Scharfe Nagelsmann-Kritik an VfB-Star

Bei der EM noch dabei, fehlt Chris Führich erstmals seit 2023 im DFB-Kader. Julian Nagelsmann sparte bei der Begründung der Nichtnominierung nicht mit Kritik.
Chris Führich
Chris Führich / Sebastian Widmann/GettyImages
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Die Comebacks von Leon Goretzka und Nadiem Amiri, die erstmalige Berufung von Yann Aurel Bisseck oder auch das Festhalten am formschwachen Deniz Undav - Bundestrainer Julian Nagelsmann sorgte mit seinen Nominierungen für den DFB-Kader für die kommenden Nations-League-Viertelfinalspiele gegen Italien bei so manchem Profi für Freudensprünge. Doch wie so oft im Leben war auch am Donnerstag des einen Freud mal wieder des anderen Leid.

Erstmals seit November 2023 - damals wegen einer Erkältung - fehlt nämlich Chris Führich im Kader der deutschen Nationalmannschaft. Der VfB-Profi war unter Nagelsmann bislang Stammgast, zählte im vergangenen Sommer auch zum EM-Kader. Nun erhielten jedoch Leroy Sane, Karim Adeyemi und Mannschaftskollege Jamie Leweling den Vorzug.

Wieso sich Nagelsmann so entschied? "Bei Chris ist es so, dass er ein schneller Spieler ist, der relativ viel Spielzeit hat. Trotzdem läuft es beim VfB nicht herausragend gut", begann der Bundestrainer seine Erklärung im Gespräch mit der Bild und setzte anschließend zu deutlicher Kritik an Führich an: "Dann ist mir beim Blick auf die Leistung des einzelnen Spielers auch der Outocme bei Chris aktuell zu wenig. Da geht's nicht nur stupide um Vorlagen und Tore, sondern einfach auch um gefühlt gefährliche Situationen."

Eine klare Ansage also. Hatte Führich in der vergangenen Saison 2023/24 noch 16 Scorerpunkte zum Stuttgarter Höhenflug beigetragen, kommt der schnelle, dribbelstarke Linksaußen in der laufenden Spielzeit in 36 Pflichtspielen erst auf magere sechs Scorerpunkte (je drei Tore und Assists). Eine Torbeteiligung gelang ihm zuletzt beim 2:1-Sieg gegen Borussia Dortmund Anfang Februar, seither liefen viele Spiele an Führich vorbei. Beim 2:2-Unentschieden in Kiel hatte ihn Trainer Sebastian Hoeneß zuletzt sogar zur Halbzeit ausgewechselt.

Sonderlich überraschend kam die Nichtnominierung für den DFB-Kader daher nicht, trotz des verletzungsbedingten Ausfalls von Offensivstar Florian Wirtz. Das Gute aus Führich-Sicht: Gelingt ihm im restlichen Saisonverlauf ein Formaufschwung, dürften ihm relativ schnell wieder alle Türen offenstehen. Schließlich glänzte die Konkurrenz - von Wirtz und Jamal Musiala abgesehen - in den letzten Monaten auch nicht gerade mit herausragenden Leistungen. Und dass Comebacks im DFB-Dress bei entsprechender Performance-Verbesserung möglich sind, haben Goretzka, Amiri und Adeyemi jetzt ja zum Leidwesen Führichs gezeigt.


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