Verhältnis von Kehl und Mislintat wohl irreparabel - folgt eine Entlassung?
Von Yannik Möller
Mit der Entlassung von Nuri Sahin wird bei Borussia Dortmund nicht automatisch wieder Ruhe mitsamt guten Ergebnissen einkehren. Dafür gibt es zu viele Krisenherde auf einmal, die auch weit über die laufende Trainersuche hinausgehen.
Dieser Tage ist auch das zuweilen gar zerrüttete Verhältnis der verschiedenen BVB-Bosse ein Thema. Dabei stehen Sebastian Kehl als Sportdirektor sowie Sven Mislintat als Kaderplaner im Fokus. Es ist auch nicht das erste Mal, das ihr Verhältnis und auch das Wirken von Mislintat für interne Querelen sorgt. Der WAZ zufolge ist es inzwischen schon soweit gekommen, dass die beiden nur noch über Lars Ricken als Mittelsmann miteinander kommunizieren.
Die Vorwürfe gehen in die Richtung des jeweils anderen. Während Kehl vorgeworfen wird, er hätte bewusst und absichtlich für weniger Chancen auf Mitbestimmung in Transfer- und Kaderfragen seines Gegenüber gesorgt, soll Mislintat mehrfach die Autorität des Sportdirektors hinterfragt haben - beispielsweise in eigenen Gesprächen mit Spielerberatern. Zuweilen wurden offenbar beidseitig Verhandlungen geführt, obwohl der jeweils andere eigentlich hätte teilnehmen sollen.
Wie die WAZ berichtet, steht dieser schwelende und selbstverständlich schädliche Konflikt auch auf der Tagesordnung von Ricken in Zusammenarbeit mit Hans-Joachim Watzke. Sobald die Trainersuche abgeschlossen ist, was natürlich die aktuelle Priorität genießt, soll die Kehl-Mislintat-Fehde angegangen werden.
Da zum aktuellen Zeitpunkt wohl nicht mehr davon auszugehen ist, dass sich die beiden in ihren aktuellen Arbeitsbereichen noch zusammenraufen und zusammenarbeiten können, wird voraussichtlich einer von ihnen seine Sachen packen und den Verein verlassen müssen. Dabei dürfte es dann am ehesten auf Mislintat hinauslaufen, wurde der Vertrag von Kehl doch erst kürzlich verlängert. Das Vertrauen in die Arbeit des Sportdirektors scheint nach wie vor vorhanden zu sein. Übrigens heißt es, dass Mislintat diesen Posten und somit Kehl gerne aus seinem Amt gehabt hätte.
All das, also die Trainersuche aber maßgeblich auch die Krisenstimmung innerhalb der Vereinsführung, sorgt natürlich auch für ein chaotisches Transferfenster. Zurzeit scheinen die angedachten Verstärkungen zumindest in der Schwebe zu stehen (90min berichtete).
Weitere Nachrichten rund um den BVB: