Schwere Folgen: Das droht dem BVB beim Verpassen der Champions League
Von Franz Krafczyk

Um sich noch einen Platz unter den ersten Vier der Bundesliga zu sichern, benötigt Borussia Dortmund eine echte Aufholjagd. Zwar ist der Rückstand auf die Champions-League-Plätze nach den beiden Siegen gegen Union Berlin (6:0) und St. Pauli (2:0) auf sechs Punkte geschrumpft, doch gerade aufgrund der insgesamt fehlenden Konstanz dürften die Verantwortlichen (vorerst) mit einer Saison ohne Königsklasse planen.
Dies hätte für den gesamten Verein schwere Folgen, vor allem aus finanzieller Sicht: Laut Sport Bild müsste das Budget für die erste Mannschaft um 30 Millionen Euro gekürzt werden, sofern der BVB auch die Europa League verpassen würde.
Klar ist, dass das Verpassen der Champions League damit auch die Möglichkeiten auf dem Transfermarkt einschränken würde. Ein fester Transfer von Chelsea-Leihgabe Carney Chukwuemeka, dessen Kaufoption bei 35 Millionen Euro liegt, wäre für den BVB wohl höchstens bei Spielerverkäufen zu stemmen. So könnte auch ein Abschied von Karim Adeyemi, der bereits in dieser Saison mit einem Wechsel nach Neapel in Verbindung gebracht wurde, gezwungenermaßen wieder zum Thema werden. Der 23-Jährige könnte eine Ablöse von bis zu 60 Millionen Euro einbringen.
Ein Jahr ohne die Königsklasse würde zudem die Verhandlungsposition in Gesprächen mit Stars wie Nico Schlotterbeck schwächen. Der Innenverteidiger soll seinen 2027 auslaufenden Vertrag mit der Perspektive, zum künftigen Kapitän der Borussia zu werden, langfristig verlängern. Ob Schlotterbeck diesem Plan ohne Champions League zustimmen würde, ist jedoch ungewiss, zumal der Spieler beim Verpassen der Königsklasse sogar eine Gehaltskürzung von 15 Prozent hinnehmen müsste.
Doch nicht nur die Verhandlungen mit Spielern würden komplizierter werden: Die Verträge mit den beiden Trikotsponsoren 1&1 (in der Bundesliga) und Evonik (im Pokal und in der Champions League) laufen im Sommer aus. Gerade bei Evonik sollen sich die Einnahmen von zwölf auf sechs Millionen Euro halbieren, wenn das Sponsorenlogo bald nicht mehr in der Champions League zu sehen ist.
Was den BVB jedoch retten könnte, ist die Teilnahme an der Klub-WM im kommenden Sommer. Zwar stecken nach Informationen der Sport Bild große Teile der 30 bis 40 Millionen Euro, mit denen bislang als Einnahmen gerechnet wurde, bereits im aktuellen Kader. Bei einem erfolgreichen Abschneiden winkt jedoch noch deutlich mehr Geld: Beim Turniersieg soll es 100 Millionen Euro geben.
Für Niko Kovac und sein Team gibt es also jede Menge Argumente, sich bei der Aufholjagd auf Platz vier noch einmal richtig ins Zeug zu legen. Bei noch 30 zu vergebenen Punkten scheint trotz der bislang verkorksten Saison noch vieles möglich zu sein.
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