Pro und Contra: Muss Goretzka zurück ins DFB-Team?

Beim FC Bayern spielt Leon Goretzka plötzlich wieder eine tragende Rolle. Sollte der Mittelfeldstar auch wieder ein Thema für die Nationalmannschaft sein?
Leon Goretzka
Leon Goretzka / Marcel Engelbrecht - firo sportphoto/GettyImages
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Leon Goretzka kann in seiner Karriere bislang auf 57 Länderspiele für die deutsche Nationalelf zurückblicken. Der Mittelfeldstar galt dort lange als feste Größe, wurde jedoch seit November 2023 nicht mehr nominiert und musste so auch die Heim-EM im vergangenen Jahr vor dem Fernseher verfolgen.

Auch beim FC Bayern verlor Goretzka zwischenzeitlich seinen langjährigen Stammplatz, galt im vergangenen Sommer sogar schon als fester Verkaufskandidat. Doch der 30-Jährige gab sich nicht auf und kämpfte sich auch unter Trainer Vincent Kompany wieder an die Startelf heran.

Auch weil Aleksandar Pavlovic und Neuzugang Joao Palhinha bislang immer wieder von Verletzungen ausgebremst wurden, durfte sich der nominell vierte Sechser der Münchner zuletzt regelmäßig über Einsätze freuen. Das Vertrauen seines Trainers zahlte er mit ordentlichen Leistungen zurück, war beim 3:2-Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg sogar mit einem Doppelpack der Matchwinner.

Doch könnte auch die deutsche Nationalmannschaft bald wieder auf Goretzka zurückkommen? "Goretzka hat sich bei den Bayern zum Stammspieler gekämpft - und ein Stammspieler der Bayern sollte eigentlich auch immer ein Kandidat für die Nationalmannschaft sein. Wenn es ihnen bei der DFB-Elf mit dem Leistungsprinzip wirklich ernst ist - und das war es ihnen bis jetzt unter Nagelsmann -, dann müssen sie für die kommenden Länderspiele Ende März auf jeden Fall über Goretzka nachdenken und ihn zurückholen", befürwortet Stefan Effenberg in seinem Beitrag bei t-online Goretzkas Rückkehr ins Nationalteam.

Goretzka könnte Kroos-Lücke füllen - doch gibt der Bayern-Star die nötige Planungssicherheit?

In der Tat könnte Goretzka mit seiner Zweikampfstärke und seinen Physis eine Verstärkung für das Team von Julian Nagelsmann sein. Neben Joshua Kimmich gibt es dort seit dem Abschied von Toni Kroos keinen gesetzten zweiten Sechser: Pavlovic ist wie bereits angesprochen immer wieder verletzt, Pascal Groß spielt eine sehr durchwachsene Saison beim BVB und auch ein Robert Andrich muss im Verein um seinen Stammplatz kämpfen. Warum dann also nicht wieder mit Goretzka?

Ein Gegenargument ist, dass Nagelsmann beim DFB mit Blick auf die WM 2026 eher auf jüngere Spieler setzen sollte, wie beispielsweise auf Pavlovic oder auf Dortmunds Felix Nmecha. Unklar ist schließlich, wo Goretzka in gut anderthalb Jahren spielt und wie er dort performt. Es wäre von Vorteil, wenn der Bundestrainer schon frühzeitig eine klare Vorstellung seiner ersten Elf hätte und dieser in den anstehenden Nations-League- und Qualifikations-Duellen Zeit geben könnte, sich einzuspielen. Planungssicherheit gibt Goretzka, dessen Leistungen in den vergangenen Jahren stark schwankten, eher nicht.

Für den Moment aber wäre Goretzka in seiner aktuellen Verfassung ohne Zweifel eine echte Verstärkung - zumindest für die beiden Nations-League-Spiele gegen Italien im März.


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