Zwei Gesichter: Bundesliga-Stürmer, die eine Runde überragend und die andere eher schwach spielten
Von Simon Hartmann
Fußballer, die plötzlich super spielen und danach wieder verschwinden, werden oftmals als Eintagsfliegen, One-Hit Wonder oder auch Einmal-Spektakel bezeichnet. Die Steigerung davon sind die "Halb-Runden Ballermänner". Ihnen reichte nur ein gutes halbes Jahr, um völlig aufzutrumpfen, egal ob Hin- oder Rückrunde. 90min hat die Liste der überragenden Halbrunden-Stürmer für euch als Geschenk in Textform verpackt.
Lewandowski, Klose, Robben oder auch Aubameyang: Sie treffen immer, egal bei welchem Wetter, Platz oder Gegner. Andere hingegen schossen sich in einen regelrechten Flow, um anschließend komplett abzutauchen. Diese Spieler zeigten in einer Saison zwei Gesichter.
1. Theofanis Gekas: 13 Treffer in der Rückrunde 2006/07 - 7 Treffer in der Hinrunde
Mit seinem schütteren Haar und dem Dreitagebart sah Theofanis Gekas nie wie ein klassischer Edelstürmer aus: das war er auch nicht! Der Grieche war ein Schlitzohr und auf diese Art schoss er seine Tore. Nach der WM 2006 bestritt Gekas seine erste Bundesligasaison und spielte eine durchschnittliche Hinrunde mit sieben Treffern. In der Rückrunde startete der Mittelstürmer völlig durch und schoss sich mit weiteren 13 Treffern zum Torschützenkönig. Gekas traf auch in den Folgejahren immer wieder das Tor, egal ob für Bayer Leverkusen, Hertha BSC oder auch Eintracht Frankfurt. Ein solcher Lauf gelang ihm allerdings nie wieder.
2. Franca: 11 Treffer in der Rückrunde 2003/04 - 3 Treffer in der Hinrunde
21 Buden machte der Brasilianer Franca in 71 Partien für Bayer Leverkusen. Mehr als die Hälfte der Treffer schoss er in der Rückrunde der Saison 2003/2004. Als solch eiskalter Vollstrecker trat der Stürmer aber nie wieder in Erscheinung bei der Werkself vom Niederrhein.
3. Robert Vittek: 16 Treffer in der Rückrunde 2005/2006 - 0 Tore in der Hinrunde
Wäre diese Liste eine Meisterschaft, so hätte sie mit ziemlicher Sicherheit Robert Vittek gewonnen. Dem Slowaken gelang das Kunststück, in der gesamten Hinrunde nicht ein einziges Mal zu treffen und trotzdem am Ende der Saison auf Platz fünf in der Torjägerliste zu landen. Was auch immer Vittek im Weihnachtspunsch drin hatte - es hat gewirkt. In den restlichen 78 Partien beim 1.FC Nürnberg machte er zehn Buden. In dieser magischen Rückrunde waren es 16 in 17 Matches - einfach beeindruckend! Da müssen selbst Haaland und Lewandowski den Hut ziehen. Seine Goalgetter-Karriere konnte er nicht fortführen, wurde aber im Sommer 2007 DFB-Pokal-Sieger mit den Franken. Bei der WM 2010 gelangen ihm drei Kisten für sein Heimatland, unter anderem gegen den damaligen Titelverteidiger Italien.
4. Paco Alcacer: 13 Treffer in der Hinrunde 2018/19 - 5 Treffer in der Rückrunde
Selten schlug ein Spieler so überragend ein, wie Paco Alcacer beim BVB. In 13 Spieltagen in der Hinrunde ballerte der Spanier 13 Treffer für Schwarz-Gelb. In der Rückrunde war sein Lauf vorerst beendet und es stellten sich Ladehemmungen ein. Heute sind die Dortmunder mit seinem Nachfolger Haaland sehr zufrieden, Alcacer trifft derweil regelmäßig in Spanien für Villareal. Momentan steht das gelbe U-Boot auf einem Champions League-Platz.
5. Vedad Ibisevic: 18 Treffer in der Hinrunde 2018/19 - 0 Treffer in der Rückrunde
Wer jetzt schon Schnappatmung bekommt, ruhig Blut! Selbstverständlich konnte Ibisevic nichts für seine Nullnummer in der Rückrunde 2008/2009. Der Bosnier fehlte aufgrund eines Kreuzbandrisses die komplette zweite Saisonhälfte. Seine Leistung in der Hinrunde war aber dennoch phänomenal. Wer weiß, was mit einem fitten Ibisevic für den damaligen Aufsteiger aus Hoffenheim möglich gewesen wäre. Selbstverständlich ist der Stürmer weit davon entfernt, ein One-Hit Wonder zu sein, aber diese Hinrunde 2008 war absolut überragend. Noch heute sind diese 18 Treffer sein persönlicher Bestwert in einer Saison.