Ricken schlägt Alarm: BVB braucht "immense Kraftanstrengung"
Von Yannik Möller
Die Möglichkeit, dass Nuri Sahin als neuer Cheftrainer von Borussia Dortmund nicht direkt Bäume ausreißen sondern womöglich auch auf Schwierigkeiten stoßen würde, muss bei der Vereinsführung ein zum Saisonstart bedachtes Szenario gewesen sein. Ob dabei jedoch der achte Tabellenplatz ein denkbares Szenario für die Zeit vor der Winterpause war, darüber lässt sich nur spekulieren.
Klar ist: Der BVB braucht unbedingt einen möglichst überzeugendes Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg am kommenden Sonntag, um die bisherige Hinrunde noch einigermaßen versöhnlich abzuschließen.
Auch Lars Ricken hat schon einen Blick auf die Tabelle geworfen. "Die Bundesliga-Bilanz ist nicht gut, insbesondere weil die Auswärtsbilanz bislang schwach ist. Wir sind aktuell nur Achter und es wird jetzt natürlich eine immense Kraftanstrengung, Platz vier zu erreichen", mahnte er im Interview mit der Sportbild.
Der vierte Tabellenplatz ist für den BVB insofern eine Zielsetzung, weil die direkte Qualifikation für die Champions League seit einigen Jahren das Mindestziel für den Klub ist. Schon eine Saison außerhalb der Königsklasse würde wohl auf finanzielle Anpassungen und ein anderes Standing innerhalb der deutschen Topklubs sorgen.
"Wir spielen in der Rückrunde in München, in Leipzig, in Freiburg, in Leverkusen, in Frankfurt. Fast alle Topteams auswärts. Diese Herausforderung zu bewältigen wird nur gelingen, wenn wir alle beim BVB - jeder einzelne Mitarbeiter - an einem Strang ziehen. [...] Spiele wie gegen Hoffenheim, in denen wir Punkte herschenken, können und dürfen wir uns nicht mehr leisten", führte Ricken sehr deutlich aus.
Ricken stuft das Saisonziel bereits zwischenzeitlich herab
Damit nimmt er natürlich auch Sahin in die Verantwortung. Ein bereits schlechtes Zeichen für den Coach: Ricken passt öffentlich das Saisonziel an und stuft es herunter. "Ja, Platz vier zu erreichen, das ist aktuell unsere Hausaufgabe", bestätigte er. Träumereien vom Angriff auf den Meistertitel hat der BVB-Sportboss längst verworfen.
Noch im vergangenen Sommer hatte Schwarz-Gelb hier und da anklingen lassen, durchaus auch wieder um Titel mitzuspielen. Nun steckt man vor dem Jahreswechsel im Tabellenmittelfeld fest und im DFB-Pokal ist die Mannschaft bereits ausgeschieden.
Den Druck auf Sahin möchte Ricken aber ausdrücklich nicht erhöhen, stattdessen betont er die Unterstützung für den Cheftrainer. Das machte der Sport-Geschäftsführer auch an einem Beispiel fest: "Wenn wir das Liga-Spiel gegen Leipzig verloren hätten, wären wir Zehnter gewesen. Wir haben mit Nuri aber nie über irgendwelche Szenarien im Falle einer Niederlage gesprochen, sondern klar gesagt, dass wir diesen Weg weitergehen werden. Wir haben dann gegen Leipzig gewonnen, hervorragend gespielt. Nach dem Spiel hat Nuri uns gesagt, dass er den Verein noch einmal auf eine neue Art und Weise kennengelernt hat. Und hat sich für diesen Umgang bedankt."
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