Die Tops und Flops des Transfersommers - Bayern und BVB an der Spitze

Sechs von 34 Spieltagen liegen bereits hinter uns. Wir werfen einen Blick auf die bislang überzeugendsten und enttäuschendsten Neuzugänge in der Bundesliga.
Für Joao Palhinha läuft es noch nicht rund.
Für Joao Palhinha läuft es noch nicht rund. / Alex Grimm/GettyImages
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Die ersten sechs Spieltage in der Bundesliga sind absolviert und es ist an der Zeit ein Zwischenfazit zu ziehen, wie sich die Neuzugänge der Klubs bislang schlagen. Wie die Partien gezeigt haben, zählen jetzt schon einige Neulinge zu den absoluten Leistungsträgern und begeistern mit tollen Leistungen. Andere stellen für ihre neuen Klubs hingegen noch keine wirkliche Unterstützung dar. Wir werfen einen Blick auf die bis jetzt besten und enttäuschendsten Neuzugänge in der Bundesliga.

Top-Neuzugänge

5. Ermedin Demirovic

Abgebender Verein: FC Augsburg
Aufnehmender Verein: VfB Stuttgart
Ablöse: 21 Millionen Euro

Einen Mittelstürmer wie Serhou Guirassy zu ersetzen, ist natürlich alles andere als ein einfaches Unterfangen. Bislang deutet aber vieles darauf hin, dass die Stuttgarter mit dem Demirovic-Transfer ins Schwarze getroffen haben. Zwar hat der Ex-Augsburger noch nicht immer die ideale Anbindung ans VfB-Spiel, jedoch zeigte er sich bislang in den entscheidenden Momenten eiskalt. Folgerichtig hat er in der Bundesliga schon fünfmal getroffen und kommt nach insgesamt neun Pflichtspielen auf sechs Tore und zwei Assists. Demirovic agiert abschlussstark, mannschaftsdienlich und gewinnt für einen Stürmer starke 56 Prozent seiner Zweikämpfe. So kann es weitergehen.


4. Tom Rothe

Abgebender Verein: BVB
Aufnehmender Verein: Union Berlin
Ablöse: 5 Millionen Euro

Wirft man einen Blick auf die Leistungen der BVB-Außenverteidiger und jene von Tom Rothe bei Union Berlin, stellt man sich schon die Frage, warum die Borussen ihren erst 19 Jahre alten Youngster verkauft haben. Rothe knüpft bei Union Berlin an seine Leistungen an, die er im Vorjahr in der 2. Bundesliga für Kiel gezeigt hat. Insbesondere auf dem Weg nach vorne ist Rothe immer wieder für starke Aktionen gut. Beim Spiel gegen Hoffenheim zeigte er seine bislang beste Performance mit einem Tor und einem Assist. Wird der Außenverteidiger defensiv noch sicherer, könnte er bald ein Kandidat für die Nationalmannschaft werden.


3. Kamil Grabara

Abgebender Verein: FC Kopenhagen
Aufnehmender Verein: VfL Wolfsburg
Ablöse: 13,5 Millionen Euro

Kamil Grabara musste beim VfL Wolfsburg zwar schon elfmal hinter sich greifen, jedoch traf den Neuzugang aus Kopenhagen dabei keine Schuld. Vielmehr hat er die Wölfe schon mit der ein oder anderen spektakulären Parade Punkte gesichert. Grabara gehört in der noch jungen Saison zu den stärksten Keepern der Liga und zeigt sich sowohl auf der Linie als auch in der Strafraumbeherrschung auf Top-Level.


2. Mohamed Amoura

Abgebender Verein: Union SG
Aufnehmender Verein: VfL Wolfsburg
Ablöse: 3 Millionen Euro Leihgebühr, Kaufoption: 14,5 Millionen Euro

Tatsächlich taucht der VfL Wolfsburg trotz Rang zwölf in der Bundesliga gleich zweimal im Top-Ranking aus. Beinahe noch eindrucksvoller als die Leistungen von Kamil Grabara waren jene von Mohamed Amoura. Obwohl sich der Algerier in der Vorbereitungszeit eine Innenbandverletzung zugezogen hatte und die ersten beiden Saisonspiele noch nicht im Kader stand, präsentiert er sich seit seiner Rückkehr in Top-Form. Der 24-Jährige hat in seinen ersten vier Bundesliga-Spielen einen Treffer erzielt und fünf Buden aufgelegt. Mit seiner Geschwindigkeit bringt er das zuvor fehlende Element in die Wolfsburger Offensive.


1. Michael Olise

Abgebender Verein: Crystal Palace
Aufnehmender Verein: FC Bayern
Ablöse: 53 Millionen Euro + Bonus-Zahlungen

Der teuerste Bundesliga-Neuling ist bis jetzt auch der beste. Kein Neuzugang kann der Qualität von Michael Olise das Wasser reichen. Der junge Franzose kommt in den ersten neun Pflichtspielen für die Bayern auf sechs Tore und vier Assists. Damit wird er seinem Ruf als überragender Scorer bereits jetzt absolut gerecht. Olise begeistert mit seiner Technik sowie tollen Pässen, Flanken und Abschlüssen. Es gibt eigentlich nichts, was der 22-Jährige nicht beherrscht. An diesem Spieler wird die Bundesliga und insbesondere der FC Bayern noch viel Freude haben.


