Seit zehn Jahren über dem Möglichen - Watzke stellt millionenschwere BVB-Verkäufe in Aussicht

Borussia Dortmund ist laut Hans-Joachim Watzke auch in Zukunft auf Millionenverkäufe angewiesen. Ohne diese könne der BVB im internationalen Vergleich nicht mehr mit den Giganten der Fußballwelt mithalten.
Hans-Joachim Watzke
Hans-Joachim Watzke / Ralf Ibing - firo sportphoto/GettyImages
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Borussia Dortmund ist bekannt dafür, aus vielversprechenden Talenten international gefragte Stars zu machen. Die Rekordverkäufe der Dortmunder von Spielern wie Ousmane Dembele, Jude Bellingham, Jadon Sancho oder Erling Haaland belegen dies eindrucksvoll. Verkäufe dieser Art wird es aber auch in Zukunft geben, selbst wenn in der Vergangenheit Gelder in schwindelerregender Höhe auf das Konto des BVB flossen, denn die Borussen sind nach Aussage von Hans-Joachim Watzke dringend auf solche Transfers angewiesen.

In Einem Interview mit der Sport Bild hob Watzke die große Bedeutung dieser millionenschweren Deals für den BVB hervor. "Solche Transfers sind für uns unabdingbar. Wir spielen seit zehn Jahren oberhalb jeder Grenze des Möglichen.“ Grund dafür scheint demnach auch die geografische Lage der Dortmunder im Vergleich zu der großen internationalen Konkurrenz zu sein. "Jeder, der diese Stadt kennt, weiß, dass Dortmund der Standort ist, der es sicherlich international am schwersten hat. Wir sind momentan auf Platz sieben im UEFA-Ranking und haben nur Riesenmetropolen mit unfassbarer Wirtschaftskraft um uns herum.“

Für Watzke ist der BVB und die Stadt Dortmund im Vergleich zu Städten wie Madrid, Mailand, London oder Paris ein "gallisches Dorf" und müsse sich erheblich strecken um mit der Konlurrenz Schritt zu halten. "Dass wir das überhaupt schaffen, hat nur damit zu tun, dass wir alle zwei, drei Jahre einen großen Transfer machen. Würden wir das nicht tun, hätten wir überhaupt keine Chance“, so Watzke weiter.

BVB konnte Verkäufe von weiteren Leistungsträgern umschiffen

Das bedeutet auch, dass der BVB in naher Zukunft wieder einige seiner Stars zu viel Geld machen muss. Auf die Frage, wer der nächste Mega-Transfer in Dortmund sein könnte, antwortete Watzke, er habe "ein paar Ideen". Blickt man auf die Historie von BVB-Verkäufen und deren Kragenweite könnten in Zukunft Spieler wie Nico Schlotterbeck, Gregor Kobel oder Jamie Gittens in den Kreis potenzieller Abgänge rutschen. Watzke betonte, dass der BVB auch in der jüngeren Vergangenheit größere Verkäufe als beispielsweise Niclas Füllkrug hätte tätigen können, der sportliche Erfolg aber keinesfalls darunter leiden dürfe dass man permanent Leistungsträger abgibt. "Wir haben es abgelehnt, weil wir dazu finanziell in der Lage waren. Natürlich war der Verkauf von Niclas Füllkrug [für 30 Mio. EUR zu West Ham United - Anm. d. Red.] für uns enorm wichtig. Auch deshalb haben wir ein außergewöhnliches Ergebnis erzielt.“

Watzke über Hummels: "Irgendwann ist eine Sache auch mal zu Ende"

Auch bei Mats Hummels kam für Watzkes Geschmack der Abschied aus sportlicher Sicht zum richtigen Zeitpunkt. "Nico Schlotterbeck hat sich zum Beispiel noch mal extrem entwickelt. Und ehrlicherweise kannst du dich nur entwickeln, wenn auch eine Vakanz entsteht. Jeder weiß, wie ich persönlich zu Mats stehe. Aber nichtsdestotrotz: Irgendwann ist eine Sache auch mal zu Ende, und das war der richtige Moment. Mit Nico, Waldemar Anton, Emre Can und Niklas Süle glaube ich, dass wir auf dieser Position nicht wirklich ein Problem haben.“


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