Zukunft von Julian Nagelsmann entschieden
Von Jan Kupitz
Nach Xabi Alonso bekommt der FC Bayern auch Julian Nagelsmann nicht. Wie der DFB am Freitag mitteilte, hat sich der 36-Jährige dazu entschieden, seinen Vertrag als Bundestrainer bis zur WM 2026 auszudehnen.
Nagelsmanns Berater hatte in dieser Woche verlauten lassen, dass eine Entscheidung über seine Zukunft in den kommenden Tagen falle - diese ist pro Verbleib bei der Nationalmannschaft ausgefallen.
"Das ist eine Entscheidung des Herzens", erläuterte Nagelsmann. "Es ist eine große Ehre, die Nationalmannschaft trainieren und mit den besten Spielern des Landes arbeiten zu dürfen. Mit erfolgreichen, leidenschaftlichen Auftritten haben wir dabei die Chance, ein ganzes Land mitzureißen. Einen Vorgeschmack darauf haben die beiden Siege gegen Frankreich und die Niederlande im März gegeben. Die Begeisterung der Fans hat mich sehr berührt. Gemeinsam wollen wir jetzt eine erfolgreiche Heim-EM spielen, dafür brennen wir alle. Danach freue ich mich gemeinsam mit meinem Trainerteam sehr auf die Herausforderung einer Weltmeisterschaft."
Die Verantwortlichen des DFB hatten in den vergangenen Wochen keinen Hehl daraus gemacht, dass sie den Vertrag von Nagelsmann liebend gerne verlängern möchten - ohne abzuwarten, wie er mit der Nationalmannschaft bei der Heim-EM abschneiden wird. Nachdem zuletzt Rudi Völler als DFB-Sportdirektor bis 2026 verlängert hatte, ist Nagelsmann ihm nun gefolgt.
DFB-Präsident Bernd Neuendorf wertete es als "starkes Signal für den DFB und die Nationalmannschaft, dass Julian Nagelsmann über die Heim-EM hinaus Bundestrainer bleibt. Denn er steht bei vielen großen Klubs in ganz Europa auf dem Wunschzettel. Aber die Nationalmannschaft ist für Julian Nagelsmann mehr als ein Job, sie ist ihm eine echte Herzensangelegenheit. Nun herrscht Planungssicherheit, und alle können sich ganz auf ein erfolgreiches Abschneiden bei der Europameisterschaft konzentrieren."
Für den FC Bayern ist Nagelsmanns Verbleib beim DFB eine denkbar schlechte Nachricht, schließlich galt der 36-Jährigen zuletzt als Topfavorit auf das Tuchel-Erbe. Sky hatte gar vermeldet, dass man sich an der Säbener Straße auf eine Rückkehr von Nagelsmann festgelegt habe.
Wer ab Sommer übernehmen wird, scheint nun völlig offen. Roberto De Zerbi und Ralf Rangnick sind die einzigen Namen, die zuletzt neben Alonso und Nagelsmann gehandelt wurden, scheinen aber keine volle Zustimmung zu finden. Spekulationen um Zinedine Zidane wurden übereinstimmend ins Reich der Fabeln verwiesen.