Toni Kroos verrät spannende Details zu seinem Karriereende

Toni Kroos hat seine ruhmreiche Karriere in diesem Sommer beendet. Nun hat der ehemalige Real-Star seine Entscheidung Revue passieren lassen und einen Einblick in den Vorgang gegeben.
Toni Kroos
Toni Kroos / Pau Barrena/GettyImages
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Mit 34 Jahren hat Toni Kroos die Fußballschuhe an den Nagel gehängt. Der Mittelfeldspieler hätte seinen Vertrag bei Real Madrid zwar problemlos verlängern können und kickte noch immer auf Weltklasse-Niveau - dennoch entschied er sich für das Karriereende. Keine leichte Entscheidung, wie er nun gegenüber The Athletic verriet.

Kroos bekräftigte, dass er die Entscheidung "gemeinsam mit meiner Frau getroffen" habe: "Es war nicht so, dass ich eines Tages sagte: 'Ich werde das tun.' Es war ein Prozess, wir haben monatelang darüber gesprochen. Meine Frau ist die Person, die mich am besten kennt und fast die einzige, auf die ich höre. Sie kennt mich so gut, dass sie mich lesen kann. Es war eine gemeinsame Entscheidung."

Entscheidung unumstößlich

"Ich hatte drei oder vier Monate lang gezögert, aber so bin ich nun mal: Wenn ich eine Entscheidung treffe, dann war es das", fuhr Kroos fort. Als erstes habe er seine Kinder darüber informiert, dass er seine Karriere beende. Anschließend erfuhren seine engsten Vertrauten von seinem Entschluss.

Von den Verantwortlichen im Verein wandte Kroos sich zunächst an seinen Trainer Carlo Ancelotti, "denn wir haben ein gutes Verhältnis zueinander", so der 34-Jährige. "Er hat es verdient, es zuerst zu erfahren. Aber noch am selben Tag habe ich Florentino (Perez, Präsident von Real Madrid) und Jose Angel (Sanchez, Generaldirektor des Vereins und Perez' rechte Hand) angerufen, und dann Kollegen, mit denen ich schon lange zusammen gespielt habe."

Den Entscheidungsprozess beschrieb Kroos als "traurig und glücklich zugleich". Auf der einen Seite stand das "Ende eines sehr schönen Zyklus, mit sehr netten Leuten, im größten Verein, den es gibt, und mit so viel Erfolg". Auf der anderen Seite war er "glücklich zu sehen, was ich erreicht hatte, wie die Leute sich von mir verabschiedeten, zum Beispiel im Bernabeu. Das ist sehr schwer zu erklären."

Reisen und Hotels wurden Kroos zu viel

Kroos unterstrich, dass seine Entscheidung völlig unabhängig von "Spielen oder Ergebnissen" getroffen wurde - kein Ereignis habe ihm demnach umstimmen können. Umso überraschter fiel die Reaktion aus, als Kroos sein Karriereende bekannt gab: "Niemand war glücklich. Einige konnten es nicht glauben, weil sie sagten, es sei nicht der richtige Zeitpunkt, weil ich auf einem so hohen Niveau spiele. Obwohl sie versuchten, mich zu überzeugen, wussten sie alle, dass sie mich nicht umstimmen würden."

Er habe seine Karriere beendet, so Kroos, weil ihm das Drumherum "mit der Menge an Reisen, Hotels usw." zu viel geworden ist. "Es ging nie um die 90 Minuten auf dem Spielfeld. Wenn es nur darum ginge, könnte ich spielen, bis ich nicht weiß, wann."

Kroos will kein Trainer sein

Aus diesem Grund sei es für ihn auch ausgeschlossen, eine Karriere als Profitrainer zu starten. Den Job als Sportdirektor würde er eventuell in Erwägung ziehen, teilte der Ex-Münchner mit, doch als Coach sieht er sich nicht. Selbst ein Posten im Staff von Ancelotti würde ihn nicht reizen.

"Manchmal stehen er und ich in Kontakt, das ist normal bei unserer Beziehung", so Kroos, "aber Carlo weiß, dass es keinen Sinn hat, mich zu fragen, weil er die Antwort kennt. Ein Tag in Valdebebas (Madrids Trainingsgelände) ist für einen Trainer noch schwieriger als für einen Spieler. Als Spieler kommst du, machst deine Arbeit und gehst nach Hause. Als Trainer ist man für alle verantwortlich, man ist der Erste, der kommt, und der Letzte, der geht, und man hat all diese Reisen..."


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