Zuber und Kocak im Disput - Hannover-Boss Kind muss schlichten

Kocak stößt mit seinem eigenen Weg auf Widerstand
Kocak stößt mit seinem eigenen Weg auf Widerstand / Adam Pretty/Getty Images
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Bei Hannover 96 kriselt es hinter den Kulissen. Trainer Kenan Kocak äußerte sich vor kurzem über die nicht akzeptablen Kandidaten, die der Zweitligist im Winter hätte verpflichten können. Sportchef Gerhard Zuber hält dagegen und brockte nun beiden ein klärendes Gespräch ein.

Zuletzt war es in der Saison 2010/11 der Fall, dass sich Hannover 96 vor dem Start in die Rückrunde nicht mit neuem Spielermaterial verstärkte. In diesem Jahr trat dieses Szenario erneut ein. Die finanzielle Klemme während der Coronakrise soll daran nicht Schuld gewesen sein, sondern eher die unzureichende Kandidaten-Auswahl durch Sportchef Gerhard Zuber.

Das meint zumindest Trainer Kenan Kocak. Laut dem 40-Jährigen hätte keiner der vorgeschlagenen Spieler die Mannschaft sofort weitergebracht. Es war zwischen den Zeilen eine klare Ansage an seinen Kaderplaner, dass dieser seiner Aufgabe nicht gewachsen sei. "Es ist eine Phase zwischen beiden, die schwierig ist", wird Boss Martin Kind im Sportbuzzer zitiert.

Zuber verweist auf Engpass

Darum bat er auch beide Streithähne zu einem klärenden Gespräch, das am Dienstag stattgefunden hat. Das deutete Kind schon nach dem Montagsspiel an. "Wir müssen uns zusammensetzen, es macht keinen Sinn, übereinander zu reden, wir müssen miteinander reden." Doch der erfahrene Manager hofft auf seine Schlichtungsfähigkeiten und will den Disput vorerst beseitigen.

"Vielleicht ist es die Entspanntheit des Alters, aber ich bin überzeugt, dass ich es mit den beiden hinbekomme." Über Entlassungen denkt Kind in jedem Fall nicht nach. Das würde auch die sportliche Situation aktuell nicht rechtfertigen. "Wir drei stehen für den Erfolg von 96, ich bin mir auch sicher, dass Zuber und Kocak zusammenarbeiten wollen.“

Zuber konnte Kocak aufgrund der Finanzlage keine besseren Kandidaten vorlegen
Zuber konnte Kocak aufgrund der Finanzlage keine besseren Kandidaten vorlegen / Alex Grimm/Getty Images

Um weitere Streitigkeiten im Sommer zu vermeiden, will Kind einen Transferrahmen vorgeben, der für Sportchef und Trainer bindend sein wird. Das dreht sich vor allem um die finanziellen Möglichkeiten, die für einen Spieler eingeplant werden sollen. Beispielhaft hätte Kocak im Winter gerne Knipser Serdar Dursun verpflichtet, das sei für Zuber aber keine Option gewesen.

"In Pandemie-Zeiten kann kein Zweitligist große Ablöse-Summen zahlen - auch wir nicht", wie Zuber dagegenhielt. Ob Kocak nun mehr Klarheit über die aktuellen Dimensionen gewonnen hat, bleibt abzuwarten. "Da waren vielleicht nicht die passenden Spieler dabei oder das Budget hat nicht gepasst. Da konnte sich der Verein aufgrund der Situation den einen oder anderen nicht leisten.“