Umstrittener Rheinmetall-Deal: BVB-Mitglieder positionieren sich klar
Von Dominik Hager
Das Sponsoring von Rheinmetall schlägt in Dortmund schon seit dem Beginn der Zusammenarbeit im Frühjahr große Wellen. Viele halten es für moralisch nicht vertretbar, dass der BVB Gelder vom Rüstungskonzern bezieht und sind sauer darüber, wie der Verein darüber kommuniziert hat. Folgerichtig war es absolut klar, dass der Deal auch im Rahmen der Mitgliederversammlung ein großes Thema sein wird.
Laut Bericht der Ruhr Nachrichten haben sich bei dieser die Mitglieder von Borussia Dortmund deutlich gegen das Sponsoring, bzw. für ein möglichst schnelles Ende der Zusammenarbeit ausgesprochen. Das Ergebnis sprach dabei laut dem Redaktions Netzwerk Deutschland wahrlich eine klare Sprache. Von 855 Teilnehmern stimmten 556 für ein möglichst schnelles Ende der Zusammenarbeit. 247 stimmten hingegen gegen das Ende der Zusammenarbeit, während sich 52 enthielten.
Antragsteller Wilfried Harhan hatte bereits vor der Versammlung gesagt, dass der BVB mehr sein müsse "als ein Fußballverein mit großen Erfolgen" und ging hart mit dem Deal ins Gericht. "Der Werbedeal mit Rheinmetall passt dazu nicht. Er ist mit unserem Grundwertekodex nicht zu vereinbaren", monierte er. Abgesehen davon sei es "nicht die Aufgabe des BVB, für eine gesellschaftliche Akzeptanz eines Rüstungsunternehmens zu werben".
Antrag rechtlich nicht bindend
Doch was hat dieses deutliche Ergebnis nun für Konsequenzen? Trotz der absoluten Mehrheit der Rheinmetall-Gegner ist der Antrag für die Geschäftsführung des Bundesligisten rechtlich nicht bindend. Demnach muss der BVB nicht reagieren, sieht sich aber einem immer größeren Druck ausgesetzt.
"Das Wichtigste ist, dass wir unterschiedliche Meinungen und Ansichten mit Anstand und Respekt austragen können", äußerte sich BVB-Klubchef Hans-Joachim Watzke bezüglich des umstrittenen Sponsoring-Deal. "Es war eine harte Entscheidung. Eine Entscheidung, die mir persönlich auch sehr viel abverlangt hat. Aber ich stehe dazu", teilte Watzke seinen Standpunkt mit.
Rheinmetall-Vertrag läuft bis 2027
Es sieht aktuell also eher nicht danach aus, dass die BVB-Verantowrtlichen Nägel mit Köpfen machen. Wahrscheinlicher ist es, dass die vereinbarte Zusammenarbeit bis Vertragsende 2027 fortgeführt wird und es dann zu einer Trennung kommt. In den seltensten Fällen dauern Deals, die so umstritten sind, wirklich lange an. Gleiches konnte man ja auch beim Katar-Sponsoring sehen, für welches der FC Bayern immer wieder Gegenwind erhalten hatte.
Weitere News zum BVB lesen: