Verstärkungen für 25/26? So schlagen sich die Leih-Spieler des VfB
Von Dominik Hager
Der VfB Stuttgart ist nicht nur ein Verein, der gerne Spieler ausleiht und damit auch schon viel Erfolg hatte, sondern auch einer, der gerne verleiht. In der laufenden Saison kicken gleich sechs VfB-Akteure per Leihe für einen anderen Klub. Wir sehen uns an, wie sich die verliehenen Spieler schlagen und wie groß die Chancen auf eine Zukunft beim VfB sind.
1. Silas Mvumpa
Leih-Klub: Roter Stern Belgrad
Leih-Gebühr: 500.000 Euro
Leih-Modalität: Mit Kaufoption (10-15 Mio. Euro)
Silas Mvumpa wurde erst Anfang September nach Belgrad verliehen. Möglich machte es das etwas länger geöffnete Transfer-Fenster für Wechsel nach Serbien. Nachdem der 26-Jährige beim VfB in der Vorsaison eigentlich sehr eindrucksvolle Scorer-Werte - gemessen an seinen Einsatzzeiten - vorweisen konnte, läuft es für ihn in Belgrad noch nicht ganz nach Plan. In der Liga stand er erst zweimal in der Startelf und wurde einmal eingewechselt. In 140 Spielminuten sind ihm aber immerhin zwei Tore gelungen. In den beiden Champions-League-Spielen stand er jeweils in der Startelf, markierte aber keinen Scorer. Laut Angaben von Sky soll Silas in Serbien nicht so ganz glücklich sein und bereits auf einen Wechsel im Winter hoffen.
Zukunfts-Prognose:
Wie es für Silas weitergeht, steht gewissermaßen in den Sternen. Laut Florian Plettenberg könnte der Offensivspieler bereits im Winter per Zehn-Millionen-Euro-Klausel wechseln. Das Geld würde dem Sky-Reporter zufolge Belgrad erhalten. Die Bild dementierte das Gerücht jedoch und sprach davon, dass zunächst Belgrad die Kaufoption in Höhe von zehn bis 15 Millionen an den VfB zahlen müsse. Dies ist auch das realistischere Szenario. Interesse soll es laut Sky von Villarreal und Everton geben. Grundsätzlich wären das realistische Ziele, sollte Silas in Belgrad nicht glücklich werden. Eine Rückkehr zum VfB wäre möglich, da der Spieler nicht schlecht abgeliefert hat und bei den Fans beliebt ist. Angesichts seines nur noch bis 2026 laufenden Vertrags ist es aber wahrscheinlicher, dass die Stuttgarter ihn zu Geld machen wollen, selbst wenn Belgrad die Klausel nicht zieht.
2. Woo-yeong Jeong
Leih-Klub: Union Berlin
Leih-Gebühr: 700.000 Euro
Leih-Modalität: Nicht kommuniziert
Ähnlich wie Silas Mvumpa war Woo-yeong Jeong in der letzten Saison meist nur als Joker aktiv. Trotz einiger überzeugender Auftritte entschieden sich die Beteiligten für eine Leihe zu Union Berlin. Jeong benötigte ein wenig Anlaufzeit, stand jedoch in den letzten drei Bundesligaspielen in der Startformation. Der Südkoreaner macht seinen Job derzeit solide und konnte gegen die TSG Hoffenheim einen entscheidenden Treffer erzielen. Demnach hat er auch einen Anteil am guten Saisonstart der Eisernen.
Zukunfts-Prognose:
Natürlich ist es schwer, eine Prognose zu fällen, wenn unklar ist, ob eine Kaufoption besteht oder nicht. Bis jetzt läuft es für Jeong bei seinem Leih-Verein eigentlich ganz gut. Demnach ist auch durchaus vorstellbar, dass die Berliner Interesse an einer längeren Zusammenarbeit haben. Sollte der Südkoreaner leistungstechnisch nicht durch die Decke schießen, dürfte auch der Preis im Rahmen liegen. Jeong hat in Stuttgart nur noch bis 2026 Vertrag und wohl nicht mehr die ganz große Zukunft. Dafür ist die Konkurrenz in der Offensive einfach zu stark. Stuttgart wird den 25-Jährigen nicht vom Hof jagen, aber wohl schon mit sich reden lassen.
3. Luca Pfeiffer
Leih-Klub: Karlsruher SC
Leih-Gebühr: 100.000 Euro
Leih-Modalität: Kaufoption (?)
Luca Pfeiffer konnte nie so ganz beweisen, dass er ein Angreifer von Bundesliga-Format ist, selbst wenn er durchaus einen Torinstinkt mitbringt. Nachdem Pfeiffer zuletzt an Darmstadt verliehen war, ging seine Reise im Sommer nach Karlsruhe weiter. Der Angreifer heuerte aber erst spät beim KSC an, weshalb er erst am vierten Spieltag erstmals per Joker eingesetzt worden ist. Seitdem sind nur zwei weitere Joker-Einsätze dazugekommen. Insgesamt steht er gerade mal bei 15 Einsatzminuten. Ins Team zu kommen gestaltet sich schwierig, weil die KSC-Offensive derzeit abliefert.