Flop-Neuzugänge

5. Eren Dinkci

Abgebender Verein: Werder Bremen (zuletzt Leihe nach Heidenheim)
Aufnehmender Verein: SC Freiburg
Ablöse: 5 Millionen Euro

Eren Dinkci zählte in der vergangenen Saison zu den Shootingstars der Liga. Für den 1. FC Heidenheim erzielte der pfeilschnelle Angreifer zehn Bundesliga-Tore und gab fünf Vorlagen. An die Leistungen aus der Vorsaison kann Dinkci in Freiburg jedoch noch nicht anknüpfen. Der Youngster hat bislang null Tore und einen Assist vorzuweisen und wird meist schon recht früh ausgewechselt. Dinkci fehlt noch die nötige Durchschlagskraft und die Genauigkeit in seinen Aktionen. Die zuletzt so rasante Entwicklung des 22-Jährigen ist ins Stocken geraten.


4. Skelly Alvero

Abgebender Verein: Olympique Lyon
Aufnehmender Verein: Werder Bremen
Ablöse: 4,75 Millionen Euro

Skelly Alvero war mit einer Ablöse in Höhe von 4,75 Millionen Euro der teuerste Neuzugang von Werder Bremen. Wenn Werder so viel Geld in die Hand nimmt, erwartet man eigentlich auch, dass der Spieler relativ schnell unangefochtener Stammspieler wird. Bislang durfte Alvero aber nur einmal von Beginn ran und wurde relativ früh ausgewechselt. Der 22-Jährige benötigt definitiv noch einige Wochen Einfindungszeit, um seinen Weg bei den Bremern erfolgreich bestreiten zu können. Bis jetzt ist er noch keine Verstärkung.


3. Martin Terrier

Abgebender Verein: Stade Rennes
Aufnehmender Verein: Bayer 04 Leverkusen
Ablöse: 20 Millionen Euro

Auch bei Bayer 04 Leverkusen zündet der teuerste Neuzugang bislang noch nicht. Martin Terrier holte sich gleich in seinem ersten Pflichtspiel einen Platzverweis ab und hatte Glück, dass Leverkusen die Supercup-Partie gegen Stuttgart auch in Unterzahl gewinnen konnte. Seitdem fiel der 20-Millionen-Euro-Kauf zwar nicht mehr negativ, aber auch nicht groß positiv auf. Terrier hat zwar immerhin schon einmal getroffen, war aber sonst kaum an gefährlichen Szenen beteiligt. Obwohl der offensive Mittelfeldspieler rund die Hälfte der Spielminuten absolviert, kommt er erst auf zwei Torschussvorlagen und hat noch keine Groß-Chance vorbereitet. Da hätte man sich wesentlich mehr erwarten können.


2. Joao Palhinha

Abgebender Verein: FC Fulham
Aufnehmender Verein: FC Bayern
Ablöse: 51 Millionen Euro

Für Joao Palhinha läuft es absolut noch nicht rund. Der Portugiese durfte erst einmal von Beginn ran und muss sich ansonsten klar hinter Joshua Kimmich und Aleksandar Pavlovic anstellen. Auf dem Platz agierte Palhinha in seinen wenigen Einsatzminuten eher unscheinbar. Zwar kommt er auf eine starke Passquote von 95 Prozent, konnte aber bislang nur 45 Prozent seiner Zweikämpfe gewinnen. Besonders unglücklich sieht Palhinha natürlich aus, wenn der FC Bayern wie zuletzt in Frankfurt nach seiner Einwechslung noch einen Sieg aus der Hand gibt. Wirkliche Fehler sind Palhinha nicht zu unterstellen, jedoch konnte der 50-Millionen-Euro-Mann seinen Nutzen eben auch noch nicht unter Beweis stellen.


1. Maximilian Beier

Abgebender Verein: TSG Hoffenheim
Aufnehmender Verein: BVB
Ablöse: 30 Millionen Euro

Zwar war Maximilian Beier 20 Millionen Euro günstiger als Palhinha, dennoch ist er im Flop-Ranking ganz oben zu sehen. Dies liegt in erster Linie daran, dass der Offensivspieler schon mehr Spielzeit erhalten hat, dabei aber noch weniger überzeugen konnte. Beier geht im BVB-Fußball bislang völlig unter und verzeichnet kaum gelungene Aktionen. Der Angreifer hat noch keinen Scorer erzielt und mit einer Passquote von 60 Prozent und einer Zweikampfbilanz von 35 Prozent keine guten Werte vorzuweisen. Beier muss noch beweisen, dass er mehr kann als nur Konter-Fußball. Angesichts seiner enttäuschenden Performances und seines fehlenden Stammplatzes wurde Beier auch nicht für die Länderspiele gegen Bosnien-Herzegovina und die Niederlande berücksichtigt.


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