Roland Virkus gibt Einblick in die skurrile Transfergeschichte um Tim Kleindienst
Von Oliver Helbig
Mit Tim Kleindienst ist Roland Virkus und Borussia Mönchengladbach wohl einer der besten Transfers der letzten Jahre gelungen und der Mittelstürmer, der vor der Saison vom 1. FC Heidenheim zu den Fohlen wechselte, ist aus dem Team von Gerardo Seoane kaum noch wegzudenken. Kleindienst überzeugt Woche für Woche mit starken Leistungen und konnte mittlerweile sogar sein Debüt in der deutschen Nationalmannschaft feiern, was ihm zuvor wohl nur wenige zugetraut hätten. In bisher vier Länderspielen unter Julian Nagelsmann erzielte der 29-Jährige bereits zwei Tore mit dem Adler auf der Brust. In 15 Pflichtspielen für die Gladbacher war Kleindienst schon an 14 Treffern direkt beteiligt, erzielte acht selbst und legte sechs weitere auf.
Gladbachs Manager Roland Virkus fand im Doppelpass auf Sport1 am Sonntag lobende Worte für seinen Stürmer und gab interessante Einblicke rund um den Transfer des Torjägers.
"Den Tim hätten wir gerne schon eine Saison vorher gehabt. Wir haben mit Tim vorher schon gesprochen, hätten ihn gerne eine Saison früher nach Mönchengladbach geholt. Das Problem war: Heidenheim ist aufgestiegen und dann konnte er nicht gehen sonst hätte Frank Schmidt aufgehört in Heidenheim. Natürlich hat man sich mit dem Spieler beschäftigt.", sagte Virkus im Doppelpass. Ob Heidenheims Trainer Schmidt tatsächlich zurückgetreten wäre, wenn man Tim Kleindienst im Aufstiegssommer abgegeben hätte, sei dahingestellt, aber es verdeutlicht zumindest den hohen Stellenwert, den Kleindienst auch bei seinem Ex-Verein genoss und wie schwer es für die Fohlen offenbar war sich seine Dienste zu sichern.
Welches Ansehen sich Kleindienst in Gladbach bereits nach kurzer Zeit erworben hat, verdeutlichte Virkus mit einer wahren Lobeshymne auf den Stürmer. "Er hat einen immensen Impact auf die Mannschaft, nicht nur was seine Torquote angeht - das ist zwar die Hauptaufgabe des Stürmers - aber er arbeitet immens gegen den Ball, zieht die Jungs mit beim Anlaufen. Er hat einen immensen Impact auch auf das defensive Spiel und bei Standardsituationen sowohl für uns als auch gegen uns arbeitet er im Strafraum immens. Es ist für uns eine riesen Sache, dass wir ihn davon überzeugen konnten nach Mönchengladbach zu kommen. Das hat mich den halben Urlaub gekostet als ich in Griechenland war."
Wäre Kleindienst-Wechsel beinahe ins Wasser gefallen?
Die kuriose Geschichte des Wechsels von Kleindienst nach Gladbach während des Urlaubs des Gladbach-Boss`erzählte Virkus mit einer kleinen und durchaus amüsanten Anekdote. "Das darf ich gar nicht erzählen. Es war eine sehr, sehr skurrile Geschichte", begann Virkus die Geschichte mit einem Schmunzeln.
"Es ist bei uns ja immer ein bisschen die Geschichte: Können wir uns das erlauben? Dann hat sich das Fenster aufgetan und dann war es so, dass ich auf Kos (griechische Insel Anm. d. Red.) war und jeden Tag telefoniert habe. Dann lag ich am Strand und dann hab ich zu meiner Frau gesagt: 'Du wenn da einer anruft, dann könnten das Kleindienst und Agentur sein - da muss ich unbedingt ran!' Das ging dann aber nicht, weil tausend Leute um mich herum waren", so Virkus weiter. Die Lösung fand sich dann im kühlen Nass wie er verriet. "Dann bin ich mit dem Telefon ins Wasser rein und hab dort telefoniert - im Meer. Die Leute haben gesagt jetzt ist er völlig verrückt aber am Ende hat es sich gelohnt. Tim hat genau die Erwartungen, die wir in ihn hatten, hat er erfüllt. Ein super Stürmer und ein super Typ. Das ist das, was uns so ein bisschen gefehlt hat."
Hätte Virkus sein Handy dabei nicht richtig festgehalten wäre der Deal womöglich im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen. Zum Glück für die Borussia kam es nicht so weit und Tim Kleindienst ist eines der Gesichter der Fohlen. Gesichter die Virkus lange vermisst hatte. "Tim kann wieder so ein Gesicht werden - ist er momentan und ist für den Klub unheimlich wichtig."
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