Rangnick erklärt Absage an den BVB - und übt scharfe Kritik an der Kaderplanung

Borussia Dortmund verhandelte nach der Entlassung von Trainer Nuri Sahin auch mit Ralf Rangnick. Der österreichische Nationaltrainer erklärte nun, warum er dem BVB absagte.
Ralf Rangnick
Ralf Rangnick / Christian Bruna/GettyImages
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Nach vier verlorenen Spielen zum Jahresauftakt zog Borussia Dortmund noch im Januar die Reißleine und entließ den erst im Sommer installierten Cheftrainer Nuri Sahin. Für die Suche nach einem Nachfolger ließ sich der BVB rund eine Woche Zeit und präsentierte schließlich Niko Kovac als Lösung, der einen Vertrag bis Sommer 2026 unterschrieb.

Verhandlungen führten die Verantwortlichen allerdings auch mit Ralf Rangnick. Die BVB-Bosse sollen Rangnick in Österreich besucht und eine mögliche Zusammenarbeit ausgelotet haben. Diese Gespräche bestätigte Rangnick nun im Gespräch mit SportBild und erklärte auch, warum er sich einen Wechsel nach Dortmund nicht vorstellen konnte.

"Es hat Gespräche gegeben", sagte Rangnick, der betonte, sich nicht mehr allzu ausführlich zu dem Thema äußern zu wollen. Der 66-Jährige ergänzter aber noch: "Am Ende hat sich herausgestellt, dass der BVB etwas kurzfristiges gesucht hat. Für sowas stand ich kurzfristig nicht zur Verfügung, weil mir der Job bei der österreichischen Nationalmannschaft im Vordergrund steht."

Daraus lässt sich ablesen, dass sich Rangnick ein Engagement beim BVB nur dann hätte vorstellen können, wenn die Borussia ihm einen langfristigen Vertrag angeboten hätte. Womöglich findet im Sommer ja nochmal ein Umdenken beim BVB statt; unter Kovac (ein Sieg, zwei Niederlagen) blieb die Wende bisher nämlich aus.

Rangnick: Schuld nicht bei den BVB-Spielern

Rangnick scheint unter den aktuellen Bedingungen aber wenig Interesse daran zu haben, zum BVB zu wechseln. Der 66-Jährige kritisierte den BVB im weiteren Verlauf des Gesprächs mit der SportBild scharf für die schwache Kaderplanung und die nicht erkennbare Philosophie.

"Man hat nicht das Gefühl, dass als Überschrift steht: Wie wollen wir eigentlich spielen? Wie wollen wir auftreten? Wie wollen wir wahrgenommen werden? Da kann man den Spielern nicht den Vorwurf machen. Sondern das liegt daran, dass über Jahre hinweg dieser Fixpunkt einer Spielidee nicht mehr verfolgt worden ist", sagte Rangnick.


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