Sieg in Überzahl "muss der Anspruch sein": Seoane und Virkus zum Gladbacher Pokal-Aus
Von Yannik Möller
Es war soweit absehbar, dass Borussia Mönchengladbach nicht als Favorit in das Pokal-Spiel gegen Eintracht Frankfurt gehen wird. Und dennoch war es ein enttäuschender Auftritt der Fohlenelf, die aufgrund der frühen Roten Karte für die Gastgeber über 75 Minuten lang in Überzahl aufspielen konnte. Die 1:2-Niederlage und das Aus im DFB-Pokal fielen entsprechend verdient aus.
"Es ärgert uns extrem. Für alle Fans, die dabei waren oder zu Hause mitgefiebert haben, tut es uns unglaublich leid. In zwei Jahren nacheinander haben wir eine sich gut entwickelnde Ausgangslage nicht genutzt", musste Gerardo Seoane eingestehen (via RP). Damit bezog er sich auch auf das Pokal-Aus im Vorjahr gegen den 1. FC Saarbrücken.
"Aus dem ganzen Ballbesitz haben wir einige Situationen kreiert, waren aber im letzten Drittel nicht genau genug im Abschluss oder im letzten Pass. In der Schlussphase waren wir dann auch überhastet", so der Cheftrainer der Borussia weiter. Besonders frustriert reagierte er auf den Treffer zum 1:2-Endstand, den Frankfurt trotz der Unterzahl sogar aus einer eigenen Überzahl-Situation heraus erzielen konnte.
Virkus rechnet nicht mit größeren Folgen durch das Pokal-Aus
Mit den Nuancen des Spiels wollte sich Roland Virkus am Mittwochabend eher weniger beschäftigen. Er betonte unmissverständlich: "Wenn wir 75 Minuten in Überzahl spielen, muss der Anspruch sein, dass wir das Spiel gewinnen." Zu Beginn habe er die Mannschaft aber noch "griffig und ballsicher" erlebt, weshalb er auch noch ein paar lobende Worte übrig hatte: "In der ersten Viertelstunde waren wir die eindeutig bessere Mannschaft. Wir hatten viel mehr Ballbesitzphasen, haben den Gegner vor Aufgaben gestellt."
Trotzdem kann diese Anfangsviertelstunde, bis zum Platzverweis für die Eintracht, natürlich nicht ausreichen. Virkus hatte trotz der weiteren Schwächen der Borussia eine weitere Möglichkeit für einen erfolgreichen Pokal-Abend gesehen: "Notfalls gehst du in die Verlängerung und spielst den Gegner da mürbe. Irgendwann entsteht eine Lücke, du musst einfach geduldiger sein. Die Mannschaft lässt sich treiben, weil sie denkt, dass sie in Überzahl schnellstmöglich ein Tor machen muss."
Die Enttäuschung fällt natürlich im Nachhinein umso größer aus, da es eine gute Chance für einen wichtigen Statement-Sieg gab. Trotzdem befürchtet der Sport-Geschäftsführer keine spürbaren Nachwirkungen für den weiteren Saisonverlauf. "Wir sind trotzdem erst am Anfang der Saison. Das Pokal-Aus enttäuscht uns, aber jetzt müssen wir uns auf Bremen konzentrieren", wollte Virkus stattdessen direkt den Fokus auf das nächste Spiel lenken.
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