Sahin kontert Vorwurf: Stimmen zur BVB-Pleite in Madrid

Der BVB verliert nach einer 2:0-Führung noch mit 2:5 gegen Real Madrid - und das aufgrund der zweiten Halbzeit auch verdient. Nuri Sahin sieht seine Umstellung aber nicht als entscheidenden Faktor.
Nuri Sahin
Nuri Sahin / Mateo Villalba/GettyImages
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Mit einer verdienten 2:0-Führung ist Borussia Dortmund am Dienstagabend in die Halbzeit gegangen. Gegen Real Madrid wusste die Mannschaft von Nuri Sahin zu überzeugen. Der Bundesligist hatte etwas mehr Ballbesitz, gewann die Mehrzahl der Zweikämpfe und spielte sich auch die größeren Torchancen heraus.

Schlussendlich stand trotzdem eine 2:5-Niederlage, die aufgrund der Deutlichkeit der zweiten Halbzeit auch nicht unverdient war. Insbesondere die frühen Wechsel von Sahin und die damit einhergehende taktische Umstellung schienen es gewesen zu sein, die dem BVB den Zahn zogen und Real zu einer weiteren Remontada einluden. Diese Einladung wurde dankend angenommen.

"Das ist unser Wettbewerb" - Sonderlob für Ancelotti nach eindrucksvoller Aufholjagd

"Man muss zugeben, dass Dortmund viel besser angefangen hat, verdient geführt hat", gestand Carlo Ancelotti bei Prime Video einen schwachen Start seiner Mannschaft und die verdiente BVB-Führung ein. Erst zur zweiten Halbzeit habe sein Team dann "den Kopf hochgenommen".

Vinicius Jr. berichtete sogar von der Halbzeitpause: "Wir kamen stillschweigend in die Kabine, haben dem Trainer zugehört und nur eine Sache gesagt: Wenn wir das erste Tor schießen, werden wir zurückkommen." Dabei gab es seinerseits auch ein besonderes Lob an Ancelotti: "Der Trainer findet immer einen Weg, um uns die Spiele zu erleichtern. Wir haben die Formation und auch die Dynamik in der zweiten Halbzeit geändert. [...] Das ist unser Wettbewerb - und wir wollen ihn wieder gewinnen."

Systemwechsel laut Sahin nicht der entscheidende Faktor

"Die erste Halbzeit war richtig gut, auch wenn die ein, zwei Torchancen hatten. Bis auf die Bahnen, die wir nicht richtig zugekriegt haben, war das eigentlich richtig gut", hatte logischerweise auch Sahin viel Lob für den Auftritt in den ersten 45 Minuten übrig. "Und dann", so der Cheftrainer von Schwarz-Gelb weiter, "kommen wir aus der Halbzeit raus und hatten auch besprochen, wenn wir die Außenbahnen nicht zukriegen, kann es sein, dass wir umstellen - das schaffst du sonst nicht. Und dann kassieren wir in ein, zwei Minuten zwei Tore..."

Dabei betonte Sahin allerdings auch: "Ich glaube nicht, dass es am Systemwechsel lag, sondern weil wir keinen Zugriff hatten." Angesichts der Niederlage könne man das natürlich sagen, doch insgesamt habe man sich - trotz weiterhin guter Passagen in Ballbesitz - "zu sehr hinten reindrängen lassen".

Eigentlich könne man nicht besser in die Halbzeitpause gehen, führte Sahin weiter aus. Diese Führung im Estadio Santiago Bernabéu müsse man dann "aushalten", das Spielglück haben und auch weiterhin eigene Angriffe setzen. "Die Chancen waren ja da, also daran [an der Umstellung] lag es nicht. Es lag eher daran, wie wir die Gegentore bekommen haben", beklagte der Coach. Auf der Pressekonferenz gestand er allerdings ein, dass er sich "diesem Fehler stellen" werde. Trotzdem verteidigte er, dass die Umstellung keinen per se defensiveren Ansatz zur Folge hat, insofern sie so umgesetzt wird, wie man es eigentlich vorgehabt hätte.

"Ich glaube, wir sind sehr gut reingekommen, wir hatten Kontrolle. Wir haben zu viele einfache Bälle weggegeben. Und dann haben wir in der zweiten Halbzeit nicht das gleiche Gesicht gezeigt. Wir haben aufgehört, weiterzuspielen", zog auch Felix Nmecha ein zwiegespaltenes Fazit. Der Mittelfeldspieler, der bis zu seiner Auswechslung zu überzeugen wusste, betonte: "Und dann kriegen die Chancen - und zu Hause, Real Madrid, die machen alles rein..."


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