Bericht: So umfangreich plant Schalke den Transfer-Winter
Von Yannik Möller
Insofern der FC Schalke bis zur Winterpause aus den Duellen mit Fortuna Düsseldorf und der SV Elversberg nicht noch zwei weitere Überraschungs-Siege einfahren kann, wird die Rückrunde ebenfalls mit dem Blick nach unten beginnen. Der drohende Abstiegskampf wird dann weiterhin das dominierende Thema in Gelsenkirchen sein.
Ein umso größerer Fokus liegt dementsprechend auf dem Transfer-Winter, der weitere Neuzugänge und auch Abgänge im Laufe des Januars ermöglicht. Da der Sportvorstand noch immer gesucht wird, obliegt die Planung vorrangig dem Kaderplaner und dem Interims-Sportdirektor - also Ben Manga und Youri Mulder. In Absprache mit Kees van Wonderen werden sie weitere Umbaumaßnahmen am Kader vornehmen wollen.
Offenbar stehen für die Zugangs- und auch für die Abgangsseite bereits recht konkrete Pläne, von denen die WAZ berichtet. Dabei geht es einerseits um gesuchte Spielerprofile, die das Team noch verstärken sollen und andererseits um Kandidaten, die den Verein entweder per Leihe oder auch fest verlassen dürfen oder gar sollen.
Verkauf-Trio und Leih-Trio: Diese Abgänge visiert Schalke an
Als klare Kandidaten für einen Abgang gelten der WAZ zufolge Ibrahima Cissé, Bryan Lasme und auch Lino Tempelmann. Der junge Innenverteidiger hat seine inzwischen zahlreiche Chancen offenbar aufgebraucht und gehört deshalb wieder zu den Akteuren, für die ein Abnehmer gesucht wird. Lasme spielt in der Offensive des S04 auch abseits seiner Verletzungsproblematik keine Rolle mehr und Tempelmann wird wohl nicht mehr zugetraut, eine nennenswerte Rolle im Mittelfeld zu spielen. Die angedachten Abgänge von Lasme und Tempelmann werden auch mit den erhofften Neuzugängen zusammenhängen (siehe unten).
Mit Martin Wasinski, Steve Noode und Ilyes Hamache gibt es drei weitere Spieler, für die ein Leihgeschäft über die Rückrunde in Frage kommen würde. In der 2. Bundesliga kommen sie bislang so gut wie gar nicht zum Einsatz. Deshalb sollen sie bei anderen Klubs die nötige Spielpraxis erlangen. Dahingehend kommen vielleicht am ehesten die Partnervereine von Schalke in Frage, also die VVL Venlo aus der Niederlande, der FC Aarau aus der Schweiz oder die SV Ried aus Österreich.
Felipe Sanchez hingegen ist - entgegen anders lautender Gerüchte - kein Kandidat für einen Wechsel. Auch eine Leihe dürfte als sehr unwahrscheinlich einzustufen sein. Der argentinische Abwehrspieler soll spätestens zur Rückrunde wieder voll angreifen. Angesichts einer noch immer nicht gesetzten Innenverteidigung würde es überraschen, wenn er nicht auch noch nennenswerte Chancen bekommen würde.
Offene Ausgangslage: Hier stehen zumindest grobe S04-Pläne
Ron-Thorben Hoffmann wird mit seiner Rolle als Ersatztorwart keineswegs zufrieden sein. Gleich zweimal hat er den Zweikampf mit Justin Heekeren verloren. Seine Zukunft beim S04 scheint daher offen zu sein. Sollte er tatsächlich einen Wechselwunsch äußern, würde man ihm laut der WAZ wohl keine Steine in den Weg legen. Grundsätzlich ist man mit ihm als Nummer zwei aber zufrieden, weshalb ein solches Szenario vermutlich nur dann angegangen werden dürfte, wenn ein gutes Angebot eintrifft. Auch Sky hatte sich zuletzt sehr ähnlich geäußert (90min berichtete).
Theoretisch könnten auch Peter Remmert, Aris Bayindir, Mauro Zalazar und Vitalie Becker zu den Spielern gehören, für die eine Leihe in Frage kommen könnte. Auszuschließen ist ein zwischenzeitlicher Wechsel wohl kaum. Dennoch ist es für das Youngster-Quartett eher angedacht, dass sie auf Schalke bleiben, mit den Profis trainieren, aber vorrangig bei der U23 aufspielen sollen. Anhand dieses Plans werden ihnen augenscheinlich die besten Entwicklungschancen attestiert.
Einen Verkauf eines Spielers, der zunächst in den Transferplanungen keine Rolle spielt, wird Schalke derweil kaum ausschließen können oder auch wollen. Die finanzielle Ausgangslage gebietet es, dass sich etwaige Angebote zumindest angehört werden müssen. Im Mittelfeld etwa gilt dem Bericht zufolge einzig Paul Seguin als Spieler, der in seiner Rolle nicht zu ersetzen wäre.
Abwehr, Mittelfeld und Sturm: Hier sieht Schalke weiteren Handlungsbedarf
Die angedachten Aktivitäten auf der Zugangsseite sind natürlich auch davon abhängig, wie gut es bei den erhofften Abgängen läuft und ob aufgrund kurzfristiger Angebote noch andere Baustellen aufgemacht werden.
Ganz grundsätzlich hat Schalke laut der WAZ aber den größten Bedarf bei drei Positionen ausgemacht. Dabei geht es auch um einen erfahrenen Innenverteidiger, der verpflichtet werden soll. Sollten Cissé, Noode und auch Wasinski (zwischenzeitlich) gehen, bräuchte es ohnehin auch in quantitativer Hinsicht eine Verstärkung.
Für das zentrale Mittelfeld soll im Optimalfall ein Spieler kommen, dem ebenfalls Erfahrung und zugleich eine Führungsstärke attestiert werden kann. Offenbar herrscht intern die Meinung vor, dass es noch mehr Führungsspieler braucht, um eine zuweilen junge Mannschaft durch eine bislang unruhige Saison zu bugsieren.
Ein weiterer Angreifer soll dann noch die Offensive unterstützen. Lasme soll ja bestenfalls verkauft werden, während sich Emil Højlund bisher als zu verletzungsanfällig gezeigt hat, als dass er fest einzuplanen wäre. Damit blieben soweit nur Moussa Sylla und Kenan Karaman als gesetzte Optionen für den Sturm.
Wiederum keinen Bedarf scheinen Manga und Co. für die Außenbahnen zu sehen. Theoretisch ist die linke und die rechte Seite auch keine Baustelle. Mit Amin Younes, Tobias Mohr, Christopher Antwi-Adjei, Mehmet Aydin, unter Umständen auch Sylla und Hamache - der aber noch gehen könnte - stehen van Wonderen dafür eigentlich genügend Optionen zur Verfügung.
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