Schwerer Verlust unter Wert? VfB-Boss äußert sich zu Leweling-Klausel
Von Lennart Sörnsen
Seit seinem, zunächst auf Leihbasis ausgetragenen, Wechsel zum VfB Stuttgart, hat sich Jamie Leweling prächtig entwickelt. Bereits in der vergangenen Saison, vor seinem festen Wechsel zum VfB, stand Leweling in allen Bundesliga-Spielen auf dem Platz. Damals kam der 23-Jährige allerdings noch häufig von der Bank, was sich in dieser Saison geändert hat. Leweling hat den Sprung zum unumstrittenen Stammspieler geschafft, stand bislang in jedem Spiel von Beginn an auf dem Rasen. Belohnt wurde Leweling dafür mit der ersten Nominierung für die Nationalmannschaft, inklusive Startelf-Debüt und Premierentor.
Umso bitterer könnte eine Ausstiegsklausel im Vertrag des 23-Jährigen sein, über die Sky kürzlich berichtete. Demnach soll der Flügelspieler den VfB für eine Summe zwischen 20 und 25 Millionen Euro verlassen können. Auf diese Klausel wurde auch VfB-Sportvorstand Fabian Wohlgemuth im Interview mit dem TV-Sender angesprochen. Zwar wollte sich der Stuttgarter Boss wenig überraschend nicht zu konkreten Vertragsinhalten äußern. Mit einer allgemeinen Aussage zu den Hintergründen einer solchen Klausel ließ der 45-Jährige aber aufhorchen. "Ganz prinzipiell ist es so, dass wir uns Qualität sichern konnten, die wir uns in verschiedenen Fällen eigentlich nicht hätten leisten können. Klauseln sind auch ein Symptom dafür, dass wir noch ein Stück weit aufholen müssen, um an die Großen der Bundesliga ranzukommen."
Die Klausel im Vertrag Lewlings sei, so Sky, bereits auf eine Vereinbarung bei der Ausleihe Lewelings zurückzuführen. Eigentlich wollte der VfB nach den bitteren Abgängen von Serhou Guirassy, Hiroki Ito und Waldemar Anton keine solchen Klauseln mehr vereinbaren. Die drei Stammspieler hatten den Verein allesamt per Ausstiegsklausel verlassen. Das Problem des VfB: Durch den plötzlichen Erfolg wurden viele Verträge nicht an die neuen Gegebenheiten angepasst. Insbesondere die Ausstiegsklauseln der Stuttgarter Stars sind so nicht mehr zeitgemäß. Bei Leweling hätte man dieses Problem im Prinzip umgehen können, schließlich war der Offensivspieler erst in diesem Sommer fest verpflichtet worden. Allerdings war die Ausstiegsklausel bereits bei Abschluss des Leihvertrages, also ein Jahr zuvor, festgelegt worden. Zu diesem Zeitpunkt hatte Leweling noch einen Marktwert von unter fünf Millionen Euro (via Transfermarkt).
Bei der Klausel von 20 bis 25 Millionen Euro sei man also bereits von einer starken Entwicklung des 23-Jährigen ausgegangen, dass er aber so schnell einen solchen Sprung machen würde - damit habe der Verein wohl nicht gerechnet. Bisher, so berichtete Sky weiter, sei man beim VfB Stuttgart aber noch nicht in Panik verfallen. Vielmehr warte man die weitere Entwicklung Lewelings ab. Vor allem in Sachen Konstanz habe es in der Vergangenheit Probleme gegeben. Deshalb seien die Verantwortlichen des VfB bislang auch nicht bereit, die Klausel mit einer Gehaltserhöhung oder einem Handgeld abzukaufen.
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