Sahin verrät: Deshalb ist der BVB noch kein Top-Team - Besonderer Rat von Klopp

Der BVB verhält sich noch nicht wie eine Top-Mannschaft, sagt ihr Cheftrainer. Nuri Sahin sieht auch die teils fehlende Erfahrung im Kader als Grund für die schwankenden Leistungen und Ergebnisse.
Nuri Sahin
Nuri Sahin / Maja Hitij/GettyImages
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Auf die ersten sechs Spieltage bezogen, hat Borussia Dortmund unter Nuri Sahin den schlechtesten Saisonstart seit zehn Jahren erwischt. Mit lediglich zehn Punkten wird zurzeit der siebte Tabellenplatz belegt.

"Vor allem auswärts haben wir noch nicht das abgerufen, was in uns steckt. Da haben wir es nicht geschafft, unser Spiel durchzudrücken", begründete der Cheftrainer diesen Saisonstart gegenüber der Sportbild. Dabei sei seine Mannschaft "teilweise zu behäbig" aufgetreten, was schleunigst abgestellt werden müsse, wenn man denn "eine Top-Mannschaft" sein möchte.

Den Worten von Sahin zufolge ist der BVB also noch nicht als eine solche Top-Mannschaft zu bezeichnen. Er erklärte: "Um ein Top-Team zu sein, müssen wir alle drei Tage Ergebnisse liefern. Fakt ist, dass wir das bisher noch nicht hinbekommen haben. Aber wir werden ein Top-Team."

Schwankungen beim BVB auch durch teils noch fehlende Erfahrung?

Es müsse demnach das Ziel sein, "dass die Menschen vor dem Fernseher sitzen, den BVB anschauen und sagen: 'So spielt eine Top-Mannschaft!'", so Sahin weiter. Damit meinte er aber nicht nur spielerisch überzeugende Auftritte, sondern auch schlichtweg wichtige Siege, um etwa eine Serie aufzubauen oder sie zu halten. Dabei bezog er sich auch explizit auf das Spiel gegen Union Berlin, das im Anschluss an einen 7:1-Heimsieg in der Champions League sogar verdient verloren ging.

Als Hintergrund für diese Schwankungen sieht Sahin auch die zuweilen noch fehlende Erfahrung im Kader. "Wir haben einige Spieler, die zum ersten Mal in ihrer Karriere alle drei Tage spielen müssen", merkte der Coach an und betonte, dass eine gewisse Eingewöhnungszeit einfach notwendig ist. Dabei führte er Henrikh Mkhitaryan als Beispiel auf: "Das war irgendwann Ballon-d'Or-Level. Ich war damals einer seiner engsten Freunde und habe sehr genau erlebt, dass er dafür allerdings Zeit gebraucht hat. Rund anderthalb Jahre, um sich an das Niveau zu gewöhnen. Es gibt Spieler, denen musst du diese Zeit geben."

Ein Spieler, der diese Eingewöhnungszeit eigentlich nicht mehr braucht, der zumindest seitens vieler Fans aber immer wieder in der Kritik steht, ist Emre Can. Auf die Frage, ob der Kapitän zu kritisch beäugt werde, gab es von Sahin eine sehr klare Antwort: "Ja, definitiv." Can habe zwar ebenfalls Phasen gehabt, "in denen er nicht seine Top-Leistung gebracht hat", aber: "Wenn Emre körperlich voll da ist, wie im Moment, ist er ein sehr wichtiger Spieler für uns."

Klopp als wichtiger Gesprächspartner für Sahin

Wichtig für Sahin ist auch sein regelmäßiger Austausch mit Jürgen Klopp. Nachdem er ihn schon vor seinem ersten Cheftrainer-Amt bei Antalyaspor angerufen hatte, gab es diesen Kontakt auch zu seinem neuen Posten beim BVB. Klopp sei dabei "einer von sehr wenigen Menschen außerhalb meiner Familie, bei denen ich mir ihre Meinungen einhole und mit denen ich mich austausche", verriet der 36-Jährige.

"Was von Vorteil für mich ist: Er ist mit Pep Guardiola der beste Trainer der Welt und gleichzeitig ein Freund von mir. Ich weiß, dass ich mich immer auf ihn verlassen kann, egal, worüber wir reden", führte Sahin aus. Einen bestimmten Rat von Klopp weiß Sahin aber besonders zu schätzen: "Dann sagte er: 'Nuri, du bist ein guter Mensch. Verstell dich nicht! Denn das ist so anstrengend!' Dafür bin ich ihm fast jeden Tag dankbar."


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