Zweitliga-Torrekord: Terodde ist Schatzschneider auf den Fersen!
Von Guido Müller
Mit seinen ersten beiden Toren in seinem Liga-Debüt für den Hamburger SV hat Torjäger Simon Terodde seinen Ruf als Top-Torjäger der Zweiten Liga eindrucksvoll bestätigt. Doch noch fehlen ihm 34 Tore, um sich am ewigen Torschützenkönig im Unterhaus vorbeizuschieben.
Und diesen ersten Rang in der Kategorie hält kurioserweise ein ehemaliger HSV-Spieler. Wobei Dieter Schatzschneider seine Tore im Unterhaus damals logischerweise nicht für die Rothosen erzielt hat (die ja erst vor zwei Jahren zum ersten Mal in die Zweite Liga abgestiegen sind). Schatzschneider erzielte seine insgesamt 154 Tore im Unterhaus für Hannover 96 und Fortuna Köln. Seine einzige Saison im HSV-Dress - als Nachfolger von Horst Hrubesch - absolvierte der gebürtige Hannoveraner in der Bundesliga (Spielzeit 1983/84). Dort traf er in 31 Spielen immerhin 15 Mal, wurde am Ende der Saison aber dennoch - auch aufgrund atmosphärischer Störungen mit Trainer Happel und Teilen der Mannschaft - vom Hof gejagt und durch den Schotten Marc McGhee ersetzt.
Schatzschneider: "Würde den Rekord schon gerne behalten!"
34 Tore sind natürlich eine Hausnummer - aber in Bezug auf einen Knipser wie Terodde auch keine Unmöglichkeit. Doch Schatzschneider will seinen Rekord unbedingt behalten, wie er gegenüber der Hamburger Morgenpost zugab: "Nicht, dass ich Simon nicht mag. Aber ich würde den Rekord schon gern selbst behalten, das ist doch was. Meine einzige Hoffnung ist, dass der HSV aufsteigt - und Simon nächstes Jahr dann wieder in der Bundesliga spielt."
Und dass Terodde bis dahin eben nicht diese fehlenden 34 Tore erzielt. Ein "Vorbild" wie es geht, deutlich über dreißig Tore im Unterhaus zu schießen, könnte für Terodde eine echte HSV-Legende sein: Horst Hrubesch gelangen in der Saison 1977/78 in der Zweiten Liga Nord sagenhafte 41 Tore.
Terodde schon dreimal Torschützenkönig in der 2. Liga
Terodde, der insgesamt dreimal Torschützenkönig im Unterhaus wurde, kam dabei jeweils immer auf Werte unter dreißig Toren. In der Saison 2015/16 holte er die (kleine) Torjäger-Kanone im Dress des VfL Bochum (25 Tore). Ein Jahr später schoss er den VfB Stuttgart mit identischer Torausbeute zur Zweitliga-Meisterschaft. Und wiederum zwei Jahre darauf krönte er den Aufstieg des 1.FC Köln erneut mit der Bestmarke an Toren: 29 an der Zahl.
Doch selbst wenn Schatzschneider seinen Rang irgendwann an Terodde abgeben müsste - in einer Sparte läge er höchstwahrscheinlich auch dann noch vor dem aktuellen HSV-Stürmer. Nämlich in der Ratio Tore/Spiele. Für seine 154 Tore benötigte "Schatz" nur 201 (!) Spiele (0,77 Tore pro Spiel). Terodde hingegen brauchte für seine bisher 120 Buden 221 Spiele (0,54 Tore pro Spiel).