Statistiken beweisen: Beim BVB geht es auch wieder um das böse M-Wort

Der BVB wird angesichts des Saisonstarts um eine Mentalitäts-Debatte kaum herumkommen. Das Spiel gegen Union Berlin lieferte auch auf dem Papier ein entsprechend schwaches Bild für Schwarz-Gelb ab.
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund / Maja Hitij/GettyImages
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So gut Borussia Dortmund bislang in die Champions League gestartet ist, wenngleich nicht gegen die herausforderndsten Gegner, so wankelmütig zeigt sich die Mannschaft bisweilen in der Bundesliga. Die 1:2-Niederlage gegen Union Berlin am vergangenen Wochenende war ein großer Stimmungskiller.

Nicht zuletzt aufgrund dieser Diskrepanz zwischen den Auftritten in den zwei Wettbewerben wird in Dortmund wieder einmal über das böse M-Wort diskutiert: die Mentalität. Schon seit Jahren ist die Mentalität der Mannschaft immer mal wieder ein Thema. Mal mehr, mal weniger. Und trotzdem zieht sich dieses Thema auch durch die Amtszeiten verschiedener Cheftrainer.

Der Sportbild zufolge wurden in der Vergangenheit beispielsweise Mahnungen von Trainer-Assistenten, dass der ein oder andere Spieler die wichtigen Krafteinheiten nicht konsequent durchziehe, von vergangenen Cheftrainern gegenüber den betroffenen Akteuren gar nicht erst angesprochen. Zu groß war die Befürchtung, dass derartige Kritik für eine schlechte Stimmung sorgt.

Mentalitäts-Debatte zeichnet sich auch unter Sahin als notwendig ab

Bei Nuri Sahin soll dem nicht so sein. Im Gegenteil: Der 36-Jährige ist schon jetzt für seine offene und ehrliche, aber auch direkte Art bekannt. Ist Kritik angebracht, wende er sich im Sinne einer konkreten Aufarbeitung und Besserung demnach direkt an den Spieler.

Und trotzdem ist die Mentalität der Mannschaft auch unter Sahin ein Thema. Etwa weil es innerhalb mancher Spiele bestimmte Versäumnisse gibt, die der BVB unbedingt vermeiden wollte. Das Spiel gegen Union Berlin liefert dafür das wohl perfekte Beispiel: Laut der Sportbild lief Schwarz-Gelb satte neun Kilometer weniger als die Gegnermannschaft.

Und auch insgesamt zeigt sich der BVB auffallend lauffaul: Lediglich der elfte Platz wird im liga-weiten Vergleich belegt. Die Zweikämpfe geben ebenfalls ein schlechtes Bild ab: Die 488 geführten Zweikämpfe bedeuten den vorletzten Platz in der Bundesliga. Wer meint, ein möglichst kontrollierter und dominanter Spielstil, den die Dortmunder aber auch längst nicht etabliert haben, sorge automatisch für weniger Duelle, der irrt sich. RB Leipzig und der FC Bayern etwa, zurzeit punktgleich an der Liga-Spitze, liegen in diesem Ranking auf Platz eins und vier.

Es sind also bereits grundlegende Faktoren wie der Einsatz, der sich nun einmal maßgeblich aus der Mentalität speist, bei denen das Sahin-Team so seine Probleme zu haben scheint. Insbesondere nach dem frühen Rückstand gegen Union Berlin und mit dem Anschlusstreffer sollte davon auszugehen sein, dass die Mannschaft nochmal jedes bisschen an Kraft in die Waagschale wirft, um das Spiel bestenfalls noch zu drehen. Davon war aber nicht wirklich viel zu sehen - auch nicht auf dem Papier. Der BVB scheint dieses unangenehme Thema wieder aufmachen zu müssen.


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