Trotz Neuer-Fiasko: Darum verliert beim FC Bayern niemand die Nerven
Von Dominik Hager

Jonas Urbig rückt beim FC Bayern früher in den Mittelpunkt als ursprünglich gedacht. Durch die Verletzung von Manuel Neuer musste der Youngster schon im CL-Hinspiel gegen Leverkusen eingewechselt werden - er wird den Kapitän bis zur Länderspielpause vertreten.
In der heißen Phase der Saison klingt das nach einer ziemlichen Katastrophe. Urbig hat schließlich noch kein einziges Bundesligaspiel absolviert und darüber hinaus kaum Match-Praxis, weil er beim 1. FC Köln nach 20 Gegentoren in zehn Spieltagen auf die Bank weichen musste. Dennoch scheint man das Thema beim FC Bayern sehr gelassen hinzunehmen. Laut Bild haben die Münchner eine sehr hohe Meinung vom Torwart-Talent und sind begeistert davon, wie sich Urbig auf und neben dem Feld verhält.
Lehrling Urbig erinnert schon an seinen Meister
Urbig überzeugt im Training mit seiner Spritzigkeit, seiner Sprungkraft und seinen blitzschnellen Reflexen. Damit erinnert er dem Bericht zufolge viele an Neuer selbst. Der 21-Jährige soll im Torschuss-Training mit einer außergewöhnlich hohen Statistik auf sich aufmerksam gemacht haben, die in den letzten Jahren nur von Neuer selbst übertroffen wurde. Auf diese Weise soll er sich auch den Respekt seiner Kollegen erarbeitet haben. Insbesondere sein Verhältnis zu Neuer soll ausgesprochen gut sein, was auch der Grund dafür ist, warum dieser wohl zukünftig bereit ist, Einsätze abzugeben.
Der Neuzugang beeindruckt in München außerdem mit seiner erstklassigen Einstellung, geht offen auf seine Kollegen zu und unterstreicht seinen Ehrgeiz, ohne dabei an Demut zu verlieren. Auch außerhalb des Platzes soll Urbig äußerst professionell leben und anstelle von Partys regelmäßig den Kraftraum für Extraschichten heimsuchen. Der Ex-Kölner verfolgt einen genauen Fitness- und Ernährungsplan, um seine körperlichen Voraussetzungen zu verbessern.
Urbig muss erste Prüfungen meistern
Es hat ganz den Eindruck, als hätten die Bayern mit der Verpflichtung von Urbig alles richtig gemacht, nachdem die Saison für diesen ja überhaupt nicht gut begonnen hatte. Natürlich steht der Youngster nun aber vor seiner Feuertaufe. Nach seiner Einwechslung gegen Leverkusen wurde er kaum geprüft, jedoch dürfte sich das in den kommenden Wochen ändern. Dann wird man sehen, ob Urbig nicht nur im Training die Bälle hält, sondern auch in den wichtigen Spielen überzeugt.
In der kommenden Saison soll es dann eine Art Job-Sharing mit Manuel Neuer geben, wenngleich man davon ausgehen kann, dass der Kapitän in 80 bis 90 Prozent der Spiele zwischen den Pfosten stehen wird. Urbig ist bis 2029 gebunden und könnte ab 2026 die Nummer eins abgeben. Viele schätzen die Chancen des 21-Jährigen wohl jetzt schon besser ein als jene von Alexander Nübel. Daniel Peretz ist wohl ohnehin ein krasser Außenseiter. Der Israeli ist zwar nach seiner Verletzung wieder im Training, soll jedoch kaum Chancen auf Einsätze als Neuer-Vertreter haben.
Weitere News zum FC Bayern lesen:
feed