Urteil bleibt bestehen: Die Folgen im 55-Mio.-Euro-Streit zwischen Mbappé und PSG
- Französischer Liga-Verband bestätigt Urteil im Streit zwischen Mbappé und PSG
- PSG will 55 Mio. Euro nicht zahlen und vor ein ordentliches Gericht ziehen
- "Für den französischen Fußball unfassbar schädlicher Streit", teilt PSG mit
Von Simon Zimmermann
Der Streit zwischen Kylian Mbappé und Ex-Klub Paris Saint-Germain geht in die nächste Runde. Nach seinem Wechsel zu Real Madrid fordert der Stürmer-Star weiterhin ausstehende Gehälter und Boni von PSG in Höhe von 55 Millionen Euro. Am Freitag hat der französische Liga-Verband LFP in einem Berufungsverfahren bestätigt, dass PSG die ausstehende Summe an Mbappé bezahlen muss.
Im Falle der nun eingetroffenen Pleite bei der LFP hatte der französische Meister bereits angekündigt, vor ein ordentliches Gericht zu ziehen. Zunächst hatte die LFP die Pariser im September zur Zahlung der 55 Millionen Euro verurteilt. Die Summe setzt sich aus drei Monatsgehältern und einen Teil der Bonuszahlungen für seine letzte Vertragsverlängerung zusammen. PSG argumentiert dagegen, dass man sich mit Mbappé darauf geeinigt hatte, dass der 25-Jährige auf das ausstehende Geld verzichtet, sollte er seinen Vertrag nicht verlängern und den Klub ablösefrei verlassen.
Schriftlich fixiert wurde diese Abmachung nicht. PSG spricht von einem 'Gentlemen‘s Agreement'. Die Mbappé-Seite meint, Mbappé wurde für die mündliche Abmachung unter Druck gesetzt. Im vergangenen Sommer hatte PSG den Stürmer aus dem Kader verbannt, weil er sich weigerte, seinen auslaufenden Vertrag zu verlängern.
Das LFP-Urteil wird aber mit Sicherheit nicht das Ende des Streites werden. "Der Verein muss ihm das von ihm geforderte Gehalt zahlen. Diese Entscheidung ist nicht anfechtbar, kann aber an das Exekutivkomitee des Französischen Fußballverbands (FFF) weitergeleitet werden", teilte LFP gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters mit.
Laut PSG versuche man weiterhin eine "gütliche Lösung" mit Mbappé zu finden. Diese zeichnet sich aber nicht ab. Stattdessen könnte der Streit vor einem zivilen Gericht weitergehen.
In einem ausführlichen Statement teilte ein PSG-Sprecher durchaus gegen Mbappé aus: "Der ursprüngliche Vertrag wurde im August 2023 für die Saison 2024/25 rechtlich abgeändert und vom Spieler auch im Januar 2024 voll anerkannt - bis der Spieler beschloss, alle seine Verpflichtungen beim Verlassen des Vereins zu lösen. Rechtlich und faktisch ist der Spieler klare, wiederholte öffentliche und private Verpflichtungen eingegangen, von denen der Verein lediglich verlangt, dass sie eingehalten werden, wobei der Spieler in den sieben Jahren in Paris vom Verein beispiellose Leistungen erhalten hat", heißt es dabei.
Und weiter: "Der Klub hofft, dass diese grundlegenden Verpflichtungen einfach eingehalten werden, wohl wissend, dass der Klub gezwungen sein wird, die Bösgläubigkeit des Spielers von den zuständigen Gerichten beurteilen zu lassen, sollte der Spieler bedauerlicherweise versuchen, diesen für ihn selbst und für den französischen Fußball unfassbar schädlichen Streit weiter zu verfolgen."