Steile These: Didi Hamann glaubt, das große Problem des BVB zu kennen

Borussia Dortmund hat einen holprigen Saisonstart hingelegt, und wie im Profifußball üblich, richten sich die Blicke dann in erster Linie auf den Trainer. BVB-Coach Nuri Sahin scheint dabei ein internes Problem zu haben, meint zumindest Sky-Experte Didi Hamann.
BVB-Coach Nuri Sahin
BVB-Coach Nuri Sahin / Daniel Kopatsch/GettyImages
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Borussia Dortmund hat den schlechtesten Saisonstart seit Jahren hingelegt und damit rückt auch Nuri Sahin immer mehr in den Fokus. Der BVB-Coach steht bereits nach zwölf Spielen als Cheftrainer der Borussen in der Kritik und die Fragezeichen werden größer, wie man in Dortmund wieder in die Spur finden will. Drei der letzten vier Pflichtspiele gingen verloren und vor allem die Umstellung gegen Real Madrid in der Champions League dürfte Sahin in der öffentlichen Wahrnehmung mehr geschadet als genutzt haben. Am Ende verlor der BVB nach einer 2:0-Halbzeitführung noch mit 2:5 gegen die Königlichen. Doch die Suche nach dem großen "Warum" für die derzeit eher unbefriedigende Situation bei den Schwarzgelben verläuft ebenso unbefriedigend. Sahin selbst wirkt in manchen Punkten fast ratlos. Sky-Experte Didi Hamann hingegen glaubt zu wissen, woran es in Dortmund hapert und stellt eine durchaus gewagte These auf.

"Es gab viele Spieler, die Terzic nicht mehr wollten. Das war der erfolgreichste Trainer der letzten Jahre. Der hat den Pokal gewonnen, hätte die Meisterschaft gewinnen müssen, war im Champions-League-Finale. Den wollte die Mannschaft nicht mehr. Jetzt kommt der nächste Trainer. Ich habe das Gefühl, es gibt in der Mannschaft viele Spieler, die sagen: Ich will den nicht", schätzt Hamann die teaminterne Situation in Dortmund ein. Nach Vermutung des früheren Bundesliga- und Premier-League-Profis arbeiten demnach also Teile des Dortmunder Kaders gegen den Trainer - oder zumindest nicht für ihn.

Hamann glaubt, dass es in Teilen der Mannschaft Unterordnungsprobleme und zu viel Macht unter den Spielern gibt, die zu viel Einfluss auf die Gesamtsituation haben und Sahin das Trainerdasein so schwer machen. "Ich habe das Gefühl, dass jetzt nach zehn Spielen die Situation eingetreten ist, dass einige Spieler diesen Trainer nicht mehr wollen. Man hat den Spielern viel zu viel Macht gegeben. Wer Trainer ist, entscheidet immer noch der Verein. Die haben sich alle unterzuordnen. Die Spieler sind Angestellte des Vereins. Das geht die nichts an. Ich habe das Gefühl, dass der ein oder andere Spieler das ausnutzt", so Hamann.

Hamann: Sahin ist nicht mehr unantastbar

Für den ehemaligen deutschen Nationalspieler ist offenbar klar, dass man in Dortmund nach dem bisher mäßigen Saisonstart nicht um die T-Frage herumkommt und sich fragen muss, ob Sahin in dieser Phase des Vereins die richtige Besetzung des Trainerpostens ist. "Ich will auch keine Trainerdiskussion starten, er ist ein junger Trainer, du musst ihm Zeit geben. Die Frage ist: Wie viel Zeit willst du oder wirst du ihm geben? Unantastbar ist er nicht mehr, dafür ist der Saisonstart einfach zu schlecht gelaufen", erklärt Hamann und belegt: "Gegen Stuttgart, gegen Bochum in der ersten Halbzeit, bei Union Berlin, die zweite Hälfte in Madrid – fast in jedem Spiel eine halbe Stunde, eine Halbzeit oder mehr, wo sich die Mannschaft gefühlt in ihre Einzelteile auflöst.“

BVB-Bosse stehen zu Sahin - Noch

Von Seiten der Vereinsführung erhält Sahin allerdings Vertrauen. Zumindest wenn man den Worten von Sportdirektor Sebastian Kehl glauben darf. "Ich sehe den Trainer und sein Team jeden Tag mit der Mannschaft arbeiten, Nuri bereitet das Team akribisch vor, hat auch für heute einen Matchplan ausgearbeitet. Am Ende müssen es die Jungs auf dem Platz umsetzen", stellte sich Kehl nach der Niederlage in Augsburg vor den Trainer. Nach Informationen von Sky steht Sahin bei der BVB-Führung noch nicht zur Diskussion und genießt das Vertrauen. Damit das so bleibt, ist aber auch klar, dass jetzt Ergebnisse geliefert werden müssen, sonst greifen die Mechanismen des Geschäfts und rütteln am schwächsten Glied im Profifußball, und das ist nun mal am Ende der Trainer.


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