Torwart-Diskussion auf Schalke: van Wonderen trifft Entscheidung

Justin Heekeren steht auf Schalke in der Kritik. Mit Loris Karius drängt eine prominente Nummer zwei auf Einsätze. S04-Coach Kees van Wonderen hat sich zur Torhüter-Diskussion nun eindeutig geäußert.
Justin Heekeren
Justin Heekeren / Jan Fromme - firo sportphoto/GettyImages
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Nach der 2:5-Heimklatsche gegen den 1. FC Magdeburg steht Schalke 04 nach 20 Spieltagen schon bei 39 Gegentreffern. Man braucht kein Mathe-Genie zu sein, um zu errechnen, dass sich die Knappen fast zwei Gegentore pro Partie einhandeln. Das ist natürlich deutlich zu viel, um im Verlauf der Rückrunde vielleicht doch noch einmal ein Wörtchen um die Aufstiegsplätze mitreden zu können.

Im Fokus auf Schalke steht in diesem Zusammenhang auch die Torhüterposition. Eine Diskussion, die in den vergangenen Jahren bei S04 fast schon Tradition hat. Justin Heekeren hatte sich vor dem Saisonstart gegen Neuzugang Ron-Thorben Hoffmann durchgesetzt und als Nummer eins festgebissen. Kees van Wonderen hatte den Kampf um den Stammkeeper-Posten bei seiner Ankunft als Trainer zwar neu entfacht, entschied sich letztlich aber ebenfalls für Heekeren.

Hoffmann hat mittlerweile die Flucht ergriffen und ist nach Braunschweig zurückgekehrt. Als neue Nummer zwei präsentierte Schalke mit Loris Karius einen spektakulären Namen. Der den Druck auf Heekeren gleichzeitig erhöht.

Zwar kam Karius als klarer Herausforderer. Allein die Vita des ehemaligen Liverpool-Keepers zeigt aber, dass seine Ambitionen über die Ersatzkeeper-Rolle hinaus gehen. "Ich will im Tor stehen, Schalke ist meine Chance, mich wieder ins Rampenlicht zu spielen", verkündete Karius zuletzt auch gewohnt selbstbewusst.

Heekeren dagegen steht vor allem bei vielen Fans in der Kritik. Mangelnde Ausstrahlung und zu wenig parierte "Unhaltbare", sind die Hauptvorwürfe an den 24-Jährigen. Nach fünf Gegentoren gegen Magdeburg wurden die Stimmen wieder lauter - selbst wenn man Heekeren nur bedingt Vorwürfe machen konnte. Mit Blick auf Heekerens Statistiken, kann man das Torwart-Grummeln in Gelsenkirchen nachvollziehen. Mit 64,6 Prozent abgewehrten Torschüssen liegt der S04-Schlussmann ligaweit nur auf Rang 14. Zum Vergleich: Kölns Marvin Schwäbe wehrte 82,8 Prozent ab.

Ein ähnliches Bild ergibt sich beim Vereiteln von Großchancen. Sechs von 31, 19 Prozent, ist die Quote von Heekeren. Die Topkeeper der 2. Liga liegen bei über 30 Prozent.

Dass diese Statistiken mit Vorsicht zu genießen sind, weiß aber auch sein Trainer, der Heekeren den Rücken stärkt. "Ich bin mit diesen Vorwürfen überhaupt nicht einverstanden, sehe das anders. Justin holt zum Beispiel in Hamburg in der letzten Minute noch einen Ball aus der Ecke raus, sodass wir noch einen Punkt mitnehmen. In Elversberg genau so - da hatte er richtig gute Reflexe und tolle Paraden", so van Wonderen.

"Er ist ein junger, talentierter Torwart, in den wir Vertrauen haben. Von daher machen wir mit ihm weiter!", stellte der 56-Jährige klar. Heekeren bleibt (vorerst) die Nummer eins!


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