Zukunfts-Prognose:
Geht es für Pfeiffer so weiter, dürfte seine Zukunft schon mal nicht beim KSC liegen. Allerdings ist die Saison noch lange und die Dinge können sich jederzeit ändern. Immerhin hat der 28-Jährige schon bewiesen, dass er in der 2. Bundesliga treffsicher ist. Beim VfB dürfte der bis 2026 gebundene Stürmer keine Zukunft haben. Die Konkurrenz ist stärker denn je und Pfeiffer war nie ein wirklicher Faktor. Laut der Zeitung Badische Neueste Nachrichten ist der KSC in Besitz einer Kaufoption und könnte demnach wohl frei entscheiden. Eine weitere Zusammenarbeit wäre möglich, wenn Pfeiffer in der laufenden Saison doch noch ordentlich knipst. Ansonsten ginge es wohl bei einem anderen Zweitligisten weiter.
4. Laurin Ulrich
Leih-Klub: SSV Ulm 1846
Leih-Gebühr: 100.000 Euro
Leih-Modalität: Nicht kommuniziert
Der VfB Stuttgart hat den 19 Jahre alten Laurin Ulrich nach Ulm verliehen, wo er Spielpraxis sammeln soll. Dies hat bis jetzt aber noch nicht sonderlich gut geklappt. Der offensive Mittelfeldspieler kommt auf zwei Kurzeinsätze und insgesamt zwölf Minuten Spielzeit. Der Youngster benötigt wohl noch ein wenig Zeit in der 2. Bundesliga, selbst wenn er vom Coach jüngst gelobt wurde und zuvor in den Stuttgarter Junioren-Teams und beim VfB II mit guten Leistungen auffällig werden konnte.
Zukunfts-Prognose:
Ulrich ist deutscher U19-Nationalspieler und ein hoffnungsvolles Eigengewächs. Demnach wird der VfB das Talent auch nicht aufgeben, wenn die Leih-Saison nicht so ganz nach Plan läuft. Im kommenden Sommer wird wohl sein bis 2026 laufender Vertrag zunächst verlängert, ehe er voraussichtlich erneut verliehen wird. Eine Leih-Verlängerung in Ulm wäre möglich, wenn Ulrich im Laufe der Saison mehr Spielzeit generieren kann und sich der Aufsteiger in der 2. Liga hält. Für die VfB-Profis wird das Talent in der kommenden Saison aber wohl noch nicht weit genug sein. Über eine Kaufoption ist nichts bekannt. Sehr wahrscheinlich hat der VfB darauf bestanden, keine Klausel in die Leihe zu integrieren.
5. Mohamed Sankoh
Leih-Klub: Cosenza Calcio
Leih-Gebühr: -
Leih-Modalität: Kaufoption (?)
Der Angreifer wechselte im Jahr 2020 nach Stuttgart, hat aber erst drei Profi-Spiele absolviert. Für die U19 und den VfB II hat er in 19 Spielen zwölf Tore erzielt und fünf Vorlagen gegeben. In den letzten Jahren kickte er auf Leihbasis mittelmäßig erfolgreich für die niederländischen Klubs Vitesse Arnheim und Heracles Almero. Im Sommer ging die Reise weiter zum Serie-B-Klub Cosneza Calcio. Dort hat Sankoh vier Spiele absolviert, aber noch nicht getroffen.
Zukunfts-Prognose:
Zwar muss man bedenken, dass Sankoh noch immer 20 Jahre jung ist, jedoch ist es eher unwahrscheinlich, dass seine Odyssee letztlich bei den VfB-Profis endet. Die Schwaben haben schlichtweg zu viele Optionen in der Sturmspitze und Sankoh nur noch Vertrag bis 2026. Laut Gianluca Di Marzio besitzt Cosenza eine Kaufoption, jedoch ist diese nicht bestätigt und auch nichts über die Höhe der angeblichen Klausel bekannt.
6. Juan José Perea
Leih-Klub: FC Zürich
Leih-Gebühr: -
Leih-Modalität: Kaufoption
Kommen wir zum nächsten Angreifer, der aktuell verliehen ist, weil er beim VfB kaum Chancen auf Spielzeit hat. Juan José Perea wechselte 2022 nach Stuttgart, erzielte aber nur ein Tor in 19 Einsätzen. Folgerichtig wurde er zunächst nach Rostock ausgeliehen, was mit vier Toren auch nicht zum ganz großen Erfolg wurde. Demnach folgte im Sommer 2024 eine Leihe zum FC Zürich, die sich bis jetzt für alle Beteiligte auszahlt. Perea hat in der Super League fünf Tore und einen Assist in acht Spielen vorzuweisen und gehört ganz klar zu den Leistungsträgern.
Zukunfts-Prognose:
Der FC Zürich bestätigte, dass man im Besitz einer Kaufoption ist. Sollte Perea auch nur ansatzweise so weitermachen wie bisher, dürften die Schweizer die Option auch ziehen. Der VfB darf sich dann über eine Ablöse freuen. Selbst wenn der Kolumbianer immer besser in Fahrt kommt, wäre im Kader nicht wirklich ein Platz für ihn frei. Unklar ist allerdings, wie hoch die ausgehandelte Kaufoption ist.
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