Henkelpott im "Finale Dahoam"? Supercomputer berechnet Bayerns Chancen in der Champions League

Der Abend vom 19. Mai 2012 schwebt wie ein Damoklesschwert über München. Der FC Bayern hatte es geschafft, ins Champions-League-Finale einzuziehen, wo der FC Chelsea in der heimischen Allianz Arena wartete. Gegen ersatzgeschwächte Blues wurden die Münchner ihrer Favoritenrolle gerecht und dominierten das Finale. Allerdings ließen die Hausherren zahlreiche gute Gelegenheiten ungenutzt, ehe Thomas Müller in der 83. Minute für die vermeintliche Erlösung sorgte. Fünf Minuten später wurde Chelsea-Torjäger Didier Drogba aber zur bayrischen Nemesis und köpfte nach einem Eckball zum Ausgleich ein.

Das Endspiel von München ging in die Verlängerung, wo Arjen Robben mit einem verschossenen Elfmeter zur tragischen Figur wurde. Im Elfmeterschießen vergaben dann Schweinsteiger und Olic - Drogba dagegen behielt beim entscheidenden Versuch vom Punkt die Nerven.

Gut 13 Jahre später wollen die Bayern die Geschichte neu schreiben und zum zweiten Mal ins "Finale Dahoam" einziehen. Dieses Mal soll es dann auch klappen mit dem Henkelpott in der Allianz Arena. Um am 31. Mai in München auf dem Platz zu stehen, muss das Team von Trainer Vincent Kompany sich aber zunächst im Viertelfinale gegen Inter Mailand durchsetzen. In einem möglichen Halbfinale würde dann der FC Barcelona mit Trainer Hansi Flick warten oder es zum nächsten Bundesliga-internen Duell gegen den BVB kommen.

Doch wie wahrscheinlich ist ein Bayern-Triumph in München? Vor dem Viertelfinale am 8. und 16. April gegen die Nerazzurri ziehen wir dafür die künstliche Intelligenz von Daten-Anbieter Opta zu Rate. Der Supercomputer hat keine allzu günstige Prognose berechnet...

Vor den Viertelfinals blicken wir auf die Chancen der Teams und ziehen dabei die Künstliche Intelligenz zu Rate. Der Opta-Supercomputer ist in der Lage, die acht Viertelfinal-Paarungen 10.000 Mal zu simulieren, um das voraussichtliche Ergebnis zu ermitteln und zu prognostizieren, wie wahrscheinlich es für die acht Teams ist, weiterzukommen.

Die Chancen der Bayern auf den Halbfinal-Einzug

Laut Opta geht der FC Bayern als leichter Außenseiter in die beiden Viertelfinal-Duelle gegen Inter. Demnach werden die Chancen aufs Weiterkommen für die Münchner auf lediglich 42,7 Prozent berechnet, Inter steht demnach bei 57,3 Prozent.

Das könnte auch mit einem leichten Nachteil verbunden sein: Der deutsche Rekordmeister muss das Hinspiel in der heimischen Allianz Arena austragen. Die Entscheidung fällt dann im Rückspiel im Mailänder San Siro.

Die Chancen der Bayern auf das "Finale Dahoam"

Schaffen es die Münchner, sich gegen Inter durchzusetzen, fehlt nur noch ein Schritt ins Finale von München. Gegner im Halbfinale ist dann entweder Barça oder der BVB. Die Katalanen sind mit einer Chance von 80 Prozent der größte Favorit im Feld auf den Halbfinal-Einzug. Entsprechend bleiben Dortmund nur 20 Prozent Halbfinal-Chancen.

Im Halbfinale müssten die Bayern ebenfalls zunächst im Hinspiel in München ran und im Rückspiel den Final-Einzug in Barcelona oder Dortmund klarmachen.

Laut Opta stehen die Chancen auf das Finale für die Bayern aktuell bei 21,3 Prozent. Die Berechnungen werden natürlich angepasst, wenn klar ist, welcher Gegner warten würde.

Die Chancen der Bayern auf den Champions-League-Sieg

In einem zweiten "Finale Dahoam" wären die Bayern auf dem Papier das Auswärtsteam. In der heimischen Allianz Arena heißen die möglichen Gegner PSG, Aston Villa, Real Madrid oder Arsenal. Die Titelchancen werden vom Opta-Supercomputer aber nur als gering eingestuft. Unter den letzten acht Teams haben die Bayern - Stand jetzt - nur die sechsthöchste Henkelpott-Wahrscheinlichkeit.

An der Spitze steht Barça mit 20,4 Prozent, gefolgt von PSG (19,3%), Arsenal (16,8%), Inter (16,4%) und Real Madrid (13,6%). Für die Bayern bleibt eine Titel-Wahrscheinlichkeit von unter zehn Prozent (9,7%)