Stadionverkauf an die Fans: So will Schalke wichtiges Geld einnehmen

Durch eine sogenannte Fördergenossenschaft erhofft sich der FC Schalke etwas finanzielle Entlastung mithilfe der Mitglieder. Diese können künftig Anteile an der Veltins Arena erwerben.
Die Veltins-Arena auf Schalke
Die Veltins-Arena auf Schalke / Christof Koepsel/GettyImages
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"Den FC Schalke 04 belasten weiterhin hohe Verbindlichkeiten, die Handlungsfähigkeit des Vereins bleibt eingeschränkt." Mit diesem Satz leitete der Zweitligist am Mittwoch die entsprechende Meldung ein, dass der FC Schalke künftig eine Fördergenossenschaft gründen werde. Dabei wurde beispielhaft auf die satte Summe von 16 Millionen Euro verwiesen, die alleine im Jahr 2023 nur an Zinsen und Tilgungen gezahlt werden mussten.

Die grundsätzliche Idee hinter diesem Projekt: Durch die Fördergenossenschaft werden Vereinsmitglieder die Möglichkeit erhalten, Anteile an der Veltins Arena zu erwerben. Damit kann Königsblau wichtige Einnahmen generieren, während das Stadion nicht an externe Käufer veräußert werden muss. Jeder, der sich an dieser Aktion beteiligt, erhält eine Stimme an der Fördergenossenschaft - und zwar unabhängig von der investierten Summe.

Diese Herangehensweise biete sich deshalb an, "weil sie zum S04 und seinen Werten passt", wie es der Klub formulierte und ausführte: "Gemeinsam, selbstbestimmt und mutig eine Herausforderung angehen, nämlich die Zukunftsfähigkeit unseres Vereins stärken, ohne sich dabei in die Abhängigkeit eines externen Geldgebers zu begeben."

Ein konkretes Ziel dieser Aktion hat sich Schalke nicht gesetzt, wie Matthias Tillmann gegenüber der WAZ erklärte. "Wer auf unsere Zahlen schaut, der weiß, dass es nicht viel hilft, wenn wir zwei Millionen Euro einsammeln. Sobald wir einen zweistelligen Millionenbereich erreichen, lohnt sich das", so der Vorstandsvorsitzende.

Der genaue Preis für einen Anteil ist derweil noch nicht festgelegt. Tillmann kündigte aber schon an, dass der Preis "deutlich niedriger" als die 750 Euro sein wird, für die der FC St. Pauli ein ähnliches Projekt vorangetrieben hat.

Wie realistisch ist das grobe Ziel von zehn Millionen Euro?

Für ein einfaches und dadurch entsprechend nicht genaues Rechenbeispiel, um einzuschätzen, wie realistisch der von Tillmann erwähnte "zweistellige Millionenbereich" tatsächlich ist, wird zunächst ein Blick auf die Mitgliederzahlen geworfen. Der S04 gibt an, dass es zurzeit rund 190.000 Mitglieder gibt.

Um also eine Summe von zehn Millionen Euro zu erreichen, müsste ein einzelnes Durchschnittsmitglied umgerechnet 53 Euro in die Anteile investieren. Das setzt allerdings voraus, dass sich auch jedes einzelne Mitglied an der Fördergenossenschaft beteiligt - was selbstredend nicht der Fall sein wird.

Geht man also etwa von einer Mitmachquote von einem Drittel aus, ergo in etwa 63.000 Mitgliedern, müssten pro Person schon fast 160 Euro investiert werden, um die zehn Millionen Euro zu erreichen. Wie realistisch eine solche Quote ist, ist sehr schwer vorherzusagen. Einerseits wird es viele Mitglieder geben, die entweder nicht helfen können oder wollen, oder die noch minderjährig sind. Andererseits sticht Schalke immer wieder durch eine positive Verrücktheit der Anhänger hervor, die für ihren Verein ganze Berge versetzen würden. Natürlich wird es ein entscheidender Faktor sein, wie viel Euro ein Anteil schlussendlich wert sein soll.


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