Starker BVB verpasst Coup gegen die Bayern: Diese Borussen haben überzeugt
Von Dominik Hager
Borussia Dortmund hat zwar einen Heim-Coup gegen den FC Bayern knapp verpasst, anders als in vielen anderen Duellen mit dem Rekordmeister aber eine reife Leistung gezeigt. Der BVB präsentierte sich in Durchgang eins kaltschnäuzig und ging durch eine starke Einzelaktion von Jamie Gittens in Führung. Im Anschluss verteidigten die Dortmunder kompakt, konnten aber dennoch immer wieder durch Konter Gefahr erzeugen. Letztlich verpasste Jamal Musiala den Borussen einen späten Dämpfer, jedoch ist es eben auch schwierig, die Münchner über 90 Minuten auszuschalten.
Wir sehen uns an, welche Borussen sich beim 1:1 gegen die Münchner besonders gut geschlagen haben:
1. Jamie Gittens
Das Potenzial von Jamie Gittens dürfte ohnehin schon bestens bekannt sein. Inzwischen ist der 20-Jährige aber auch gegen Top-Teams jemand, der den Unterschied ausmachen kann. Gittens hatte seinen großen Auftritt bereits in der 27. Minute, als er nahe der Mittellinie Konrad Laimer aussteigen ließ und nach einem langen Lauf den Ball am Kopf von Manuel Neuer vorbei ins Tor jagte. Der Youngster war auf seiner linken Seite insbesondere in Durchgang eins ein Unruheherd und stellte Konrad Laimer vor größere Probleme. Der Engländer ist und bleibt eine Top-Aktie für die Borussen.
2. Felix Nmecha
Nach seiner schwachen Vorsaison war die Kritik an Felix Nmecha gewaltig. Der 24-Jährige war häufig verletzt, zeigte lethargische Auftritte und wurde nie so wirklich zu einer gewinnbringenden Option im Mittelfeld. Dies gestaltet sich in der laufenden Saison komplett anders. Nmecha ist körperlich fit und scheint auch vom Kopf her gereift zu sein. Gegen den FC Bayern zeigte der Mittelfeldspieler eine blitzsaubere Leistung. Nmecha brachte 88 Prozent der Bälle an den Mann, spielte gute Verlagerungsbälle und zeigte sich auch in den Zweikämpfen mit 60 Prozent gewonnenen Duellen robust. In dieser Form ist Nmecha kaum noch aus der Startelf wegzudenken.
3. Nico Schlotterbeck
Nico Schlotterbeck führte den BVB in Abwesenheit von Emre Can als Kapitän auf den Platz - und spielte so, wie ein Kapitän das tun sollte. Der 24-Jährige führte die Abwehr der Schwarz-Gelben mit einer beeindruckenden Coolness an und hielt die Defensive fast über die gesamte Spieldauer hinweg beisammen. Der Borusse gewann starke 66 Prozent seiner Boden-Zweikämpfe und zeigte auch im Aufbau einige starke und mutige Pässe. Auf diese Weise leitete der Innenverteidiger sogar zwei Chancen für sein Team ein. Schlotterbeck scheint sich nach einigen Ups & Downs in dieser Saison so langsam auf Top-Level zu stabilisieren.
4. Ramy Bensebaini
Eigentlich war schon gar nicht mehr zu erwarten, dass Ramy Bensebaini beim BVB noch zum großen Faktor wird. In dieser Saison hat sich der Algerier aber zur Konstante gemausert. Genau das zeigte Bensebaini auch gegen die Bayern. Zwar konnte er Offensiv nicht viel ausrichten, jedoch war das auch nicht seine Aufgabe. Der 29-Jährige machte Leroy Sané das Leben über 90 Minuten schwer und hielt auch den athletischen Laimer in Schach. Folgerichtig stark war seine Zweikampfbilanz mit 75 Prozent gewonnenen Duellen. Zwar wurde der Ausgleichstreffer der Bayern über seine Seite eingeleitet, jedoch kann man gegen einen so starken Gegner halt auch nicht jede Flanke verhindern.
5. Nuri Sahin
Nicht nur die BVB-Akteure, sondern auch Nuri Sahin zeigte bei seinem ersten Klassiker als Coach eine starke Leistung. Die Borussen waren taktisch gut eingestellt, machten die Räume in der Defensive dicht, ließen sich jedoch nur selten zu tief in die eigene Hälfte hinein drängen. Immer wieder rückten die Borussen auch raus und setzten die spielführenden Münchner entscheidend unter Druck. Sahin konnte sich natürlich auch darauf verlassen, dass mit Maximilian Beier und Jamie Gittens schnelle Spieler für Konter auf dem Platz standen. Zwar zündete nur Gittens so richtig, jedoch reichte das, um für lange Zeit in Führung zu sein. Anders als noch gegen Real Madrid, hat Sahin das Spiel seiner Borussen auch nicht mit Defensiv-Wechsel zerstört. Der Coach wechselte zunächst positionsgleich und brachte kurz vor dem Ende mit Giovanni Reyna sogar eine Offensivkraft für Marcel Sabitzer. Ungeachtet davon, scheint Sahin als BVB-Trainer so langsam angekommen zu sein.
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