So läuft es für Werder-Leihgabe Naby Keïta in Budapest

Naby Keïta kam mit großen Hoffnungen nach Bremen. Der ehemalige Leipziger wollte im hohen Norden an seine alte Form anknüpfen. Ein Vorhaben, das krachend scheiterte. Heute spielt Keïta in Ungarn und scheint aufzublühen.
Naby Keita auf der Werder-Bank - ein gewohntes Bild aus Bremer Tagen
Naby Keita auf der Werder-Bank - ein gewohntes Bild aus Bremer Tagen / Max Ellerbrake - firo sportphoto/GettyImages
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Naby Keïta war einst einer der gefragtesten Spieler Europas. Im Sommer 2018 wechselte der zentrale Mittelfeldspieler von RB Leipzig zum FC Liverpool in die Premier League. Die Reds bezahlten 60 Millionen Euro für den Nationalspieler aus Guinea. Als sich Keïta auf dem Höhepunkt seiner Karriere wähnte, ging es für den Ex-Salzburger steil bergab.

In seiner ersten Saison in England kam Keïta zwar noch auf 33 Pflchtspiele, als die Reds gegen die Tottenham Hotspur die Champions League gewannen, fehlte Keïta allerdings verletzt im Kader. Den Triumph in Madrid verfolgte der Mittelfeldspieler von der Tribüne aus. Schon in der folgenden Saison nahm Keïtas Spielzeit immer mehr ab und auch die Saison 2020/2021 verfolgte der heute 30-Jährige hauptsächlich von der Bank oder aus der Reha. In seiner Zeit in Liverpool verpasste Keïta auf Grund von meheren Verletzungen sage und schreibe 122 Pflichtspiele.

Der Sommer 2023 sollte für Keïta ein Neuanfang werden. Der Wechsel zurück in die Bundesliga zum SV Werder Bremen wurde als Chance angesehen, für Verein und Spieler. Werder konnte einen spielstarken Mittelfeldspieler gebrauchen und Keïta hatte die Hoffnung, an der Weser wieder zur alten Stärke zurückzufinden. Der Hype war groß, das Trikot des prominenten Neuzugangs ein Verkaufsschlager. Doch Keïta konnte in Bremen nicht an alte Tage anknüpfen, im Gegenteil. Lediglich fünf Pflichtspiele absolvierte er für das Team von Ole Werner, immer wieder warfen ihn Verletzungen zurück. Rechtzeitig zum Afrika Cup wurde Keïta jedoch fit und stürmte mit seinem Heimatland bis ins Viertelfinale vor. Zurück in Bremen dann die alte Leier. Zum Eklat kam es dann im April letzten Jahres als Keïta, der trotz Personalnot lediglich als Einwechselspieler vorgesehen war, die Reise nach Leverkusen verweigerte. Die Bremer gingen im Rheinland unter, Leverkusen feierte die Meisterschaft und Keïta wurde suspendiert.

"Es läuft gut für mich" - Keita steht endlich wieder auf dem Platz

Auch in der aktuellen Saison kam der 2014 aus Istres nach Salzburg gewechselte Keïta nicht mehr zum Einsatz. Händeringend wurde ein Abnehmer gesucht - Neuanfang 2.0. Mit Ferencvaros Budapest wurde man schlussendlich handelseinig, Keïta wechselte Mitte Januar per Leihe nach Ungarn. Dort wollte er "sein Lächeln wiederfinden". Und das scheint tatsächlich zu klappen.

"Es läuft gut für mich. Ich bin glücklich und habe eine gute Zeit", zitiert ihn die Bild. Er brauchte beim neuen Klub etwas Zeit um fit zu werden, berichtet Keïta und tatsächlich scheint der Plan aufzugehen. In den letzten sechs Pflichtspielen kam er durchgehend zum Einsatz und spielte die letzten vier Partien sogar von Beginn an. Mit Keïta auf dem Platz ist Ferencvaros in der Liga noch ungeschlagen (vier Siege, zwei Unentschieden) und hat als Tabellenzweiter mit lediglich zwei Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Puskas Akademia noch alle Chancen auf die Meisterschaft. Und auch im nationalen Pokal haben die Grün-Weißen noch die Chance auf einen Triumph: Im Halbfinale trifft man auf Lokalkonkurrent MTK Budapest.

Keïta erlebt in Budapest offenbar seinen zweiten Frühling. Ende des Jahres endet die Leihe, Ferencvaros besitzt eine Kaufoption. Wird diese nicht gezogen, müsste der Rechtsfuß nach Bremen zurück. Dort endet sein Vertrag im Sommer 2026. Fraglich ob er nach der Vorgeschichte unter Ole Werner nochmals zum Einsatz kommen würde.


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