Thomas Broich verrät: Diesem Verein will der BVB nachahmen
Von Hendrik Gag
Borussia Dortmund hat sich in den vergangenen Jahren den Ruf erarbeitet, ein idealer Ort für Talente zu sein, um sich weiterzuentwickeln. Erling Haaland, Jude Bellingham, Achraf Hakimi, um nur ein paar Namen zu nennen. Meist waren es jedoch eingekaufte Talente, die beim BVB den Durchbruch schafften. Haaland kam aus Salzburg, Bellingham aus Birmingham, Hakimi von Real Madrid.
Talente aus der eigenen Jugend haben es hingegen meist schwer. Obwohl die Dortmunder Jugendakademie als eine der besten Deutschlands gilt und die U19 des BVB dreimal in Folge im Finale um die A-Junioren-Meisterschaft stand.
Das soll sich ändern. Um die Durchlässigkeit zu den Profis zu verbessern, nimmt sich der BVB den FC Barcelona zum Vorbild. "Das ist die Mannschaft, wo wir gerade hinschauen müssen“, verrät der Sportliche Leiter des BVB-NLZ, Thomas Broich in einem Podcast der Ruhr Nachrichten. "Wenn wir sagen, es geht eh nicht und wir halten das nicht für möglich, dann müssen wir gar nicht antreten", so Broich weiter.
Der FC Barcelona hat einen hervorragenden Saisonstart hingelegt. Zuletzt konnten die Katalanen unter anderem Real Madrid in der Liga (4:0) und den FC Bayern in der Champions League (4:1) deutlich schlagen. Der Kern der Mannschaft besteht dabei aus jungen Spielern aus der eigenen Nachwuchsakademie La Masia. "La Masia ist ein Schatz, den Barça hat – und wir müssen ihn nutzen. Wenn wir einen Spieler brauchen, wissen wir, dass wir ihn in La Masia finden können“, zeigte sich Barça-Trainer Hansi Flick unlängst über die eigene Jugend begeistert.
Mit Blick auf Barça müsse sich der BVB nun fragen: "Was machen die? Was ist so außergewöhnlich? Wie rekrutieren die? Was ist deren Methodik? Vielleicht ist es manchmal nur der Glaube an die Jungs. Oder der Mut. Oder die Kaderplanung. Es wäre schade, zu sagen, dass es bei uns andere Rahmenbedingungen gibt", die einen ähnlichen Weg verhindern, fügte Broich hinzu.
Dem ehemaligen Bundesliga-Profi ist dabei bewusst, dass es einige Jahre dauern wird, bis die Kursänderung Früchte tragen wird. "Lasst uns doch hier mal was beginnen. Das ist keine Sache über Nacht oder drei Jahre. Aber lasst uns die nächsten fünf, zehn, fünfzehn Jahre es versuchen", appelliert Broich.
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