Schalke-Boss Hefer äußert sich zur aktuellen Krisen-Situation

Mit Axel Hefer hat sich nun auch der Aufsichtsratsvorsitzende des FC Schalke zur aktuellen Ausgangslage geäußert. Der Abstiegskampf soll frühestmöglich ad acta gelegt werden können - im Sinne der Gesundheit des ganzen Vereins.
Axel Hefer
Axel Hefer / Ralf Ibing - firo sportphoto/GettyImages
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Wieder einmal befindet sich der FC Schalke in einer ebenso unruhigen wie gefährlichen Ausgangslage. Die bisherige Saison macht den Anschein, als könne es erneut nur um einen möglichst frühen Klassenerhalt in der 2. Bundesliga gehen, sodass ein etwaiger Abstieg mit all seinen schlimmen Folgen als gefürchtetes Szenario über einen längeren Zeitraum erhalten bleiben dürfte.

Dabei stehen naturgemäß zunächst Personen wie der Cheftrainer, die Mannschaft oder auch die Sportliche Führung im Fokus - oder eben in der Kritik. Doch gerade beim S04 ist es so, dass der aktuelle Aufsichtsrat um Axel Hefer als Vorsitzenden über die letzten Jahre so einige Entscheidungen getroffen oder zumindest ermöglicht hat, die sich im Nachhinein - mal früher und mal später - als nachweislich falsch herausgestellt haben.

Umso größer wurde zuletzt die Forderung einiger Fans, dass sich Hefer auch zu Wort melden solle. Das hat der Aufsichtsratsvorsitzender nun auch gegenüber der Sportbild getan.

Für die Abkehr von "Komplett-Umbrüchen" muss das Tabellenmittelfeld erreicht werden

Auf die aktuelle Ausgangslage angesprochen, die deutlich unter den gesteckten Zielen einer möglichst ruhigen Saison liegt, erklärte er: "Wir stecken nach fast einem Drittel der Saison im unteren Tabellendrittel fest, das muss man klar sagen. Entsprechend ist es unsere Pflicht, Punkte zu sammeln, um den Abstand nach unten zu vergrößern und uns wieder in Richtung Tabellenmittelfeld zu orientieren."

Eine möglichst frühzeitige Rückkehr ins Tabellenmittelfeld sei vor allem auch deshalb so wichtig, "damit sich das Team dann kontinuierlich entwickeln kann", so Hefer weiter. "Nur so können wir die langfristigen Ziele, die wir uns gesteckt haben, mit einem normalen Zweitliga-Budget erreichen."

Schalke könne nicht mehr mit dem Budget eines Erstliga-Absteigers agieren. "Es ist ein gutes, aber kein Top-Budget", betonte Hefer und ergänzte: "Und damit kann man nicht erwarten, dass man im Handumdrehen aufsteigt. Das ist aber auch keine Rechtfertigung für unsere schwachen Auftritte zuletzt."

Die akute Zielsetzung hat sich also insofern verändert, dass der Abstiegskampf so zeitnah wie möglich wieder abgehakt werden soll. Anschließend müsse es die Möglichkeit geben, "dass sich unsere Mannschaft einspielt und dass wir keine Komplett-Umbrüche mehr haben". Das wäre nicht zuletzt auch deshalb so wichtig, weil in der nächsten Saison eigentlich der Aufstieg angepeilt werden sollte.

Dieser Aufstieg ist aber vorerst gewiss kein Thema. Sollte die Rückkehr in die Bundesliga im nächsten Jahr nicht gelingen, würden auf Schalke aber nicht die finanziellen Lichter ausgehen, wie Hefer versicherte. "Klar ist: Ewig wollen wir nicht in der 2. Liga spielen. [...] Was ich sagen kann: Der Vorstand hat die Kosten zuletzt, vor allem beim Personalaufwand des Klubs, deutlich senken können. Der Verein hat eine ganz andere Stabilität als nach dem ersten Abstieg aus der Bundesliga", erklärte der 47-Jährige.

Hefer deutlich: Manga ist auf Schalke kein Alleinherrscher

Auch zur zuweilen wachsenden Kritik, beim S04 habe sich Ben Manga inzwischen die Befugnisse eines Alleinherrschers sichern können, äußerte sich Hefer deutlich: "Von Begriffen wie Alleinherrscher halte ich nichts - und es stimmt auch nicht. Wir sind sehr froh, dass wir ihn für uns gewinnen konnten, weil er perfekt zu unserer Strategie passt. Wir haben keine generösen Investoren, die uns fertige Spieler finanzieren - wir müssen Spieler besser machen. [...] Und das ist eben Bens Philosophie."

"Er kann Talente finden, das treibt ihn an. Deshalb haben wir in unser Scouting-Netzwerk deutlich investiert. Der Sport hat eher eine Tendenz zum Kurzfristigen, doch dafür haben wir nicht das Geld. Dass sich unser Kader noch entwickeln muss und längst nicht da ist, wo wir ihn haben wollen, ist klar", gestand Hefer aber ein.


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