So läuft es für die Abgänge des FC Bayern: Auf den Spuren von Maguire und Casemiro
Von Dominik Hager
Der FC Bayern wollte im Sommer die große Transfer-Offensive starten. Dies ist jedoch nur in Teilen gelungen, weil die Münchner weniger Spieler als geplant verlassen haben. Verkaufskandidaten wie Leon Goretzka, Serge Gnabry und Alphonso Davies sind allesamt geblieben und zum Teil auch wieder Stammspieler. Wir möchten nun aber einen Blick auf die sechs Spieler werfen, die der FC Bayern tatsächlich verkauft hat.
1. Matthijs de Ligt (Manchester United)
Der Abgang von Matthijs de Ligt wurde im Sommer kontrovers diskutiert. Die Bayern-Anhänger haben sogar eine Petition gestartet, um den Niederländer zum Bleiben zu bewegen. Angesichts der fehlenden Unterstützung des Vereins schloss sich de Ligt aber trotzdem Manchester United an.
Bislang gilt allerdings eher das Prinzip: Wer für viel Geld zu Manchester United wechselt, wird direkt um einige Klassen schwächer. Bis jetzt wandelt der Innenverteidiger eher auf den Spuren von Harry Maguire und Casemiro. De Ligt ist Teil einer sehr wackligen Defensive und wurde mit seinen Tempo-Defiziten mehrmals auffällig. Gegen Aston Villa stand für den Tabellen-14. dann zwar mal die Null, jedoch stand de Ligt hierbei nicht in der Startaufstellung. Im Länderspiel gegen Deutschland im September wurde de Ligt ebenfalls negativ auffällig.
2. Noussair Mazraoui (Manchester United)
Noussair Mazraoui hat zuletzt verlauten lassen, dass Manchester United ja in der internationalen Betrachtung noch ein wenig bedeutungsvoller sei als die Münchner. Eine Mini-Provokation an die Bayern, die ein bisschen großspurig erscheinen mag, wenn man an die schwachen Performances der Red Devils denkt.
Individuell läuft es für den Marokkaner aber eigentlich gar nicht so verkehrt. Der Rechtsverteidiger konnte sich auf Anhieb einen Stammplatz sichern und zeigt ganz brauchbare Leistungen. Entscheidend weiterhelfen konnte Mazraoui United aber auch noch nicht.
3. Malik Tillman (PSV Eindhoven)
PSV Eindhoven hat die Kaufoption für Malik Tillman gezogen, weshalb der US-Amerikaner nun fest für den Champion der Eredivisie kickt. Wie bereits in den letzten Jahren überzeugt der offensive Mittelfeldspieler mit starken Leistungen und viel Torgefahr. In den ersten acht Ligaspielen konnte Tillman vier Tore und einen Assist beisteuern. Manchmal stellt man sich schon die Frage, warum die Bayern dem variabel einsetzbaren 22-Jährigen nie eine Chance gegeben haben, jedoch wäre die Konkurrenz natürlich auch groß gewesen.
4. Johannes Schenk (Preußen Münster)
Der junge Keeper hat zwar kein Profi-Spiel für den FC Bayern bestreiten dürfen, jedoch zahlreiche Einsätze für die Junioren-Teams und Bayern II auf dem Konto. Im vergangenen Sommer wechselte er erst per Leihe und in diesem Sommer für 100.000 Euro fest zu Preußen Münster. Schenk ist beim Zweitligist derzeit Stammkeeper und zeigt gute Leistungen. Vom kicker wurde er in den ersten acht Saisonspielen nur einmal schlechter als mit 3,0 bewertet. Gegen Schalke erwischte er einen unglücklichen Arbeitstag und kassierte die 5,0. In Summe verzeichnet der 21-Jährige aber deutlich mehr Licht als Schatten.
5. Eric Maxim Choupo-Moting (vereinslos)
Der Vertrag des Kameruners ist im Sommer ausgelaufen und wurde nicht verlängert. Seitdem ist Choupo-Moting auf Vereinssuche. An ein Karriereende denkt der Ex-Bayern-Star laut Angaben von Sky allerdings nicht. Choupo-Moting soll Angebote aus Brasilien und Dubai erhalten, diese aber abgelehnt haben. "Das ist ein Top-, Top-, Topspieler und er wird sich jetzt in irgendeiner Topmannschaft zeigen", hatte Berater Roger Wittmann am Deadline Day noch großspurig bei Sky getönt. Der Angreifer wartet aber noch immer auf ein wirklich attraktives Gebot, das mit seinen Wünschen übereinstimmt. Aktuell hält sich Choupo-Moting individuell fit. Dies wird für ihn aber immer mehr zum Problem, was auch das Beispiel Mats Hummels zeigt.
6. Bouna Sarr (vereinslos)
Bouna Sarr befindet sich in einer ähnlich unerfreulichen Situation wieder wie Choupo-Moting. Der Außenverteidiger hat keinen Arbeitgeber gefunden, nachdem sein Kontrakt beim FC Bayern im Sommer ausgelaufen war. Via Social Media zeigt sich der Senegalese fleißig beim Training im Fitness-Studio. Allerdings wird es auch für ihn höchste Zeit, einen neuen Klub zu finden.
Im Interview mit L'Equipe erläuterte er vor einem Monat, dass er selbst wisse, nicht mehr in die Nähe seines Bayern-Gehalts kommen zu können, sich jedoch auch nicht selbst entwerten möchte. Er sei "offen für ziemlich viele Herausforderungen" und möchte seine Leidenschaft wieder ausleben. Seitdem ist es aber ruhig geworden. Wirklich heiße Gerüchte waren zuletzt nicht zu vernehmen. Natürlich hat Sarr auch das Pech, die vergangene Saison mit einem Kreuzbandriss fast komplett verpasst zu haben.
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