VfB sucht Vagnoman-Konkurrent: Potentielle Neuzugänge für hinten rechts
Von Florian Rümmele

Der VfB Stuttgart spielt eine Saison mit Höhen und Tiefen. Der letztjährige Vizemeister steht in der Bundesliga aktuell nur auf Platz zehn mit fünf Punkten Rückstand auf die Europapokal-Plätze. Mit bereits 43 Gegentreffern stellen die Stuttgarter die sechst-schlechteste Defensive. Zum Vergleich: In der letzten Saison musste Alexander Nübel 39-mal hinter sich greifen, nur Meister Leverkusen (24 Gegentore) kassierte weniger Gegentore.
Die Gegentorflut des VfB Stuttgart ist neben der Dreifachbelastung auch mit dem Leistungsabfall letztjähriger Stammspieler zu erklären. Exemplarisch ist hier Josha Vagnoman zu nennen. Der 24-jährige gebürtige Hamburger wackelt in dieser Saison defensiv des Öfteren. Zuletzt erhielt mit Winter-Neuzugang Finn Jeltsch ein gelernter Innenverteidiger den Vorzug auf der rechten Seite.
Vagnoman kommt beim VfB Stuttgart zwar auf eine stattliche Anzahl von bisher 31 Pflichtspielen. Das liegt aber auch daran, dass seine Vertreter bis dato nicht überzeugen können. Der Schweizer Leonidas Stergiou kommt auf lediglich 13 Einsätze, nur fünf davon bestritt er von Beginn an. Und auch Pascal Stenzel, seit 2019 im Verein, hat unter Sebastian Hoeneß einen schweren Stand. Der 29-jährige Allrounder erhielt zwar in 14 Pflichtspielen das Vertrauen, sammelte jedoch nur knappe 600 Minuten Spielzeit.
Da die Arbeitspapiere von Vagnoman und Stenzel im Sommer 2026 auslaufen, gibt es beim VfB Stuttgart laut dem kicker Überlegungen, sich noch in diesem Sommer von einem oder beiden Verteidigern zu trennen um frisches Blut auf die rechte Abwehrseite zu holen und Transfererlöse erzielen zu können.
Wir geben einen Überblick über potentielle Kandidaten:
Das Talent: Elias Baum
Sebastian Hoeneß ist es gewohnt, mit jungen Spielern zu arbeiten. Der ehemalige Jugend-Trainer scheut dabei auch nicht das Risiko, Talenten das Vertrauen zu geben und sie in das kalte Wasser zu werfen. Wenn der VfB Stuttgart diesen Weg weitergehen möchte, könnte er mit Elias Baum einen Generationswechsel auf der rechten Abwehrseite einleiten. Baum spielt aktuell auf Leihbasis bei der SV Elversberg in der zweiten Liga und kann dort mit einem Tor und sechs Vorlagen durchaus überzeugen.
Problem: Auch sein Stammverein Eintracht Frankfurt weiß um diese gute Entwicklung und möchte den gebürtigen Frankfurter gerne zurückholen. Ob der 19-Jährige allerdings schon das Zeug hat, einen Champions League-Teilnehmer zu verstärken, darf bezweifelt werden. Eine weitere Leihe oder ein Kauf mit Rückhol-Option für die SGE scheint zumindest denkbar.
Der Vielseitige: Flavius Daniliuc
Ebenfalls aktuell ausgeliehen ist Flavius Daniliuc. Der 23-jährige Österreicher spielt seit Sommer bei Hellas Verona in der Serie A, nachdem sein Stammverein US Salernitana den Gang in die Zweitklassigkeit gehen musste. Der Ex-Klub von Franck Ribéry steht mittlerweile vor dem sportlichen Bankrott und dem nächsten Abstieg in die Serie C, eine Rückkehr von Daniliuc scheint somit ausgeschlossen. In Verona kam der gebürtige Wiener bisher in 16 Spielen zum Einsatz.
Neben seiner Vielseitigkeit, Daniliuc kann sowohl in der Innenverteidigung als auch als Rechtsverteidiger eingesetzt werden, macht ihn ein Detail aus seiner Vergangenheit interessant. Sebastian Hoeneß und Daniliuc kennen sich bestens. Im Nachwuchs des FC Bayern arbeiteten beide zusammen, in 32 Spielen kam der Österreicher unter Hoeneß zum Einsatz. Da beim VfB Stuttgart zuletzt der ein oder andere Ex-Spieler des Trainers verpflichtet wurde, könnte es im Sommer zum nächsten Wiedersehen kommen.
Der Erfahrene: Stefan Posch
Auch mit Stefan Posch hat Sebastian Hoeneß früher einmal zusammengearbeitet. Der Österreicher, aktuell vom FC Bologna an Atalanta Bergamo verliehen, spielte einst bei der TSG Hoffenheim unter dem heutigen VfB-Trainer. Posch, mit über 100 Spielen in der Bundesliga und knapp 80 Serie A-Spielen der erfahrenste Vorschlag in dieser Liste, erlebt in Italien gerade einen kleinen Karriere-Knick.
Nach seinem Wechsel im Sommer 2023 nach Italien war er zwei Jahre Stammkraft bei den Rot-Blauen ehe er unter dem neuen Trainer Vincenzo Italiano ab Oktober letzten Jahres nur sporadisch zum Einsatz kam. Es folgte die Flucht nach Bergamo wo er nach sieben Einsätzen sich eine Verletzung zuzog. Ob der 42-fache Nationalspieler beim Europa League-Sieger bleibt oder zurück nach Bologna wechselt ist zumindest fraglich. Beim VfB Stuttgart könnte Posch als erfahrener Spieler für die Defensive durchaus gebraucht werden. Ein weiteres Plus: Auch Posch ist vielseitig einsetzbar, er spielte in seiner Karriere bisher 100-mal als Rechtsverteidiger, 163-mal gar als Innenverteidiger.
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