Späte Reue: Ex-FCB-Coach Kovac gesteht Fehler im Umgang mit Müller ein

Niko Kovac ist beim FC Bayern unter anderem an seinem Umgang mit Thomas Müller gescheitert. Nun deckt der Ex-Coach Missverständnisse auf und zeigt Reue.
Zwischen Thomas Müller und Niko Kovac herrschte nicht immer Harmonie.
Zwischen Thomas Müller und Niko Kovac herrschte nicht immer Harmonie. / Alexander Hassenstein/GettyImages
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Die letzten Jahre beim FC Bayern haben gezeigt, dass es Trainer, die es sich nicht mit Thomas Müller verscherzen, deutlich leichter in der bayerischen Landeshauptstadt haben. Niko Kovac kann davon ein Lied singen. Der Kroate, der die Bayern von 2018 bis 2019 trainiert hat, sah in Müller mehr einen Notnagel als einen Leistungsträger und eine Leader-Figur. Folgerichtig setzte er die Bayern-Ikone häufig auf die Bank. Damit verärgerte er die Bayern-Bosse, Müller selbst und auch dessen Frau Lisa Müller. Diese sorgte mit ihrem Post: "Mehr als 70 Minuten bis der mal nen Geistesblitz hat", für Schlagzeilen, nachdem Kovac ihren Partner wieder mal erst spät eingewechselt hatte.

Zwar kam es im Nachgang zu einer Entschuldigung und der Löschung des Posts, jedoch sprach dieser gewissermaßen Bände. Gleiches galt für weitere denkwürdige Kovac-Aussagen. "Wenn Not am Mann sein sollte, wird er mit Sicherheit auch seine Minuten bekommen", ließ er beispielsweise verlauten, was selbstredend gar nicht gut ankam.

Kovac erklärt Müller-Missverständnis

Nun hat Kovac Fehler im Umgang mit der Müller-Personalie zugegeben, jedoch auch den Background dazu erklärt. "Erst einmal muss man Folgendes dazu sagen: Als ich damals anfing in München, hatten wir schon eine Mannschaft, die umgebaut werden musste. Das war eine Vorgabe, dass man den Generationswechsel vorantreibt", schilderte er bei Sky 90. Zudem sei er jedoch auch falsch verstanden worden, was schlichtweg an der misslungenen Kommunikation lag.

"Die Situation mit Thomas - den Satz habe ich gesagt. Nur leider habe ich gedacht, ich bin im Deutschen sehr bewandert - aber war ich dann doch nicht. So war es dann doch nicht gemeint. Ich habe mich da ganz einfach vertan. Ich wollte damit aussagen: Wenn es nicht laufen sollte, dann wird er mit Sicherheit kommen", verdeutlichte er. Müller sei "nicht der Notnagel" und die Ausdrucksweise "sein Fehler" gewesen. Inzwischen bereut es der Ex-Coach, nicht mehr auf Müller gesetzt zu haben. "Ich glaube, aus heutiger Sicht, hätte Thomas damals sehr viel mehr spielen müssen", blickte er zurück.

Kovac rät dem FC Bayern zur Müller-Verlängerung

Kovac beteuerte, keinen Groll auf Müller zu haben und rät dem FC Bayern sogar zu einer Verlängerung mit dem Routinier. "Absolut. Ich hatte mit Thomas nie ein Problem, im Gegenteil. Er ist eine Identifikationsfigur, er ist Bayern München. Er ist wie Lothar, er ist wie Schweini, er ist wie Philipp Lahm, er ist wie Manuel Neuer, wie Olli Kahn. Der FC Bayern München macht sicherlich alles richtig, wenn sie den Thomas halten und dann darüber hinaus nach dem Fußball in den Klub integrieren", ist er sich sicher.

Müller kommt beim FC Bayern auf 716 Profi-Einsätze und 516 Scorer-Punkte. Kovac führte die Bayern 2018/19 mit viel Mühe zur Meisterschaft, wurde jedoch in der darauf folgenden Triple-Saison nach einem katastrophalen Start früh von Hansi Flick ersetzt, der Müller wieder stark machte.

Derzeit ist Kovac, der zuletzt bis März 2024 den VfL Wolfsburg trainiert hatte, vereinslos.


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