger AC, sodass Schmid erst im Sommer 2020 wirklich bei den Grün-Weißen landete.

In Bremen erwartete Schmid allerdings eine schwierige Saison. Zwar sammelte der Mittelfeldspieler seine ersten Bundesligaeinsätze, 22 an der Zahl, doch sportlich lief es nicht. Am Ende stand der zweite Abstieg der Vereinsgeschichte. Ein schwarzer Tag in der Vereinsgeschichte und für einen jungen Spieler wie Schmid ein früher Rückschlag in seiner Karriere.

Doch für den Österreicher war der Abstieg letztlich eine glückliche Fügung. In der zweiten Liga avancierte der 24-Jährige zum unumstrittenen Leistungsträger, spielte an der Seite der überragenden Marvin Ducksch und Niclas Füllkrug eine starke Saison. Und seine Entwicklung ging erst richtig los.

Nach zwei starken Bundesliga-Spielzeiten hat sich der öffentlich eher zurückhaltende und ruhige Schmid still und heimlich zu einem der vermeintlich wichtigsten Spieler der Bremer entwickelt. Neben Landsmann und Kapitän Marco Friedl, Mittelfeld-Regisseur Senne Lynen und Sturmpartner Ducksch ist Schmid vor allem seit dem Abgang von Füllkrug eine der ganz wichtigen Stützen im System von Ole Werner. Mit sieben Torvorlagen war Schmid nach Ducksch der beste Vorlagengeber der Werner-Elf in der vergangenen Saison. Zudem glänzte Schmid als einer der Spieler in der gesamten Bundesliga mit den meisten vorletzten Pässen vor einem Tor, den sogenannten Pre-Assists.

Mit einem geschätzten Marktwert von 13 Millionen Euro beim PortalTransfermarkt ist Schmid zudem der derzeit wertvollste Spieler der Grün-Weißen. Im Gegensatz zu seinen Mannschaftskameraden wie Friedl, Weiser oder Ducksch ranken sich um den Offensivmann allerdings kaum Wechselgerüchte. Wenn Schmid weiter so auftrumpft wie zuletzt, dürfte sich das bald ändern. Als mittlerweile gesetzter Stammspieler in der österreichischen Nationalmannschaft ist der 24-Jährige endgültig auf der großen Bühne angekommen.

Eine Goldgrube für Werder. Denn wie die BILD-Zeitung berichtet, hat Schmid keine Ausstiegsklausel in seinem bis 2023 datierten Vertrag. Medienberichten zufolge ist das Arbeitspapier noch bis 2026 gültig, offiziell gibt der Verein keine Vertragsdetails bekannt. Im kommenden Sommer könnten bei den klammen Bremern also die Kassen klingeln. Dass Werder langfristig auf Einnahmen aus dem Verkauf von Leistungsträgern angewiesen ist, ist kein Geheimnis. Insbesondere nach einem Sommer ohne große Verkäufe könnte Schmid im nächsten Jahr nach Füllkrug der nächste Top-Verkauf werden.

Derzeit ist man in Bremen aber einfach happy, Schmid zu haben. An einen Abgang denkt noch niemand, wie Werders Leiter Profifußball Peter Niemeyer gegenüber der BILD-Zeitung klarstellt: "Romano kann bei uns die nächsten Schritte machen. Natürlich traue ich ihm auch zu, eines Tages bei einem anderen Verein durchzustarten. Aber wir sind sehr froh, dass er in der vergangenen Saison seinen Vertrag bei uns vorzeitig verlängert hat."


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