Zwischen Hoffen und Bangen: Beim 1.FC Köln könnten schon ein Spiel vor Saisonende die Lichter ausgehen
Von Dominik Hager
Der 33. Spieltag rollt wie eine Bedrohung auf die abstiegsgefährdeten Kölner zu. Das Team von Feuerwehrmann Friedhelm Funkel geht nach der bitteren 1:4-Pleite gegen Freiburg angeschlagen in die letzten beiden Spieltage. Der endgültige K.o. für die Fahrstuhl-Mannschaft droht bereits an diesem Wochenende. Für den FC wäre es der siebte Gang in die 2.Liga. Zuletzt war dies im Jahr 2018 der Fall, nachdem man gegen Freiburg mit 2:3 verlor. Ein schlechtes Omen?
Häufig wird der Abstieg eines Teams mit einer speziellen Szene in Verbindung gebracht. Mit dem Elfmeter-Ausrutscher von Ondrej Duda hat der 1.FC Köln bereits am vergangenen Wochenende eine sinnbildliche Situation erlebt.
Eigentlich schienen die Geißböcke auf dem besten Wege gewesen zu sein, die Partie gegen die Breisgauer nach 0:2-Rückstand noch zu drehen. Nach der verpassten Chance zum Ausgleich nahm das Unheil aber wieder seinen Lauf und endete in der Nachspielzeit mit zwei weiteren Gegentreffern in einem 1:4. Die bittere Realität lautet danach, dass die Kölner lediglich 29 Punkte auf dem Konto haben und bereits ordentlich unter Zugzwang stehen.
Dem 1.FC Köln droht der Abstieg: Ist es am 33. Spieltag so weit?
Tatsächlich könnte das Team bereits ein Spieltag vor Schluss im Tal der Tränen versinken. Verliert die Funkel-Elf gegen Hertha BSC, wäre der Klub von Augsburg und Stuttgart abhängig, um überhaupt im Rennen zu bleiben. Sollte Bremen (31 Punkte) Augsburg (33 Punkte) besiegen, würden bei einer Kölner Niederlage beide Klubs in der Endabrechnung über dem FC stehen.
Gleiches gilt bei einem Bielefeld-Sieg (31 Punkte) über die TSG Hoffenheim. Dies sind keine unrealistische Szenarien, zumal es für die Sinsheimer um nichts mehr geht und Augsburg zuletzt nicht wirklich gut aussah.
Im Falle von zwei Unentschieden hätte der FC wohl nur noch die Möglichkeit, Bielefeld zu attackieren. Während die Kölner (-27) eine etwas bessere Torbilanz aufweisen als Bielefeld (-28), ist der SV Werder (-17) diesbezüglich kaum noch einzuholen.
Köln unter Zugzwang: Berlin zuletzt schwer zu knacken
Die Faktenlage sieht also vor, dass der FC zwingend punkten muss. Selbst ein Unentschieden könnte zu wenig sein, falls Bielefeld gewinnt und Bremen-Augsburg mit einem Unentschieden endet. In diesem Fall müssten die Kölner am letzten Spieltag zehn Tore auf Bremen aufholen, was selbst gegen das wahrlich desolate Schalke 04 am 34. Spieltag kaum drin ist.
Der Fokus muss also ganz klar auf den Sieg gerichtet sein. Dies dürfte gegen die Hertha jedoch gar nicht so leicht sein, zumal der Klub nach der Quarantäne-Zeit überraschend gefestigt wirkt. Die letzte Niederlage der Herthaner geschah vor gut zwei Monaten gegen Borussia Dortmund. Seitdem erkämpfte sich das Team drei Siege und vier Unentschieden.
Da scheint es auf den ersten Blick sehr unwahrscheinlich, dass die nächste Pleite ausgerechnet gegen Kellerkind Köln folgt. Der FC hat aber mit dem 2:1 gegen Leipzig und dem 2:2 gegen Dortmund gezeigt, dass man immer wieder für Überraschungen gut ist. Die Frage wird nur sein, wie der Klub die böse Pleite gegen Freiburg verarbeitet hat.
Hertha mit Personalsorgen: Köln bangt um Hector
Hoffnung macht, dass die Hertha nach den vielen Spielen in den letzten Wochen ein wenig müde ist. Bereits gegen Schalke 04 zeigte sich, dass die Mannschaft nicht mehr ganz so frisch ist. Zudem herrscht in Berlin ein dicht gefülltes Lazarett. Mit Jhon Córdoba Mattéo Guendouzi, Krzysztof Piątek, Maximilian Mittelstädt und Matheus Cuhna fehlen zahlreiche Leistungsträger verletzt, während Vladimir Darida und Dodi Lukébakio gesperrt sind.
Sollte Jonas Hector fit sein, müsste der FC hingegen nur auf Stürmer Emmanuel Dennis verzichten. Allerdings dürfte es für den Kapitän, der sich gegen Freiburg eine Risswunde im Knie zugezogen hat, schwierig werden, wie auch die Bild berichtet.
Köln unter Druck: Der Schlüssel zum Klassenerhalt ist das Hertha-Spiel
Friedhelm Funkel weiß, an welchen Schrauben er im Abstiegskampf drehen muss. Diese liegen in einer solchen Situation mehr im mentalen als im taktischer oder spielerischen Bereich. Der Coach muss positive Energie freisetzen, was in einer solchen Situation natürlich nicht so einfach ist.