Trotz wichtigem EL-Sieg kann Frankfurt "mit der Leistung nicht zufrieden sein"
Von Yannik Möller
Ein 1:0-Erfolg, ein Heimsieg, drei wichtige Punkte. Man könnte meinen, es wäre ein rundum gelungener Donnerstagabend für Eintracht Frankfurt in der Europa League gewesen. Doch während sich Mannschaft und Trainer selbstverständlich über den Sieg über Riga freuten, machten sie zugleich klar, dass sie in diesem Spiel gewiss nicht geglänzt haben.
"Wir haben kein gutes Spiel gemacht, aber wir haben gewonnen", zog Markus Krösche ein zum Spiel sehr passendes Fazit (via hessenschau). Zugleich sprach der Sportvorstand der SGE von einem wichtigen Lerneffekt: "Die Lehre, die wir aus dem Spiel ziehen können, ist, dass wir noch nicht so gut sind, dass wir ein Spiel auch mal mit 70 oder 80 Prozent gewinnen können. Wir müssen immer 100 Prozent geben."
Insbesondere in der ersten Halbzeit habe die Eintracht "sehr behäbig" und "sehr langsam" gespielt, monierte Krösche und führte aus: "In der zweiten Halbzeit war es ein bisschen besser, aber wir haben auch schon bessere Spiele gemacht. Ich war mir aber schon sicher, dass wir das Tor noch machen."
Auch Hugo Larsson, der in der 79. Minute den Siegtreffer erzielen konnte, wusste den schwierigen Spielverlauf zu betonen: "Wir waren mit der ersten Halbzeit nicht zufrieden. Wir wussten, dass wir das bessere Team sind, aber wir haben nicht mit der nötigen Geschwindigkeit gespielt." Zu seinem Tor erklärte er: "Das ist mein Spiel, das hat wirklich Spaß gemacht. Wir wollten mehr Bälle in die Tiefe spielen. Vor dem Tor hat das Omar [Marmoush] gut gemacht. Ich habe den Ball dann am Keeper vorbeigebracht, aber wenn ich ehrlich bin, habe ich ihn nicht richtig getroffen."
"Am Ende zählen die drei Punkte", fokussierte sich Aurele Amenda wiederum auf das Wesentliche. "Die Lösungen nach vorne waren schwierig, weil der Gegner sehr kompakt war. In der zweiten Halbzeit haben wir das besser gemacht und auch schneller gespielt. Am Schluss haben wir gut verteidigt, auch wenn wir am Schluss beim Lattentreffer Glück hatten. Die drei Punkte waren verdient", verschwieg aber auch er nicht die verschiedenen Gesichter, die die Eintracht in dieser Partie gezeigt hatte.
Kein Gegentor als wichtiger Schritt - Toppmöller spricht von einem "Arbeitssieg"
"Es ist ein Spiel, das du gewinnen musst, gar keine Frage. Wir haben kein Gegentor bekommen, das ist das Positive", hob Kevin Trapp bei RTL noch einen für ihn als Torwart wichtigen Faktor hervor. Trotzdem sparte auch er nicht mit der Kritik am Auftritt: "Aber all das, was wir heute machen wollten, den Gegner unter Druck zu setzen - das haben wir viel zu wenig gemacht. Das, was wir uns vorgenommen haben, so ehrlich müssen wir sein, haben wir nicht umgesetzt."
Aus der Sicht von Dino Toppmöller passte daher auch die Bezeichnung "Arbeitssieg" zu diesem Euro-League-Abend. "Wir sind überhaupt nicht gut ins Spiel gekommen, waren zu träge im Passspiel und von der Intensität nicht so, wie wir uns das vorgenommen hatten. Dann ist es nicht so einfach gegen diesen Gegner", beklagte er.
Der Cheftrainer der Eintracht weiter: "Wir haben zwar nicht die Sterne vom Himmel gespielt, aber in der zweiten Hälfte hatten wir eine andere Energie und Intensität auf dem Platz. Es war kein Thema der Einstellung. Wir nehmen diese drei Punkte mit, die wir auch gegen Pilsen gerne gehabt hätten. Es war kein gutes Spiel von uns, haben aber gewonnen."
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