Zwischen Hoffnung und Sorge: Schalke im Abstiegskampf

FC Schalke 04 v Bayer 04 Leverkusen
FC Schalke 04 v Bayer 04 Leverkusen / Dean Mouhtaropoulos/GettyImages
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Eine zum Rückrunden-Start eingeleitete Serie, die am vergangenen Samstag gebrochen wurde, hat in den letzten Wochen neue Hoffnung beim FC Schalke gebracht. Doch das jüngste Wochenende hat wieder für eine Ladung an Pessimismus gesorgt. Auch als Fan ist es nicht wirklich einfach, dieses Hin und Her mitzumachen. Ein Kommentar.

Acht Spiele lang gab es nicht eine einzige Niederlage. Eine Serie, die in ihrem grundlegenden Sinne sehr ungewöhnlich ist für einen Verein, der sich vom 18. Tabellenplatz wieder hocharbeiten möchte. Immerhin sind es zumeist nicht die Klubs, die unten stehen, die sich durch derartige Leistungen auszeichnen können.

Umso wichtiger war es für den FC Schalke, dass genau diese Serie gestartet wurde. Dass sie am Samstag endete, mit einer verdienten 0:3-Niederlage gegen Bayer Leverkusen, ist an sich keine Überraschung. Jede Serie endet irgendwann, insbesondere wenn sie ohnehin sehr zerbrechlich ist und eher kurios daherkommt. Dazu war die Werkself einfach eine Nummer zu groß.

Jeder Spieltag als neue Ausgangslage: Achterbahn-Fahrt für jeden Schalke-Fan

Und doch wurde durch die acht Partien zuvor etwas erreicht, das nicht nur von enormer Bedeutung für Schalke war, sondern auch für die notwendige Menge an Hoffnung gesorgt hat: Königsblau hat sich im Abstiegskampf zurückmelden können. Bis zum ersten dieser acht Spiele, dem 0:0-Remis gegen den 1. FC Köln, galt der letzte Platz bereits als vergeben.

Allerdings schwamm schon bei den vier 0:0-Unentschieden, die diese Serie einläuteten, unterschwellig der Gedanke mit: So wichtig diese Stabilisierung auch ist, reichen diese einzelnen Punkte gegen die jeweils doch recht harmlos auftretenden Gegner schlussendlich wirklich aus?

Angesichts der letzten zwei, drei Wochen kann sich durchaus wieder über diese verpassten Siege, die damals definitiv möglich waren, geärgert werden. Immerhin hat sich die Ausgangslage nicht gerade verbessert.

Thomas Reis
Thomas Reis / Dean Mouhtaropoulos/GettyImages

Über die letzten drei Spiele hat S04 nur zwei Zähler geholt, während der VfL Bochum sieben und die TSG Hoffenheim sechs Punkte erreicht hat. Auf drei Spieltage gesehen ist das zwar kein riesiger Unterschied, aber eben doch ein Unterschied, der am Ende darüber entscheiden könnte, wer den Klassenerhalt erreicht - und wer eben nicht.

Der VfL steht vier Punkte über dem Relegationsplatz, die zuletzt ebenfalls schon totgeglaubte TSG nun drei darüber. Dazu haben sie wieder neuen Mut geschöpft, was für die Konkurrenten und somit auch für die Gelsenkirchener gewiss keine gute Nachricht ist.

Zwei Sechs-Punkte-Spiele stehen an: Comeback der Hoffnung oder drohende Resignation?

Aus dem Gefühl der Hoffnung, das sich über die letzten Wochen angesammelt hat, droht wieder mehr Sorge zu werden.

Sorge davor, dass die spielerische Schwäche und der insgesamt nun einmal schwache und durch Verletzungen weiter geschwächte Kader wieder mehr zum Vorschein kommt. Das war beispielsweise schon beim 1:1 gegen den FC Augsburg der Fall. Selbst gegen einen Gegner in Unterzahl fiel Schalke nichts Besseres ein, als planlos Flanken in den Strafraum zu schlagen.

Sie mögen nicht deutlich mehr Punkte holen und geholt haben, aber die Konkurrenz ist qualitativ doch etwas besser ausgestattet, während mit einer Spielweise aufgetreten wird, die zwar nicht immer funktioniert, die aber eher Siege und damit ganz wichtige Punkte verspricht, als dass es zuletzt bei S04 der Fall war.

Dieses Hin und Her als Fan mitzumachen, verspricht Spannung. Aber ebenso viel Anspannung und Nervosität. Insbesondere beim Ausblick in die nächsten Wochen.

Nun stehen zwei Duelle mit direkten Konkurrenten vor der Haustür. Mit Siegen gegen Hoffenheim und Hertha BSC könnte ein großes Ausrufezeichen gesetzt werden, das allerdings auch dringend benötigt wird. Wieder einmal könnte sich Schalke zurückmelden, erneut könnte ein Signal gesendet werden. Alles in der Hoffnung, dass anschließend keine Resignation vorherrscht.