Raus aus der Krise: So hat der 1. FC Köln sein Chef-Problem gelöst
Von Franz Krafczyk
Der 1. FC Köln hat seine sportliche Krise mit den beiden Siegen gegen Holstein Kiel im DFB-Pokal (3:0) und bei Hertha BSC (1:0) erst einmal gestoppt. Der zuvor in die Kritik geratene Trainer Gerhard Struber traf für den Erfolg der Mannschaft auch unpopuläre Entscheidungen und setzte in seiner zuvor sehr jungen Startelf auf mehr Erfahrung.
Neben Marvin Schwäbe, der Torwarttalent Jonas Urbig wieder auf die Bank verdrängte, ist plötzlich auch wieder Dominique Heintz gesetzt. Die Umstellung auf eine Dreierkette brachte den Kölnern automatisch mehr Stabilität in der Defensive, doch die beiden letzten weißen Westen haben auch mit der individuellen Leistung des 31-Jährigen zu tun.
Mit Heintz hat die junge Mannschaft wieder einen echten Leader auf dem Platz, was gerade auch Kapitän Timo Hübers entlastet, der mit seiner Führungsrolle zuletzt nicht immer alleine zurechtkam. Heintz - der bereits von 2015 bis 2018 bei den Geißböcken spielte und dabei alles miterlebte, vom Einzug ins europäische Geschäft bis zum Abstieg - hält dem großen Druck in der Domstadt wie kein Zweiter stand.
"Er hat uns ein Führungsverhalten gezeigt, das im Moment ganz wichtig ist. Dominique antizipiert aus seiner Erfahrung heraus die Situationen, wählt die richtigen Entscheidungen und unterstützt die Mitspieler, nimmt jeden mit", schwärmte Struber (via Bild) nach dem Sieg gegen Kiel. "Der Mix aus den jungen Wilden und etwas mehr Seniorität hilft uns, Spiele gegen solche Gegner zu gewinnen."
Heintz fühlt sich "belohnt" und glänzt auch als Vorbereiter
Der Innenverteidiger kehrte im Sommer 2023 ablösefrei als Backup nach Köln zurück und erweist sich nun ein gutes Jahr später als absoluter Glücksgriff für Struber. Neben seinen Führungsqualitäten bringt er eine gesunde Mischung aus Zweikampfhärte und Ruhe in die Defensive und bereitete mit einem feinen Pass in die Tiefe den Siegtreffer von Tim Lemperle gegen die Hertha vor.
Auch Heintz selbst ist glücklich über seine neue Rolle: "Ich bin erfahren und einer der älteren Spieler aus dem Kader. Auch auf der Bank habe ich immer versucht, Vollgas zu geben. Ich habe im Training nie aufgehört und die Jungs gepusht, dafür werde ich jetzt gerade belohnt."
Für die Kölner geht es in den kommenden Wochen darum, den positiven Trend fortzusetzen und so den Anschluss an die Aufstiegsplätze wiederherzustellen. Im Heimspiel gegen Greuther Fürth (Samstag, 13 Uhr) haben Heintz und Co. erst einmal die Chance, sich mit einem weiteren Dreier in die Länderspielpause zu verabschieden.
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